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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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leben wollte. Sie hatte sich geopfert, und damit wollte sie es enden lassen. Doch da stand sie, begriff, dass sie weiterleben musste, und gab sich daraufhin nicht auf. Sie strahlte etwas aus, das Kharum Mak tief in seinem Innersten berührte; er konnte nicht sagen, was. Seine Mutter hatte ihm einmal von Engeln erzählt, die zwischen den Sphären wohnten und auf alle Lebewesen achteten. Vielleicht war diese Frau einer davon gewesen. Alle auf Less hatten daran teilgehabt, als sie die Passage schloss, alle hatten ihren Schmerz und ihr Leid spüren können, das sie für eine Welt auf sich genommenhatte, die nicht die ihre war.
Alle Welten sind unsere
, hatte sie später zu Kharum Mak gesagt.
Und wir sind alle Welten. Es gibt keinen Unterschied
.
    Shanija Ran.
    Seltsam, dass Kharum Mak gerade jetzt an sie dachte. Die einzige Frau, der einzige Mensch in seinem ganzen Leben, der ihm jemals etwas bedeutet hatte. Der sein Herz berührt hatte. Der seinen Respekt abverlangt hatte, und zwar jeden einzelnen Zoll. Nicht einmal Earl Hag gegenüber hatte Kharum Mak so viel Achtung empfunden … und Zuneigung.
    Niemals aufgeben.
    Es gab immer einen Weg.
    Nun,
dieser
Weg würde ein wenig radikal sein, doch Kharum Mak würde ihn mit Stolz gehen. Dies sollte seine eigene, ganz persönliche kleine Passage werden, nur mit dem Unterschied, dass
er
diesmal derjenige sein würde, der auf die andere Seite ging, und niemand würde es verhindern.
    Kharum Mak öffnete das Kästchen in seiner Hand und starrte lächelnd auf das Leuchten darin. Wie eine kleine Sonne. Niemand wusste, dass er dieses ganz besondere Mineral hatte, und in welcher Beziehung er dazu stand. Dass es in identischen Kästchen in jedem einzelnen der Wagen versteckt und an jedem Lasttier festgebunden war. Weil es immer schon so gewesen war, hatte nie jemand darauf geachtet. Und Kharum Mak hatte seine Gabe nie offenbart.
    Die wenigsten Händler sprachen über ihre Psimagie oder wandten sie überhaupt an. Das war schlecht fürs Geschäft, so konnte man sich nicht auf Dauer halten.
    Langsam schritt Kharum Mak mit dem wieder geschlossenen Kästchen in der Hand über das Schlachtfeld. Die Kämpfedauerten an, wurden aber keineswegs mehr so schnell und erbittert geführt wie zuvor. Ermüdungserscheinungen machten sich breit, auch bei den Angreifern, die trotzdem noch auf breiter Front nachrückten. Doch das Vorankommen wurde bei den Leichenbergen immer schwerer. Bald würde die Verteidigung fallen, und dann begann das Plündern.
    Aber nicht, wenn es nach Kharum Mak ging.
    Da hielt er inne und blickte nach oben, als ein Schatten über ihn fiel. Erstaunt sah er einen riesigen, scheußlichen Orgavogel, der nur einem Alptraum entstammen konnte. Diesen Typus kannte er überhaupt nicht, und er hielt sich für einen Kenner. Fünf Wesen saßen auf ihm, die schwer zu erkennen waren. Sie sahen sehr unförmig, massig und klobig aus. Trugen sie etwa Anzüge?
    Der Orgavogel flog genau in die Richtung, in die Lopi gerannt war.
    Für einen Augenblick zog sich Kharum Maks Herz in der Brust zusammen. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
Sohn
, dachte er,
versteck dich, sie dürfen dich nicht sehen …
    Auch die Tätowierten deuteten nach oben und riefen sich etwas zu. Kannten sie diese Wesen? Gehörten sie zu ihnen? Nein, es sah nicht so aus, im Gegenteil. Konkurrenz?
    Ein zweiter Orgavogel von derselben Bauart näherte sich von Norden. Ein dritter war in der Ferne erkennbar, der Richtung Südwesten zog. Der zweite Orgavogel jedoch steuerte auf sie zu. Die Tätowierten gerieten außer sich und schienen sich gegen einen neuen Feind formieren zu wollen. Kharum Mak hätte beinahe laut gelacht.
    Seine Leute nutzten diesen Moment der Verwirrung und
    Doch bevor die Kämpfe erneut aufflammten, bevor der Orgavogel heran war, entschied Kharum Mak, den Schlusspunkt zu setzen.
    »HE!«, brüllte er so laut, dass seine Stimme über das Schlachtfeld schallte, vielleicht sogar bis zum Orgavogel hinauf.
    Die Kämpfenden wichen verdutzt voneinander.
    Der Händler stand, umgeben von Leichenbergen, inmitten des Blutbads vor seiner Karawane, hielt das Kästchen vor sich.
    »Hört mir gut zu, alle miteinander, und lernt etwas fürs Leben!«, rief er mit voller Lungenkraft. »Das ist meine erste und letzte Lektion an euch.
Rechne nie mit der Berechenbarkeit eines Händlers!
«
    Er lauschte dem Nachhall seiner Worte und nickte zufrieden. Das war gut. Manchmal konnte man so viele Summen addieren, wie man wollte, es kam doch

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