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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Nachricht verbreitet, Shanija traute den manipulativen Bibliothekaren inzwischen alles zu.
    Es spielte keine Rolle mehr, wie es herausgekommen war. »Verstehst du jetzt, warum ich nicht warten kann?«, rief Shanija Darren zu. Bestimmt hatte er jetzt dieselben Schlüsse gezogen, vielleicht schon vorher, als er auf der Suche nach Waffen gewesen war und gesehen hatte, was in Choc vor sich ging.
    Darren antwortete nicht, aber er nickte wenigstens kurz, sein Gesicht hatte immer noch einen grimmigen Ausdruck.
    Erleichtert atmete Shanija auf, als sie die äußeren Stadtteile erreichte und die Häuser schließlich hinter ihr und den Gefährten zurückblieben. Aber das, was sie in Choc erlebt hatte, war sicher nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen würde.
    Während sie in den Sturm ritt, der über der Ebene tobte, fragte sie sich kurz, was wohl aus dem Herrn der Schokolade und seinen Dienerinnen geworden war.

8.
    Der Sturm hatte etwas nachgelassen; die dichte, schwarze Bewölkung war aufgerissen, und schwaches, rötliches Licht tauchte die Landschaft in einen unheimlichen Schimmer. Sie waren an einer Siedlung vorbeigekommen, hatten dort jedoch keine Rast eingelegt. Die Lhasas waren von großer Ausdauer und Schnelligkeit, in wenigen Stunden würden sie tatsächlich die fünfzig Kilometer zurückgelegt haben. Mit Pferden wäre das unmöglich gewesen. Richtung Norden lag nach Muns Auskunft die Stadt Lasardaban, nur etwa zehn Kilometer von der Stele entfernt.
    Die Steppe wurde immer steiniger. Die vereinzelten Bäume und Büsche waren Shanija kümmerlich und krank vorgekommen, als könne der Boden ihnen nicht genug Nahrung für ein normales Wachstum bieten … oder würde ihnen das, was Regen und Sonnen ihnen gaben, wieder entziehen.
    Shanija hob den Blick zum Himmel, konnte jedoch nicht erkennen, wie weit die Konjunktion bereits gediehen war, dafür war die Bewölkung noch zu stark. Aber es würde wohl nicht mehr lange dauern.
    Vor ihr erhob sich immer deutlicher das dem Meer vorgelagerte Gebirge. Shanija glaubte, die Kegel von erloschenen Vulkanen ausmachen zu können.
    Die Zeit verrann schnell, die Lhasas wurden nicht müde, aber Shanija tat jeder einzelne Knochen im Leib weh, und sie war sicher, an verschiedenen Stellen wundgescheuert zu sein.Auch die anderen zeigten erschöpfte Gesichter. Wenigstens konnte es nicht mehr weit sein.
    Da pfiff und winkte Darren und lenkte sein Reittier auf eine Anhöhe hinauf, um einen Blick auf das immer steiler ansteigende Vorgebirge zu werfen. Noch vor der Spitze stieg er ab und näherte sich geduckt der Kuppe.
    Shanija bedeutete den anderen, zu warten, und folgte ihm auf den Hügel. Als Darren sich zu ihr umdrehte, ein Stück weit herabkam und warnend den Arm hob, zügelte sie ihr Reittier, stieg ab und lief ebenfalls geduckt zu ihm.
    Er ergriff ihren Arm, hielt sie fest. »Vorsicht«, flüsterte er. »Sie dürfen uns nicht sehen.«
    Sie nickte und näherte sich zusammen mit Darren dem Rand der Kuppe.
    Nur noch etwa zwei Kilometer entfernt lagerten gewaltige rote Steilfelsen, und dazwischen erhoben sich die schrundigen Krater längst erloschener Vulkane. Erst von hier aus wurde deutlich, wie groß das Gebirge tatsächlich war. Shanija zweifelte nicht daran, dass sie dort auch einen »runden Kreis« finden würde … und darin die Stele.
    Darren zeigte nach unten.
    Unter der Anhöhe breitete sich ein kleines Wäldchen aus, wie Shanija erstaunt feststellte. Damit hätte sie hier nicht gerechnet. Die Nadelbäume waren niedrig, kaum höher als zwei Meter, und standen ziemlich dicht. Gespenstisch leuchte das gelbe Licht mehrerer Fackeln zwischen ihnen. Shanija brauchte eine Weile, bis sie erkannte, dass die Fackeln von vermummten Gestalten getragen wurden, die sich einen Weg durch den Wald bahnten. Zuckend sprangen die Schatten der Bäume im flackernden Licht auf und ab, wie lebendige Wesen schienen sie im Halbdunkeln zu tanzen. Es wurde kein Wort gesprochen, bis die Prozession der Vermummten eine Stelle erreichte, an der die Bäume nicht ganz so eng standen.
    Dort erwartete sie jemand.
    Ein Mensch.
    Ein hagerer, in gewisser Weise gut aussehender Mann mit stechendem Blick.
    »Syptus«, wisperte Shanija. As’mala hatte ihn genau so beschrieben, es konnte sich nur um ihn handeln. Der skrupellose Intrigant, der Rabans Nachfolge als Erhabener Prophet angetreten hatte.
    Ein Windstoß brauste zwischen den Bäumen hindurch und bauschte Syptus′ Priestergewand auf. Die Bäume warfen

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