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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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den mühseligen Aufstieg auf sich nahm.
    Ein schmaler und enger Verschlag, von Fullmanzwulf
Promenade
genannt, erwartete sie. Es war kalt hier oben. Ein faustgroßes Kriechtier, dessen Mandibel aggressiv gegeneinander klapperten, wich dem Licht der mitgebrachten Petroleumlampen aus. Grüne Stacheln ragten aus seiner ledrigen Rückenhaut.
    An der Längsseite der Promenade öffnete ein ovales, verglastes Bullauge den Blick ins Freie. Shanija sah auf den Rücken Primpots, der seinen speckig glänzenden Ledermantel bis weit über die Ohren gezogen hatte. Auf seiner Stirn trug er Nachtlichter, die die Dunkelheit durchdrangen. Die beiden Strahlenfinger langten wie suchend über Weg, Geröllfelder, Abhänge, unerwartete Hindernisse. Immer wieder fanden sie reflektierende Augenpaare und verscheuchten sie. Primpot ließ die Peitsche mit ungewöhnlichem Geschick nach links und rechts knallen; meist antwortete heftiges Gejaule und Gewimmer.
    Der Kutscher wandte sich ein wenig zur Seite. Er wirkte größer als Shanija, auch wenn er nicht mehr als einen Meter maß. Seine Hände, schwielige Pranken, kamen kaum zur Ruhe.
    Die beiden Lichtstrahlen wiesen für einen Moment in den bodenlosen Abgrund rechts von ihnen. »Wir haben es bald geschafft!«, rief der Kutscher den Passagieren zu. »Die Dondeloeven benehmen sich heute ein wenig ungebührlich. Scheint fast so, als hätten sie bald wieder mal einen Angriff auf das Hospiz vor.«
    »Dondeloeven?«, fragte Shanija leise.
    »Wolfsähnliche Geschöpfe, die sich in ihren Opfern verbeißen und ihnen das Gehirn ausschlürfen«, antwortete Mun. »Für kurze Zeit können sie deren psimagische Fähigkeit in sich speichern. Wenn ihnen das in größerer Zahl gelingt, stellen sie selbst für das Hospiz eine Gefahr dar. Während der letzten sieben Jahre haben sie es drei Mal erobert. Die Arbeit als Pächter ist zwar sehr beliebt und einträglich, birgt aber andererseits gehörige Risiken.«
    »Hü, Igor! Hü, Blücher!«, feuerte Primpot seine Soloppen an und ließ die Peitsche knallen. Die Tiere schreckten hoch, stiegen auf die Hinterläufe und arbeiteten dann um so angestrengter, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Schaum stand vor ihren breiten Mäulern und spritzte nach allen Richtungen davon.
    »Wie weit ist es noch bis zum Hospiz?«, ließ der Holzwurm seinen menschlichen Diener fragen.
    »Eine knappe Stunde, wenn alles glatt läuft«, antwortete Fullmanzwulf. »Wenn die Dondeloeven allzu wild werden, mag es jedoch sein, dass wir in einer Parklücke auf den Anbruch des neuen Tages warten und uns gegen diese Räuber verteidigen müssen.« Er hob die Schultern. »Ich hab dieses Theater schon ein paar Mal mitgemacht. Wenn wir unsere psimagischen Kräfte bündeln und einen Abwehrkreis bilden, kann uns nicht viel passieren.«
    »Wo ist eigentlich dieser ominöse Tortoide namens N’Gazz?«, fragte Shanija. »Sollte er sich nicht hier oben befinden und unsere Kräfte neutralisieren?«
    »Natürlich ist er da.« Fullmanzwulf verzerrte das Gesicht zu einer Fratze. »Er mag keine Gesellschaft und hat sich deswegen in seine Einzelbestandteile zerfallen lassen. Er hat sich in die hohlen Zwischenwände der Kutsche zurückgezogen. Dort befindet sich sein eigentliches Zuhause.«
    »Du meinst: dieses Stachelinsekt, das vorhin über den Boden gehuscht ist …«
    »Ja. Das war ein kleiner Teil des Tortoiden.«

    Die Lichtschimmer, die vom Hospiz ausgingen, wurden vom wolkenverhangenen Himmel reflektiert. Dieser Hort der Sicherheit schien zum Greifen nah; doch die Dondeloeven drängten die Kutsche ein ums andere Mal vom ausgefahrenen Weg, immer näher hin zum Abgrund, in eine knietiefe Mischung aus Kies, Schlamm und matschigem Schnee. Die Soloppen ächzten und jammerten unter der erschwerten Zuglast. Primpot hieb wie ein Wilder auf seine Tiere und die Angreifer ein. Ein besonders mutiger Dondeloeve näherte sich von der Seite. Shanija zuckte erschrocken zurück, als das struwwelige Geschöpf auf den Kutschbock sprang, seine Fußkrallen wie Waffen ausstreckte und mit unglaublich langen Fangzähnen nach Primpot schnappte.
    Der kleine Mann zeigte sich ungerührt. Mit einer Hand hielt er die Zügel fest, mit der anderen, von schwerem Leder umhüllt, wehrte er den Angriff ab. Er stieß dem Dondeloeven den Griff seiner Peitsche so tief in den Rachen, dass er am Halsansatz wieder durchdrückte. Das Wolfsgeschöpf jaulte schmerzerfüllt auf und fiel zurück auf die Straße.
    »Primpot benötigt Hilfe«, sagte

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