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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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glaube, ich komme jetzt damit zurecht. Ich kann mich darauf einstellen.«
    »Genau das erwarte ich von dir«, versetzte Shanija. »Wenn einer es kann, dann du.« Eindringlich sah sie ihn an. »Nicht wahr?«
    Pong blinzelte aus rubinroten Äuglein zu ihr hoch. »Du weißt es?«, hauchte er.
    Shanija nickte. »Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich das und noch etwas anderes herausfand. Aber so langsam setzt sich alles zusammen. Hast du mitbekommen, dass die Urmutter durch dich gesprochen hat?«
    »Ja. Aber jetzt kann ich sie nicht mehr hören. Ich habe schon mental nach ihr gesucht …«
    »Such weiter mit deinen wie auch immer gearteten Fähigkeiten. Darüber hinaus bleibst du jetzt von mir getrennt und behältst mich im Auge. Ich werde wahrscheinlich deine Hilfe brauchen, denn wenn die Verfolger mich erwischen, habe ich kaum eine Chance gegen alle. Und ich weiß nicht, was uns hier alles erwartet.«
    Shanijas Gesicht verzerrte sich, und sie griff sich an die Brust. »Nein«, stieß sie hervor. »Das ist nicht das Herz, ich bin gesund … ich bin nicht meine Mutter …«
    Pong legte sein Händchen auf ihren Daumen. »Shanija, was …«
    »Geh, Pong«, keuchte sie und merkte, wie ihr wieder der Schweiß ausbrach. »Ich bin nicht mehr voll zurechnungsfähig. Jetzt kommt es auf dich an. Und da ist noch etwas …«Sie griff in die Brusttasche und holte die drei Kristalle aus der Mandiranei hervor. »Jetzt gehört er endlich dir, dein Schatz. Setze ihn sinnvoll ein, und vor allem … verlier ihn nicht, nicht gerade jetzt.«
    Fast hätte sie gelacht, wenn die Situation es zugelassen hätte. Pong
errötete
tatsächlich in Wellen.
    »Das weißt du auch?«, stellte er kläglich fest.
    »Ich bin nicht dumm, Kleiner, nur manchmal etwas langsam beim Zusammenzählen von Zwei und Zwei.«
    »Bist du mir böse, weil ich es dir nicht gesagt habe? Ich habe es selbst erst vor kurzem herausgefunden, als wir in der Kutsche unterwegs waren …«
    »Als ob das noch eine Rolle spielen würde.« Shanija strich über seinen stachligen Kopf. »Wir müssen das jetzt schaffen, Pong, erinnere dich an deine Zeit als Gefechtscomputer und handle entsprechend. Ich werde bald nicht mehr in der Lage sein, dir Befehle zu geben, sondern auf dich angewiesen sein.« Sie zuckte erneut zusammen, als Lichtblitze durch ihren Verstand zuckten. »Schnell, flieg los …«
    Pong flatterte auf, doch bevor er verschwand, versuchte er sie noch einmal aufzumuntern. »Du hast schon gegen ganz andere bestanden, Colonel.«
    »Ja, mag sein. Aber das ist Äonen her.«

2.
    Bis kurz vor der Passage lebte jeder auf Less wie gewohnt. Obwohl schon längere Zeit durch die Adepten darauf hingewiesen wurde, Vorsorge zu treffen, änderte sich nichts. Die meisten schienen nicht so recht daran glauben zu wollen, viele taten es als religiösen Wahn ab. Es gibt hunderte Religionen und Sekten auf dem Mond, aber nur drei gewannen in den letzten Jahren derart an Einfluss und Macht, dass sie global agierten. Zentral gesteuerte Gruppierungen bildeten sich, die sich zunehmend in kleineren, wohlhabenden Städten breitmachten und wichtige politische Positionen besetzten. So wurde für die finanzielle Unabhängigkeit gesorgt, gleichzeitig konnte die Missionierung ausgeweitet werden. Als die Veränderungen begannen, erhielten diese drei Hauptsekten einen Massenzustrom. Die einen hofften auf Erlösung und Erleuchtung, die anderen, das Unheil abwenden zu können, wenn sie nur stark genug glaubten. Öffentliche Geißelungen gehörten bald zum normalen Stadtbild, ebenso wie flammende Reden und Verkündigungen
.
    Als der Sturm einsetzte, brach eine globale Massenhysterie aus. Die einen flohen in Wüsten und Wälder, um sich dort zu verstecken, andere wiederum frönten exzessiven Orgien, mit freiwilligen und weniger freiwilligen Sexdienern, sie aßen und tranken sich teilweise zu Tode. Viele gaben hemmungslos ihrem Hang nach Gewalt und Zerstörung nach. Blutige Straßenkämpfe brachen aus, Geschäfte wurden geplündert oder in Brand gesteckt, marodierende Banden zogen von Stadt zu Stadt, um zu rauben und zu vergewaltigen. Wer sich allerdings verteidigen konnte, tat dies ebenfalls ohne Hemmungen und mit gnadenloser Brutalität. Immer
mehr Städte brannten, wenn die Bürgermeister und Herrscher nicht mehr in der Lage waren, die Situation im Griff zu behalten. Eine Ausnahme bildete die Doppelstadt Burundun mit dem Zentralarchiv, wo die psimagischen Kräfte der Bibliothekare und vor allem die Archivgarde

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