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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Majakar entfernt. Natürlich kannte ich die Stele und die Legenden um die Urmutter, aber es gab keine Veranlassung, dort mal nachzusehen. Das hatten schon viele vor mir getan, aber nichts gefunden. Aber ich muss sagen, dass ich ziemlich beeindruckt war, als da plötzlich dieses Donnern und Röhren war, das den Sturm noch übertönte, und was soll ich sagen, ich sah tatsächlich etwas Merkwürdiges in den Himmel aufsteigen. Es war ziemlich düster, die Sicht schlecht, aber da war eindeutig etwas, sehr viel größer als jeder Orgavogel oder sonstige Fluggerätschaften. Mit gewaltigem Getöse stieg es in den Himmel auf, und ich weiß heute, es verließ tatsächlich Less. Wir hatten natürlich schon die Gerüchte um die Sonnenkraftträgerin gehört, und meine Frau fing an zu weinen, aus Angst und Hoffnung zugleich. »Sie wird uns retten!«, rief sie. »Ich weiß, die Erlöserin ist aufgestiegen, um den Untergang zu verhindern!«
    Und keinen Moment zu früh, so schien es, denn in diesem Augenblick … begann die Passage. Ich meine, die wirkliche Passage, und ich hatte den besten Ausblick darauf
.
    Mit meiner Familie war ich in einen Schutzkeller gekrochen, der ursprünglichals Schmugglerversteck diente. Wir hatten ihn zufällig entdeckt, weil der Sturm den Eingang freigelegt hatte, und haben da Sachen gefunden … nun, jedenfalls gab es dort ein Fenster, von außen nicht sichtbar, aber von innen hatte man ziemlich gute Aussicht. Und somit hatten wir sozusagen die Logenplätze, denn genau über uns am Himmel passierte es. Ein ungeheuerliches Blitzlichtgewitter, und dann war in dem tiefen Rot plötzlich ein schwarzer Riss zu sehen, und

    Verzeihung, ich habe mich immer noch nicht in der Gewalt, obwohl es vorbei ist. Ich habe mich damals übergeben, und so geht es mir noch heute, auch wenn es nur Erinnerung ist. Ich kann nicht beschreiben, was ich da sah, doch etwas tastete durch diesen Riss, das noch finsterer war, und das war ganz gewiss kein gütiger Schöpfer, wie ihn dieser Irre Raban immer prophezeit hatte. Es gibt keine Worte für dieses Grauen, und auch wenn man es gesehen hat, ist es immer noch unvorstellbar
.
    Meine Familie kann heute noch nicht darüber sprechen, und meine kleine Tochter ist seitdem nicht mehr ganz bei sich. Ich versuche, damit fertig zu werden, indem ich darüber rede. Aber jetzt kann ich nicht mehr sagen. Ich … ich …
    (Interview mit Öbkam Gülz,
Einwohner von Lasardaban, zu den Vorfällen der Passage
Zentralarchiv, 2. Abteilung »Passage 3891. Quartennium«
Ordnungsreihe »Shanija Ran«)
    Mein Nachbar trommelte plötzlich gegen meine Tür und schrie, ich solle rauskommen. Ich redete eigentlich schon lange nicht mehr mit ihm, denn er hat sich vor einiger Zeit zur Sekte dieses maskierten Unholds Corundur bekannt und versucht, uns alle zu missionieren. Seine ständigen Warnungen, sein fanatischer Eifer gingen mir auf die Nerven. Ich meine, soll doch jeder glauben, was er will, aber mich bitteschön in Ruhe lassen
.
    Meine Frau forderte mich schließlich auf, ihn wegzujagen, um die Kinder nicht noch mehr zu beunruhigen, also ging ich raus zu ihm. Der Sturm tobte draußen, einige Häuser hatten kein Dach mehr oder warenganz zusammengebrochen. Wir hatten zuerst fliehen wollen, aber wohin? Mein Vater hat das Haus gebaut, und sehr solide, darum steht es noch heute. »Was willst du?«, sag ich also zu meinem Nachbarn. »Ja, Corundur hat recht gehabt, die Welt geht unter, prima! Ich gratuliere euch. Und jetzt lasst uns in Ruhe.«
    »Aber darum geht es ja!«, rief mein Nachbar. »Ich habe einen Ruf von Corundur empfangen – wenn wir uns zu einem Psiblock zusammenschließen, können wir den Untergang vielleicht verhindern! Wir können das zusammenbrechende Psifeld stärken, dann wird Dur keinen Zugang zu uns erhalten!«
    Ich glaubte ihm kein Wort und drohte ihm Prügel an, aber da sah ich auf einmal die Leute zusammenlaufen, immer mehr kamen aus den Häusern, und sie fingen an, sich an den Händen zu halten
.
    »Wollen wir allein sterben oder in der Gemeinschaft?«, sagte mein Nachbar. »Lass es uns versuchen – verlieren können wir nichts mehr.«
    Da trat meine Frau neben mich, sagte, er habe recht, und so gingen wir auf die Straße und schlossen uns der Menge an. Ganz Lasardaban strömte zusammen. Und was soll ich sagen, auf einmal fühlte ich mich getröstet, und ich hatte gar keine Angst mehr. Ich nahm meine Jüngste auf den Arm, und dann schlossen wir uns alle zusammen. So konnten wir auch

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