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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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bleiben.«
    »Einverstanden. Ich bin zwar asketische Lebensumstände gewohnt, aber Speck mit Bohnen muss nun wirklich nicht sein.« Mun verzog wie immer keine Miene, doch Shanija sah trotzdem, wie in seinen schwarzen Augen etwas für den Bruchteil einer Sekunde aufblitzte.

    Matlin schloss sich ihnen an. Die Wanderhure wirkte gut gelaunt. Sie rückte ihr freizügiges Oberteil zurecht und übte den Hüftschwung. »Ich lade euch auf ein Glas ein«, sagte sie. »Die Reise ist für mich bislang gut verlaufen. Den Kunden stehen die Geldkatzen weit offen.« Sie legte ihren Arm auf Shanijas Schultern. Sie roch nach Sex und kaltem, abgestandenen Rauch.
    »Du kennst dich aus im Hospiz?« Shanija atmete so flach wie möglich.
    »Ein wenig. Ich kann euch zeigen, wo ihr gut und ausreichend zu essen bekommt, und wo das Personal nicht allzu sehr betrügt.«
    Sie traten durch das Haupttor und nahmen mehrere Gutscheine vom griesgrämig dreinblickenden Fullmanzwulf entgegen. Der Reisebegleiter drehte sich sogleich wieder um, mit Grochtoch und dem Holzwurm in seiner Begleitung.
    Zwei nachlässig gekleidete Wächter begutachteten die Neuankömmlinge und winkten sie desinteressiert durch. Sie betraten die Haupthalle. Augenblicklich umfing sie babylonisches Stimmenwirrwarr. Überall standen Händler und boten ihre Waren feil. Marktschreier übertönten einander, Huren taxierten lautstark potenzielle Kunden, vermummte Gestalten sangen eintönige Choräle, die vor allen möglichen Gefahren warnten. Exotische Gerüche ergänzten das Potpourri.
    »Wir müssen eine Etage höher«, sagte Matlin. »Erschreckt euch nicht vor der Levo-Treppe.«
    Shanija und Mun wurden vorwärtsgeschoben, auf eine Plattform zu. Ein Wesen mit dem Aussehen eines Ameisenbärs saß daneben. Der bewegliche Nasenrüssel ragte weit nach oben. Der Vierbeiner vollführte damit seltsame, faszinierende Bewegungen.
    Sie stiegen auf die Plattform. Bullige Wesen zogen hinter ihnen Ketten in Trennsteher und schoben die Nachdrängenden ein wenig zurück.
    »Zeig, was du kannst, Nosdrum!«, rief Matlin dem Ameisenbär zu.
    »Für dich mach ich alles, mein Schatz!«, erwiderte das seltsame Wesen. Seine Augen glänzten. »Sehen wir uns nach dem Ende meiner Schicht?«
    »Wenn du dir mich leisten kannst – warum nicht?« Matlin lachte aufreizend.
    Nosdrum hob seine Nase weit in die Höhe. Der mächtige Riechkolben zitterte ein wenig. Für einen Moment wurde es ruhig. Dann hob sich die Plattform und glitt in einem ruhigen, gleichmäßigen Lauf nach oben.
    »Nosdrum ist ein Levitator«, erklärte Matlin. »Er ist ein feiner Kerl, aber er denkt nicht an morgen. In zwei, drei Jahren hat ihn diese Arbeit ausgebrannt. – Sieh mich nicht so erstaunt an, Shanija! Wusstest du etwa nicht, dass man die psimagischen Fähigkeiten regelrecht überhitzen kann? Wo bist du denn aufgewachsen, Mädchen?« Sie lachte glockenhell.
    »Welche besondere Fähigkeit ist eigentlich dir zueigen?«, fragte Mun.
    »Ich bringe Männer dazu, mich zu mögen«, antwortete die Wanderhure leichthin.
    »Und
du
hast keine Angst, dass du eines Tages … versagst?«
    »Was geht dich das eigentlich an, Adept?«, fauchte Matlin. Sie zog ihre Stirn kraus. »Wenn ich wollte, könnte ich dich dazu bringen, dass du vor mir auf den Knien rutschst und um einen Kuss oder eine einzige Berührung bettelst.«
    »Mag sein.« Mun blieb gelassen. »Aber hast du dir jemals überlegt, wie sehr du deine Talente verschwendest? Liebe gilt nicht umsonst als das fünfte Element der Schöpfung. Du könntest Tyrannen zähmen. Väter, die ihre Kinder zu Tode prügeln, bändigen. Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen den Geschlechtern erschaffen.«
    Matlin senkte den Kopf. »Ich weiß. Aber … aber vielleicht fühle ich mich dieser Aufgabe nicht gewachsen. Vielleicht bin ich zu schwach.«
    »Wir alle sind offenbar zu schwach, um Less so zu gestalten, wie es eigentlich sein sollte.« Mun blickte Shanija tief in die Augen. »Es muss schon jemand ganz Besonderer kommen, um die Dinge wieder ins Lot zu rücken.«
    Die Plattform hielt mit einem leichten Ruck an. Nacheinander gingen die anderen Passagiere. Niemand schien auf die leise geführte Unterhaltung der drei Reisegefährten geachtet zu haben.
    Matlin atmete tief durch und setzte dann ein berufsmäßiges Lächeln auf. »Wollt ihr nun einen ordentlichen Happen essen und das Hospiz ein wenig besser kennenlernen?«
    »Gern.« Shanija stellte sich neben die Frau, hakte sich bei ihr unter und

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