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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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immer Null dabei heraus. Und das würde er nun beweisen.
    Kharum Mak schloss die Augen. Einen Moment lang hatte er Angst, dass es nicht klappen würde. Nach der Passage war alle Psimagie nahezu erloschen und baute sich seither erst langsam wieder auf.
    Er lauschte in sich hinein und war sofort beruhigt. Er spürte es, das wilde Tier, das er jahrzehntelang in sich eingesperrt hatte. Solch eine Disziplin aufzubringen, machte ihn jetzt noch stolz. Er hatte seinen Schwur nie gebrochen.
    Und jetzt wollte er gern den Preis dafür zahlen.
    Alles war bereit. Er spürte, wie die Welt um ihn herum den Atem anhielt, weil sie spürte, dass etwas Unerhörtes geschehen würde.
    Kharum Mak sammelte seine Kräfte. Alle, die er besaß. Er brauchte sie für diesen einen, gewaltigen Stoß. Schließlich gab es viele Kästchen, und sie alle mussten gleichzeitig gezündet werden.
    Jetzt
, dachte Kharum Mak.
    Dann wurde es Licht.

2.
    Der Schlag kam von hinten heran, heimtückisch und hinterlistig, um den ungeschützten Rücken zu treffen. Shanija Ran spürte die Annäherung jedoch, auch wenn ihre Sinne derzeit auf drei weitere Angreifer gerichtet waren, die von verschiedenen Seiten auf sie einstürmten und sie zusätzlich in Anspruch nahmen.
    Aber nur für einen Herzschlag. Sie duckte sich seitlich weg, schlug gleichzeitig mit einem schnellen Tigri-Hieb den zuerst erreichbaren Angreifer nieder, wirbelte herum, setzte die Beine auf der einen, die Arme auf der anderen Seite ein. Tritte und Schläge gingen wie Hagel auf die Angreifer nieder, wobei Shanija ausschließlich die Hasentigertechnik einsetzte, ohne weitere Kombination. Sie zählte in Gedanken die Sekunden mit, und als sie bei dreißig angekommen war, beendete sie es mit vier kurzen Hieben, und gleich darauf lagen die Empfänger der Schläge stöhnend und jammernd auf der Matte.
    Die Zuschauer im Hintergrund kicherten leise und wagten kaum hörbare Spottgesänge, verstummten aber sofort, als Shanijas grün funkelnder Blick sie traf.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ging vor den jungen Männern auf und ab. »Und ihr wollt dereinst Adepten sein?«, sagte sie barsch. Ihr Atem ging nicht einmal beschleunigt,geschweige denn, dass sich auch nur ein Schweißtropfen auf der Stirn zeigte. Im Gegensatz zu den Schülern. »Ihr habt noch nicht einmal die einfachste Technik begriffen und schafft es zu viert nicht, nur einen einzigen Schlag zu landen? Ich bin allein, ich bin eine Frau! Soll ich euch die Aufgabe erleichtern und das nächste Mal eine Stoffpuppe aufstellen?«
    Die Vier waren schamrot und wagten keine Regung mehr.
    »Mit einer Waffe wären wir immer im Vorteil!«, kam eine vorlaute Stimme aus dem Hintergrund.
    »Pertun!« Shanija wandte sich ihm zu. Er war achtzehn Jahre alt und ein sehr kräftiger Bursche. Normalerweise musste er nur ein einziges Mal zuschlagen, um einen anderen zu Boden zu schicken. Aber dazu musste er überhaupt in seine Reichweite kommen, und das zu erreichen, war der Sinn dieser Übung. Die wenigsten Gegner hielten freiwillig ihr Kinn hin und rührten sich nicht, bis der Schlag saß. Aber das begriffen diese
Kinder
einfach noch nicht.
    »Vorteil, sagst du?« Shanija hob die Hände. »Dann nimm deinen Stab und komm her.«
    Pertun kam der Aufforderung sofort nach. Es war nicht das erste Mal, dass er sein Mütchen abkühlen musste, er war ein launischer, aggressiver Bursche, dessen Hang zur Gewalt in die richtigen Bahnen gelenkt werden musste. Wieso er als Adeptenschüler aufgenommen worden war, interessierte Shanija nicht, das oblag allein den Bibliothekaren. Ihre Aufgabe war es, die Anwärter körperlich fit und wehrhaft zu machen.
    Beim ersten Mal war Pertun noch unsicher gewesen und hatte Shanija gefragt, wann er angreifen solle. Bevor er das Fragezeichen dahinter setzen konnte, lag er schon auf derMatte. »Ein höflicher Angreifer!«, hatte Shanija gerufen, und jedermann hatte gelacht. Seither arbeitete Pertun verbissen daran, diese Schmach zu vergelten.
    Und er stellte sich von Mal zu Mal geschickter an. Während er sich auf Shanija zubewegte, fintierte er, schien zu zögern, nahm aber bereits Schwung mit dem Stab. Gar nicht mal schlecht, aber langsam, viel zu langsam und vorhersehbar. Shanija setzte den Fuß nach hinten, entwand Pertun den Stab, hebelte den jungen Mann aus und warf ihn auf die Matte. Noch bevor er den angehaltenen Atem ausstoßen konnte, drückte der Stab gegen seine Kehle.
    »So, mit Waffe geht es demnach leichter«, sagte

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