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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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wenig Wasser. Ihre Hand zitterte.
    Der Adept verzog keine Miene. Lediglich mit einem kurzen Nikken gab er zu verstehen, dass er ihre Dankesbezeugung zur Kenntnis nahm.
    Mehr darf ich von diesem so selbstbeherrschten Burschen wohl auch nicht erwarten
, sagte sie sich. Es hatte Momente gegeben, da hatte Mun aufgeschlossener und zugänglicher gewirkt und ab und zu auch gelächelt. Doch seit seiner Entbürdung im Zentralarchiv war er in sich gekehrter denn je. Sie hatten noch nicht einmal über die Trennung von den anderen gesprochen, obwohl Shanija sicher war, dass Mun sich um As’mala sorgte und Seiya vermisste.
    Dennoch: Einen besseren Partner konnte sie sich in diesen Stunden gar nicht vorstellen.

    Die Nachtstunden nahten. Hades erschien als kleiner, unbedeutender Punkt am Horizont. Fathom tauchte die nackten Felsspitzen des Golgon-Gebirges in rötlich-braunes Licht.
    »Die Fenster werden nunmehr, mit Ausnahme des Oberen Bullauges, geschlossen«, kündigte Fullmanzwulf über sein Sprachmuschelsystem an. »Wir weisen die geneigten Passagiere darauf hin, dass die Bulleröfen in den nächsten Minuten befeuert werden. Schlafdecken werden auf Wunsch ausgeteilt. In knapp zwei Stunden erreichen wir fahrplangemäß das Hospiz am Golgon-Pass …« Wie bereits zuvor rasselte der Troll die Informationen mit der Routine jahrelanger Übung herab. Seine Stimme klang müde und gereizt; kein Wunder. Hatte er doch ganz allein die Wünsche von dutzenden Passagieren, deren Herkunft unterschiedlicher nicht sein konnte, zu berücksichtigen und, wenn möglich, zu erfüllen.
    Altims Rankenfühler hatten sich weitläufig zurückgezogen. Es war zwar nicht auszuschließen, dass der Händler sie nach wie vor belauschte. Dennoch fühlte sich Shanija erstmals seit Beginn der Reise unbeobachtet.
    Matlin hatte mittlerweile das Aufenthaltszimmer betreten. Sie war mit großem Hallo empfangen worden und flirtete ungeniert mit jedermann; selbst mit dem Holzwurm.
    »Was erwartet uns am Pass?«, fragte Shanija. Sie zog sich mit Mun an einen Tisch in der dunkelsten Ecke des Raums zurück.
    »Schönheit«, antwortete der Adept kurz angebunden. »Bizarre Szenerien. Kälte und Schnee. Ein Hospiz mit einer einzigartigen Atmosphäre. Ein noch bunteres Völkergemisch als hier in der Kutsche. Und vielleicht Gefahr.«
    »Du kennst die Gegend?«
    »Ich bin bereits mehrmals auf meinen Reisen durchgekommen. Der Golgon-Pass ist
das
Nadelöhr in einer der höchst frequentierten Ost-West-Routen. Viele Reisende, vor allem Sektierer, meistern den schwierigen Anstieg zu Fuß. Nicht wenige von ihnen fallen der Kälte und wilden Tieren zum Opfer.«
    Wie auf Befehl war ein lautes, durchdringendes Heulen zu hören. Eine eisige Windbö fuhr durch die zugigen Holzklappen vor den Fenstern. Eine der beiden Soloppen kam aus dem Tritt; die Kutsche zog spürbar nach links. Der Kutscher fluchte durchdringend und ausdauernd, bis er sein Gefährt wieder in die Spur gebracht hatte.
    »Wie hält es Primpot bei diesen Temperaturen bloß im Freien aus?«, fragte Shanija. Sie deutete auf die Rückwand des Aufenthaltsraumes, hinter der sie den Kutscher auf seinem Bock wusste.
    »Transless engagiert hauptsächlich Fahrer, die sich mithilfe ihrer psimagischen Fähigkeiten gegen die Unbilden des Wetters wehren können. Manche von ihnen erzeugen ein Hitzefeld rings um sich, andere denken sich in eine magische Trance oder sind Gestaltwandler, die mit den Bedingungen gut zurechtkommen.«
    »Mit der dringenden Bitte um Kenntnisnahme!«, tönte es leise vom Nebentisch. Eine bucklige, in sich gekehrte Gestalt nahm dort soeben Platz. »Auftraggeber Z bittet die Hilfssubjekte X und Y um einen a) kurzen, b) prägnanten und c) mündlichen Bericht, ob sich bereits Verdachtsmomente bezüglich eines fiskalischen Hinterziehungsprozessgebarens ergeben haben.«
    »Grochtoch, alter Freund«, erwiderte Shanija ebenso leise. »Dich habe ich vollkommen vergessen.«
    »Eine diesbezügliche Konnotation ist höchst unerfreulich, angesichts des rechtsfreien Raums, durch den wir derzeit reisen, jedoch nicht sofort zu ahnden.« Grochtoch kratzte sich mit einem seiner dünnen, strumpfhalterbesetzten Beinchen hinter der linken Ohrmuschel. »Dennoch möchte ich den p.t. Mitarbeitern hiermit meinen stillen Protest zum Ausdruck bringen. Ihr sollt Beweise für ein steuerliches Fehlverhalten der Transless Transportgesellschaft beibringen. Stattdessen sehe ich euch bei arbeitsangelegenheitlich irrelevanter Tagesgestaltung,

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