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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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erhalten, ihren Sieg zu feiern. Aber das darf einfach nicht sein!« Ein Zittern durchlief sie, und sie schwankte leicht. »Pong, du weißt nicht, was sie mit uns gemacht haben«, flüsterte sie. »Ich kam als Einzige raus. Das scheint mein Schicksal zu sein, und es ist von Bedeutung, dass
ich
es jedes Mal bin, die übrig bleibt. Damals hing alles von mir ab, und heute ist es wieder so. Ich habe all das nicht auf mich genommen, um mich dann abzusetzen!«
    Pong wurde dunkelblau vor Trauer. »Aber, Shanija … glaubst du denn wirklich, dir kann nicht beides gelingen?«
    »Sei nicht naiv, Pong«, antwortete Shanija leise. »Ich habe keine Ahnung, wie ich die Sonnenkraft
gegen
die Passage einsetzen muss. Wenn ich Less rette, kann ich vielleicht nicht mehr zur Erde fliegen. Darf ich das Risiko eingehen, die Urmutter zu opfern? Denkst du, sie könnte es überstehen? Tausend Jahre lang hat sie auf diesen Moment gewartet. Sie ist mindestens ebenso einzigartig wie alle anderen Wesen dort unten auf Less. Bewertest du ihr Leben geringer als das der anderen?«
    Aus Pongs Augen traten dicke, ölige Tränen. »Dann bedeutet es also den Tod für eine Seite, egal wofür du dich entscheidest?«
    »Ja. Ich habe alles abgewogen und mich für die Erde entschieden. Und dabei bleibt es. Ich führe keine weitere Diskussion mehr.«

    Das Fanal dort draußen brannte immer heller, ein langes, gleißendes Band im All. Dann zerriss es in zwei Teile, strebte blitzstrahlend auseinander, und es bildete sich ein gewaltiger Riss, der sich rasch verbreiterte.
    Die Passage war vollendet.
    Shanija starrte auf die Finsternis, schwärzer als das All, die durch den Riss kam. Sie spürte, wie Pong, der wieder auf ihrer Schulter saß, zitterte. Der kleine Nano-Drache, der wie ein Mensch empfand.
    »
Bald sind wir außer Gefahr
«, meldete das System.
    »G-g-gut«, stotterte Pong. »Und … und wie viel Zeit bleibt mir noch?«
    »
Drei Stunden, achtzehn Minuten und zwölf Sekunden. Dann haben wir die Strahlung endgültig hinter uns gelassen

    »Hast du Angst, Kleiner?«, fragte Shanija leise.
    »N-n-nein, natürlich n-nicht«, stammelte er. »Dauert ja nicht mehr lang, dann weiß ich es sowieso nicht mehr. Was wohl aus mir wird, wenn der letzte Rest Psimagie in mir verschwunden ist? Ob ich wieder zum Gefechtsmodul erstarre? Oder werden meine Funktionen erlöschen, und ich werde zu einem Haufen Krümel zerfallen?«
    »Tut mir leid, Pong.«
    Shanija stand aufrecht, die Arme auf dem Rücken verschränkt, und blickte auf das Inferno dort draußen. Das einsamste Wesen des Universums, so kam sie sich vor.
    Bis auf das
Ding
, das sich langsam durch den klaffenden Riss schob. Wie furchtbar musste es auf seiner Seite sein, dass es hierher wollte …
    Shanija presste die Lippen aufeinander. Ihre Fäuste ballten sich. Dann ging ein Ruck durch sie.
    »Stopp! Anhalten!«
    Das Schiff gehorchte augenblicklich und reduzierte die Geschwindigkeit, hielt aber nicht ganz an.
    »
Shanija
…«, meldete sich die Urmutter.
    »Celesta«, unterbrach sie. »Wo ist es?«
    »Was?«, fragte Pong verdutzt. »Wovon …«
    »Das erste Modul, in dem du dich eingenistet hattest, bevor es zu eng wurde«, fuhr Shanija fort. »Du hast es dabei, als Erinnerung, stimmt’s? An deinen Anfang, so wie man seinen ersten ausgefallenen Zahn oder die Babyschuhe aufhebt.«
    »Hier an Bord?«, rief Pong außer sich. »Aber in den Speichern …«
    Diesmal unterbrach die Urmutter: »
Ich habe es nicht in den Speichern hinterlegt, weil es meine eigene, ganz persönliche Erinnerung ist, wie Shanija sagte. Es ist das letzte intakte Beiboot der
Sunquest,
das ich zu mir bringen konnte, und war meine erste Heimstatt. Sozusagen der Mutterbauch, in dem ich als Fötus heranwuchs

    »Und … und ist es funktionstüchtig?«, kreischte Pong.
    »
Natürlich
.
Du findest es gleich hier nebenan, ich öffne dir eine Schleuse
.« Und im Zweiton: »
Wir aktivieren die Systeme. Die Außenschleuse öffnet sich automatisch, sobald Pong das Signal gibt

    »Gut.« Shanija war bereits zum Kommandostand unterwegs. »Kannst du einen Kristall entbehren?«
    »
Aber sicher. Die anderen beiden genügen für die Erzeugung des Antifelds dieser Größe

    Shanija zog einen der Schwingquarze heraus und steckte dafür an einer anderen Stelle ihren Datenspeicher hinein, den Pong so lange gehütet hatte. Mit einigen Eingaben änderte sie den Zugangscode. Sie legte das Schicksal der Menschheit nun in andere Hände. Etwas, das sie

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