Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Shanija. »Wir können doch nicht einfach zusehen, während er um sein Leben kämpft …«
    »Nur die Ruhe!«, meinte Fullmanzwulf. »Unser Kutscher hat vorerst alles unter Kontrolle. Bisher ist dies eine Fahrt wie jede andere. Wenn er Unterstützung benötigt, sagt er es mir. Dennoch möchte ich die werten Fahrgäste bitten, mir mitzuteilen, über welche psimagischen Fähigkeiten sie verfügen. Die Anonymität bleibt selbstverständlich gewahrt, wenn dies die Herrschaften wünschen. Es geht lediglich darum, die Möglichkeit der Erschaffung eines Abwehrschirms abzuschätzen.«
    Der Troll trippelte von einem zum nächsten Passagier, ohne weiter auf den Kampf zu achten, den Primpot jenseits des ovalen Fensters austrug. Er schien dem Kutscher über alle Maße zu vertrauen.
    Manch einer der Fahrgäste gab in normaler Lautstärke seine besondere Fähigkeit kund; andere wiederum flüsterten. Der Holzwurm bat Primpot in eine dunkle Ecke, ein fladenförmiges Kriechgeschöpf hüllte ihn mehrere Sekunden lang ein.
    Schließlich stand Primpot vor Shanija und blickte sie mit der üblichen Interesselosigkeit an.
    Sie beugte sich zu ihm hinab, aber nicht all zu weit. Ein Käfer labte sich soeben an einem dicken Propfen Ohrenschmalz, der mit seinem Backenbart verklebt war. Shanija zögerte. Sie hatte sich während der kurzen Zeit ihres Aufenthalts auf Less bereits eine beachtliche Anzahl von Feinden gemacht. Fullmanzwulf erschien vertrauenswürdig, und nur im Fall des Falles würde sie ihre psimagische Gabe einbringen – so sie denn überhaupt funktionierte. Bisher war das erst ein einziges Mal gewesen. »Ich bin mir meiner Fähigkeit nicht ganz sicher«, flüsterte Shanija. »Man sagt, ich besäße die Sonnenkraft.«
    Der Troll begann zu schreiben, stutzte jedoch gleich wieder. »Zweifelsohne«, murmelte er und rollte wild mit den Augen. Er strich die ersten Buchstaben durch. »Ich notiere dann mal:
Keine besonderen Fähigkeiten
. War ja klar. Ihr Menschen bringt selten etwas Anständiges zustande …«
    Für einen Moment gewann Shanijas Eitelkeit die Oberhand. Sie wollte Primpot festhalten und ihn darüber aufklären, dass sie wahrscheinlich wirklich die einzige, einzigartige Trägerin der Sonnenkraft war …
    Mun, der sie wie immer aufmerksam beobachtete, hielt sie zurück. »Lass ihn«, warnte er. »Hier haben die Wände Ohren. Du hast ohnehin schon zu viel verraten.«
    Shanija atmete tief durch. Selbstverständlich hatte der Adept Recht. Vor allem die Sektierer des Wiedergängers und des Erlösers hätten größte Freude daran gehabt, sie in ihre Hände zu bekommen. Deren Schnüffler mochten überall sitzen. Selbst hier, inmitten dieses kunterbunten Gemischs an Wesen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen.
    Die Angriffe der Dondeloeven ließen in jenem Ausmaß nach, in dem ein böiger Wind Wolken voll Eis über die Kutsche peitschte. Die Soloppen fanden endlich wieder in die Spur zurück und beschleunigten, das Gejaule des Rudels blieb zurück. Primpot hieb mit der Peitsche ein letztes Mal zur Seite. Die Lederriemen drangen tief in den Körper eines Dondeloeven ein und schickten ihn blutüberströmt zu Boden.
    »Es ist alles wieder in bester Ordnung«, sagte Fullmanzwulf. Er zerriss das Pergament mit der Liste der psimagischen Fähigkeiten und ließ die Fitzel achtlos zu Boden fallen. »Die Ankunft im Hospiz erfolgt plangemäß. Der Transless-Express bittet die werten Fahrgäste, die zwischenzeitlichen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Als kleine Entschädigung möchte ich euch gerne ein Tässchen Bohnen-Tee kredenzen. Ich bitte euch, mir zu folgen. Bitte Vorsicht beim Abstieg; Altims Ranken sind mitunter etwas glitschig …«

    Eine halbe Stunde später war es geschafft. Shanija verließ die Kutsche als eine der Letzten. Primpot war längst mit dem Abschirren seiner Soloppen beschäftigt. Er wirkte unbeeindruckt, als wäre dies eine ganz normale Fahrt gewesen; vielleicht war dies auch so.
    Mun nahm Shanija sachte am Arm und führte sie einen schmalen Trampelweg entlang auf das Hauptgebäude des Hospizes zu. Lediglich die Spitzen des Gebäudes waren hier, nahe der etwas abseits gelegenen Stallungen, zu erkennen.
    Shanija reckte und streckte den Körper, der sich nach dem Verlassen der Kutsche wieder auf die ursprüngliche Größe ausgewachsen hatte. Ihr Atem erzeugte weiße Wolken, der Wind pfiff weiterhin über sie hinweg. Sie empfand die Kälte als angenehm, nur die Luft wirkte reichlich dünn. »Wie hoch sind wir denn

Weitere Kostenlose Bücher