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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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die im Übrigen
nicht
steuermildernd in der Einnahmen-/Ausgabenrechnung verbucht werden kann.«
    »Wir haben bereits mehrere wichtige Gespräche geführt«, log Shanija ungeniert. »Bis jetzt gibt es allerdings keinerlei Verdachtsmomente, dass an Bord der Kutsche Unrechtes passiert.«
    Um Muns Mundwinkel zuckte es. Kämpfte der Adept denn tatsächlich gegen ein Lächeln an?!
    »Auch mir, so muss ich zu meinem Leidwesen zugeben, ist es bislang nicht gelungen, straftatbezogene Daten beizubringen. Man meidet meine Gegenwart, so scheint mir. Auch verweigert man mir ausreichend präzise Auskünfte. Die Wortwahl der Reisenden ist, ganz abgesehen von einer despektierlichen Beinote, nicht mit formulierungstreuer Notwendigkeit versehen. Man evaluiert in sinnentleerten Gesprächsfolgen hauptsächlich den Sinn und Zweck intersexueller Beziehungen, die im Leben eines gesetzestreuen Bürgers nun wirklich keine gesteigerte Bedeutung haben sollten.«
    »Ich habe wiederum nicht ganz genau verstanden, was du eigentlich sagen willst, Grochtoch.« Shanija griff zu einem Brothäppchen aus einem Korb, den Fullmanzwulf von Zeit zu Zeit auffüllte. »Aber du musst verstehen, dass die meisten Passagiere diese Reise aus einem bestimmten Zweck machen. Die Umstände sind ihnen wohl reichlich egal. Es scheint mir nicht so zu sein, als wäre jedermann hier an Bord so sehr wie du darauf erpicht, hm … Steuersicherheit herzustellen.«
    »Deswegen geht diese ganze Welt auch vor die Konkoluzzis.« Er beugte sich ein wenig zu ihr und Mun herüber. »Habt ihr schon von dieser sagenhaften
Passage
gehört?«
    Shanija zuckte zusammen. Hoffentlich konnte Grochtoch ihre Reaktion in der Dunkelheit nicht erkennen.
    »In meiner Fiskalabteilung redet man davon, dass mit der Passage ein Riss im raumzeitlichen Kontinuum einhergeht. Ein gar fürchterliches Wesen soll dann in unsere Welt gespuckt werden.« Die warzige Haut Grochtochs zuckte wie unter großen Qualen. »Man sagte mir, dass es sich um ein Geschöpf namens
Oberster Revisor
handle, das bei jedermann eine unbarmherzige Soll- und Habenrechnung anstellen würde. Brr …«
    »Dann wollen wir hoffen, dass diese Geschichte lediglich dazu gedacht ist, jungen Kollegen einen Schrecken einzujagen.«
    »Hoffen wir, hoffen wir …« Grochtoch wuchtete sich abrupt aus seiner kauernden Stellung hoch. »Ich werde euch, die Hilfssubjekte X und Y, im Hospiz des Golgoch-Passes angelegentlich unseres informellen Steuerfahndungsverfahrens ein weiteres Mal kontaktieren. Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen und hochachtungsvoll …«
    Grochtoch zog sich seinen Mantel weit übers Gesicht und drückte sich an den anderen Gästen vorbei. Sie beäugten ihn misstrauisch, als er den Aufenthaltsraum verließ.
    »Scheiß-Steuerfahnder«, sagte ein Menschenähnlicher verächtlich, nachdem Grochtoch gegangen war. »Die Kerle riecht man tausend Schritte gegen den Wind, und sie wissen’s noch nicht einmal.«
    Matlin trat zu ihm. Sie nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Trinkhorn. »Was soll’s. Von irgendwas muss selbst ein Froschlaich wie der da leben. – Was ist nun, Mann? Lust auf eine scharfe Nummer? Mami hätte da was für dich, das dir gefallen könnte. Für drei Halbmonde gebe ich dir alles, was ich habe, und noch ein bisschen mehr …« Sie schob sich näher an den Reisenden heran und legte ein entblößtes Bein über seine Knie.
    Shanija verfolgte das Gespräch nicht weiter. Es stand ihr nicht zu, den Lebenswandel der Wanderhure zu bewerten. Auf andere Menschen mochte ihre eigene Lebensgeschichte, die von militärischen Zwängen, Disziplin und dem Kampf gegen jene Traumata, die ihre desolaten Familienverhältnisse ausgelöst hatten, ebenso ungewöhnlich wirken.
    »Was ist mit dir, Mun?«, fragte sie ihr Gegenüber, um sich von ihren eigenen Gedanken abzulenken. »Findest du diesen Steuerhäscher nicht auch zum Lachen? Sei doch nicht so, und zeig einmal eine freundlichere Miene!«
    Der Adept blickte sie unverändert ernst und mit starrem Gesicht an. »Innerlich bin ich ein lachendes Inferno«, sagte er und trank sein Glas aus.

    Wenig später bat Fullmanzwulf seine Gäste mit der bereits bekannten Misslaunigkeit hoch zum Oberen Bullauge. Altim bildete eine Art Hängeleiter aus, über die man hinter der Bar über die mit Schnitzereien verzierte Holzvertäfelung klettern konnte. Der Händler konnte es sich nicht verkneifen, seine Waren in den höchsten Tönen zu preisen, während ein gutes Dutzend der Passagiere

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