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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hier eigentlich?«
    »Fast dreitausend Meter. Fühlst du dich unwohl? Manche Wesen kämpfen mit Kopfschmerzen und Desorientierung.«
    »Nein. Mir geht es bestens.« Das Schneetreiben ließ allmählich nach. Fathom leuchtete freundlich auf sie herab, Hades blieb hinter einer dünnen Wolkenbank verschwunden.
    »Was ist das?«, fragte Shanija. Sie spitzte die Ohren. »Hörst du dieses Weinen? Hört sich so an, als würden Totenweiber einen Verstorbenen beklagen.«
    »Das ist das Moos«, sagte Mun und zog sie weiter.
    »
Wie bitte?
«
    »Schluchzermoos. Es kommt fast überall auf Less vor; hauptsächlich aber in höher gelegenen Teilen des Kontinents.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Du wirst es gleich sehen.«
    Der Fußweg zum Hospiz wand sich durch eine Almwiese mit langen, saftlos wirkenden Halmen. Ponygroße Geschöpfe, deren Halsglocken von Zeit zu Zeit hell bimmelten, verkrochen sich im Schutz erdiger Suhlen.
    Je weiter sie wanderten, desto mehr wurde vom Hospiz sichtbar. Das Gebäude war am exakten Scheitelpunkt der Straße errichtet worden. Der Weg, der bislang stets bergauf geführt hatte, wand sich nun in engen Serpentinen in ein nebelumfangenes Tal hinab. Das Hospiz hing direkt über dem Abgrund. Schwere Seile, in die Seitenmauern des Gebäudes geschlagen, fixierten es. Mächtige Metalltrossen und Pflöcke, fast mannsgroß, zeugten von den Wettergewalten, die hier oben toben mochten.
    »Ein schnuckeliges Gebäude«, sagte Shanija. »Ich hätte es mir allerdings nicht so groß vorgestellt.«
    »Meist halten sich mehrere tausend Wesen hier auf. Pilger, Gläubige aller Richtungen, Händler, Abenteurer, Geschichtenerzähler. Einfache Menschen aus den Dörfern oder Großstädter. Solche, die unermesslichen Reichtum in ihren Händen halten und sich die luxuriösesten Appartements leisten können, aber auch jene, die von der Hand in den Mund leben müssen und mit einem Strohlager vorlieb nehmen. Hier bekommt jeder, was er benötigt.«
    Shanija zuckte zusammen. Neuerlich hob das Schluchzen an. Intensiver und lauter diesmal. Es drang aus den das Hospiz umgebenden Wiesenflächen.
    »Das Schluchzermoos beklagt sich über die Trossen und Spannmasten. Es ist sehr empfindlich, um nicht zu sagen: wehleidig. Seine Schreie tun besonders bei Frauen ihre Wirkung und strahlen eine fast hypnotische Wirkung aus. Nimm dich also bitte in Acht. Die Vertäuung des Gebäudes wird Tag und Nacht bewacht, um zu verhindern, dass sich jemand daran zu schaffen macht. Das Hospiz hängt gefährlich nahe über dem Abgrund. Wären diese Spannvorrichtungen nicht, bestünde die Gefahr, dass das Gebäude binnen kürzester Zeit ins Tal abrutscht.«
    Der Haupteingang des Hospizes wollte und wollte nicht näherkommen. Der Bau wuchs immer höher vor ihnen empor. Hier wirkte jedoch kein Zauber wie in der Reisekutsche. Vielfältigen Zubauten gaben ihm ein uneinheitliches Aussehen; dennoch wirkte das Gesamtbild … nett und heimelig.
    »Der Aufenthalt dauert zehn Stunden«, schrie Fullmanzwulf gegen den Wind an. Er bewegte sich wenige Meter vor ihnen und führte die kleine Karawane der Reisegäste an. Lustlos führte er weiter aus: »Ihr könnt euch in den unterirdischen Spielhöhlen amüsieren, einige der reizenden Nachtshows ansehen, ein Zimmer anmieten, um gründlich auszuschlafen, oder aber auch ein Dinner mit romantischem Ausblick auf Amendur genießen, sofern sich die Nebel rechtzeitig verziehen. Alle Dienste sind selbstverständlich zu bezahlen. Dem Verhandlungsgeschick von Transless-Express ist es zu verdanken, dass wir euch bei einigen Vergnügungen enorme Preisvorteile bescheren können …«
    »Mein Herr möchte lieber die versprochene Portion Bohnen mit Speck aus der Kutschenküche genießen«, sagte der livrierte Diener des Wurmwesens, »so, wie es im Reisevertrag vermerkt ist.«
    »PS: Ich ebenfalls!«, quakte Grochtoch.
    »… all diejenigen, die bevorzugt auf dem Service von Transless-Express bestehen, können nach einer Reinigung unseres Gefährts aus dem reichhaltigen Angebot unserer erlesenen Küche bestehen«, ergänzte Fullmanzwulf missmutig.
    »Bohnen mit Speck, oder Speck mit Bohnen«, flüsterte Shanija. »Ich bin zwar Militärfraß gewöhnt, aber: Nein, danke. Ich würde mich gern ein wenig im Hospiz umsehen.« Sie kramte ein paar Sicheln und Halbmonde hervor, die sie noch von Darren übrig hatte. »Gönnen wir uns doch etwas Gutes. Immerhin sieht es so aus, als würden wir in diesen Stunden von Grochtochs Gegenwart verschont

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