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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gleichzutun, das schonte auch ihre Kräfte, und sie hatte für heute genug Sport getrieben.
    Die drei rannten die Gasse hinunter und waren gleich darauf hinter einer Biegung verschwunden.
    »Soll ich sie verfolgen, Colonel?«
    »Nein, lass sie. Irgendeiner wird sie schon erwischen.«
    Shanija griff nach ihrem Umhang und legte ihn sich wieder um. Ihre Kleidung klebte an ihr, und sie fuhr sich durch die Haare, bevor sie die Kapuze wieder überschlug. »So hast du mich schon lange nicht mehr genannt.«
    »Wie denn?«
    »Colonel.«
    »Gefällt’s dir?«
    »Nein. Lass es bleiben.«
    Sie ging auf das Paar zu, das sich immer noch verängstigt an die Mauer drückte, viel zu gelähmt, um zu fliehen. »Alles in Ordnung?« Sie half den beiden auf.
    »Ja … ja, dank Euch …«
    »Das war nichts. Kommt jetzt.«
    Sie kehrten zur Hauptstraße zurück, und Shanija entdeckte bald zwei Archivwächter und winkte ihnen. Da sie den blauen Umhang mit dem weißen Symbol der Unendlichkeit trug, kamen die Wachen sofort zu ihr.
    »Diese beiden wurden überfallen«, erklärte Shanija. »Bringt sie an einen sicheren Ort, an dem sie sich erholen können.«
    »Wo sind die Räuber?«, wollte der eine wissen.
    »Geflohen. Ihr werdet sie ein andermal fangen.« Shanja gab eine genaue Beschreibung der drei, dann verabschiedete sie sich und ging weiter, endlich nach Hause.
    Dachte sie zumindest.

    »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Pong und flatterte auf ihre Schulter.
    »Ja. Und zugleich ziemlich erschöpft. Ich werde heute Abend wohl doch nicht laufen.«
    »Diese Telekinese-Sache ist ziemlich scharf«, bemerkte der Drache. »Scheint also endlich zu funktionieren. Wirst du es den anderen sagen?«
    »Nein, das bleibt unser Geheimnis.« Shanija schmunzelte. Doch gleich darauf gefror ihre Miene, als sie an einer Kreuzung, nicht mehr weit von ihrem Haus entfernt, eine Menschenansammlung bemerkte.
    Es gab nur wenige Möglichkeiten, die so etwas herbeiführten – ein Unfall, eine Verhaftung, oder der Auftritt einer bedeutenden Persönlichkeit. Und in dem Fall handelte es sich wohl um die dritte Option.
    Und hierzu gab es wiederum zwei Möglichkeiten, und Shanija hoffte, sie würde hellblaue Kutten unter den Neugierigen entdecken. Dann wäre irgendein Prediger der Sekte des Wiedergängers zugange, der den Leuten über Frieden und Liebe predigte und sie einlud, ins Ordenshaus des Heiligen Syptus mitzukommen. Es gab immer wieder Dumme, die mitgingen, weil sie keine Lust mehr hatten, die Verantwortung über ihr eigenes Leben zu übernehmen. Syptus führte in seinem Ordenshaus ein Leben in Saus und Braus, feierte ausschweifende Orgien und ließ seine Anhänger dafür arbeiten. Nachdem sie von seinen »Priestern« in die Mangel genommen und einer Gehirnwäsche unterzogen worden waren, dienten ihm die meisten selig und hingebungsvoll und erfüllten alle seine Wünsche. Syptus lebte wie eine fette Made im Speck. Was er machte, war unschön, aber vergleichsweiseharmlos, und hin und wieder befreiten sich Anhänger auch von ihm und kehrten in ein normales Leben zurück.
    Viel problematischer war die
Neue Zukunft
, hervorgegangen aus den Warnern vor der Passage. Ihr Anführer damals wie heute war der gesichtslose Corundur, der eine vollständig geschlossene Maske und einen bodenlangen Umhang trug. Man vermutete allgemein, dass er der Letzte einer inzwischen ausgestorbenen, sehr alten und weisen Spezies war, der sich völlig in den Dienst der Völker gestellt habe und deshalb sein Antlitz nicht zeigen wolle.
    Corundur galt als der zweite Held der Passage, denn er hatte einen globalen Psiblock ausgelöst, der Less vor dem Untergang bewahrte. Seither verehrten die Leute ihn nicht minder wie Shanija, doch während sie die Abgeschiedenheit suchte, nutzte er seine Popularität erst recht aus, um seinen Einfluss auszuweiten. Er hatte seiner Sekte einen neuen Namen gegeben und trat vielerorts selbst auf, um sein Wort zu verkünden: Er sprach von einer neuen Ordnung unter seiner Führung, Bekämpfung von Hunger und Armut, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle, und dergleichen mehr.
    Schöne Versprechungen, die verlockend klangen aus dem Mund des charismatischen Gesichtslosen mit seiner verführerischen tiefen Stimme. Während die lokalen Regierungen größtenteils heute noch hilflos den Problemen gegenüberstanden, wurde der Zulauf zu Corundurs Reden und Predigten immer größer. Denn er gab nicht nur schöne Worte von sich, sondern unternahm etwas. Er hatte

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