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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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des alten Mannes klangen überzeugend, und zu gewinnen hatte ich sehr viel. Zwei Jahre weniger in meiner persönlichen Hölle von Washington-York-State.
    Ich schickte keine Chance weg, wenn sie sich mir anbot. »Einverstanden«, sagte ich.
    Der Alte lächelte breiter. »Gut. Hast du deinen Ausweis dabei?«
    »Natürlich.« Ich reichte ihn über die Theke, und der Mann holte ein Gerät hervor und scannte ihn. »In drei Tagen kannst du deine neuen Papiere abholen, und dann kannst du dich zur Aufnahmeprüfung anmelden.«
    »In drei Tagen«, nickte ich.
    »Und … bring das Geld mit.«
    Drei Tage später war ich wieder in dem Laden, und wir vollzogen die Transaktion. Und drei Wochen später sah ich den Alten zum dritten und letzten Mal in meinem Leben.

    Bei meinem letzten Besuch musste ich darum kämpfen, mir nichts anmerken zu lassen, als ich den Laden betrat. Wieder schwebte der Geruch von Vanille und Blumen in dem kleinen Raum, doch diesmal kam er mir nicht angenehm, sondern widerlich süß vor.
    Der Alte erkannte mich nicht gleich, doch dann lächelte er.»Shanija! Welch eine Freude! Hast du die Aufnahmeprüfung bestanden?«
    Verwirrt sah ich ihn an. Alles in mir schrie danach, über die Theke zu springen, ihn am Hals zu fassen, seinen Kopf gegen das Regal mit den uralten Gefäßen zu schlagen. Aber … diese Freundlichkeit, mit der er mir begegnete, dieses offensichtliche Interesse … Alles nur gespielt?
    »Ja«, sagte ich beherrscht. »Ich habe die Aufnahmeprüfung bestanden.«
    »Herzlichen Glückwunsch! Aber … etwas stimmt nicht, oder?«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Oder besser, ja. Etwas stimmt nicht.«
    »Was ist passiert?«
    Ich drohte die Beherrschung zu verlieren. »Sie haben festgestellt, dass meine Papiere gefälscht waren. Sie hätten mich trotzdem genommen, wenn meine Eltern ihre Zustimmung erteilt hätten. Aber … aber …«
    »Das haben sie nicht.« Die Stimme des Alten klang traurig.
    »Nein, das haben sie nicht.« Ich erzählte ihm nicht alles. Als Vater von meinem Betrugsversuch erfuhr, hatte er mich verprügelt und für den Rest der Schulferien in der Wohnung eingesperrt. Die Hoffnung auf einen Ferienjob konnte ich mir damit endgültig abschminken.
    Wenigstens hatte ich viel lesen können und mir Bildungsprogramme angeschaut, wenn alle schliefen.
    »Ich habe dich zu nichts gezwungen«, sagte er. »Es war deine Entscheidung.«
    »Sie haben mir Ware verkauft, die nichts getaugt hat!«
    »
Gute Arbeit für gutes Geld
. Entsinnst du dich? Weniger gute Arbeit für weniger Geld. Ich habe keinen Einfluss darauf.«
    Ich schwieg.
    »Was erwartest du von mir?«, fuhr er schließlich fort. »Dassich dir das Geld zurückgebe? Sei nicht töricht.« Der Alte schüttelte den Kopf. »Ich bin ein Mittelsmann, und diejenigen, welche die Papiere hergestellt haben, werden nicht mit sich reden lassen. Es tut mir leid.«
    Plötzlich war mein Zorn verraucht. Ich glaubte dem Alten, dass er mich nicht absichtlich betrogen hatte.
    »Ich habe etwas für mein Geld bekommen«, sagte ich, drehte mich um und ging.
    Eine Erfahrung. So etwas würde mir nie wieder passieren. Die betrogene Betrügerin hatte ihr Lehrgeld gezahlt.

7.
    Shanija hielt den Blick gesenkt, sah niemanden an, während sie im Schankraum das Frühstück zu sich nahm, das Mun zubereitet hatte.
    Sie schämte sich.
    Sie war Soldatin, und noch mehr: eine Marine. Anführerin der W ILD R AMS . Schon ihr Körper war eine Waffe. Sie war auf keinen Schutz, keine Hilfe angewiesen. Ihr Dasein bestand aus Disziplin.
    Und was hatte sie in der vergangenen Nacht getan? Sie hatte sich mit dem Mann vergnügt, den sie mehr liebte, als sie irgendjemand sonst in ihrem Leben geliebt hatte. Und den sie verlassen, den sie im Stich lassen würde, weil sie unbedingt zur Erde zurückkehren musste, ganz gleich, welche Folgen die Passage für Less mit sich bringen würde.
    Sie hatte mit Darren gevögelt, als gäbe es kein Morgen, als würde sie zum letzten Mal in ihrem Dasein
leben
, und die anderen hatten derweil die Drecksarbeit erledigt. As’mala hatte herausgefunden, dass Choc völlig aus den Fugen geraten war und man in der Stadt wusste, dass die Frau mit der Sonnenkraft eingetroffen war, der die einen die Schuld gaben, und in der die anderen die Befreierin von allen Sünden sahen. Und Mun hatte bestätigt, dass die Urmutter tatsächlich hier in der Gegend gelebt hatte, knapp fünfzig Kilometer entfernt. Wobei die Nachricht, dass sie seit zwanzig Jahren tot sein

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