Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Sie hatten ein menschliches Paar, beide grauhaarig, hierher gezerrt und waren dabei, es auszurauben. Die beiden Alten flehten um ihr Leben, aber das würde ihnen nicht viel nützen. Kaum ein Räuber ließ heutzutage ein lebendes Opfer zurück. Dementsprechend unnachgiebig waren auch die Gesetze geworden. Löschung des Gedächtnisses war noch das mildeste Urteil, meistens aber wurden die Räuber zur Abschreckung öffentlich gehängt.
    »He!«, machte Shanija sich bemerkbar, und die Räuber fuhren zu ihr herum.
    »Was willst du?«, schnarrte der Lurch. »Für dich gibt’s keinen Anteil, also scher dich weg.«
    »Ich könnte die Archivwächter alarmieren«, sagte Shanija. »Aber wenn ihr jetzt einfach abzittert, können wir die Sache auf sich beruhen lassen.«
    Der Insektoide zirpte, als würde er lachen. Sein mit Widerhaken besetzter Arm zuckte vor, um die Kehle der Frau aufzureißen. Doch er ritzte sie nicht einmal. Die Fühler des Insektoiden zuckten hektisch, als er es erneut versuchte.
    Shanija lächelte grimmig. Dies war einer der wenigen Momente, da die Leere in ihr ausgefüllt war. Es kostete sie Kräfte, verschaffte ihr aber Befriedigung. Darren Hag hatte ihr nicht nur einen Sohn geschenkt, sondern noch ein bisschen mehr. Manchmal war es gut, wenn man sich auch auf etwas anderes verlassen konnte als die eigenen Körperkräfte.
    Dann stürmte sie vorwärts. »Zu Boden, schnell!«, rief sieden beiden Menschen zu, die sich augenblicklich fallen ließen.
    Mit dem ersten Schlag wollte sie den blaugescheckten Surum außer Gefecht setzen, doch der wechselte die Farbe plötzlich zu grau, und Shanija hatte das Gefühl, gegen einen Stein gerannt zu sein. Sie konnte gerade noch abfedern, bevor sie sich die Knochen brach, und stürzte, fing sich aber sofort ab und landete wie eine Katze. Ohne Zeit zu verlieren, sprang sie daraufhin den Lurchartigen an – und durch ihn hindurch. Diesmal schaffte sie die Bremsung nicht mehr ganz, sondern prallte gegen die Wand und sackte ächzend zu Boden. Über welche Gabe der Insektoid verfügte, wollte sie in diesem Moment nicht wissen, zwei neue Erfahrungen waren vorerst genug.
    Der Lurchartige knarrte, und die anderen fielen auf ihre Weise in sein Lachen ein. Shanija musste sich bei diesem misstönenden Lärm die Ohren zuhalten. Immerhin war es ihr gelungen, die Räuber so abzulenken, dass das Menschenpaar ein gutes Stück beiseite gewichen war und sich derzeit nicht in unmittelbarer Gefahrenzone befand.
    Sie öffnete den Umhang, streifte ihn ab, schüttelte den Kopf, dass ihre halbnasse rotbraune Haarmähne flog, und stand auf. Morgen würde sie wie ihre Schüler auch einige blaue Flecken und Prellungen haben. »Jetzt«, sagte sie finster, und aus ihren leicht mandelförmigen Augen sprühte grünes Feuer, »habt ihr mich
wirklich
wütend gemacht.«
    Ihr Geist griff zu, während gleichzeitig ihr Körper die Räuber ansprang. Da sie alle drei versuchten, statt ihres Körpers ihre Psimagie einzusetzen, wurden sie völlig überrascht, weil sie nicht funktionierte … oder nicht so, wie sie es erhoffthatten. Shanija konnte sie zwar nicht neutralisieren, aber telekinetisch festhalten. Zumindest war das der Plan gewesen – und er funktionierte!
    Ausnahmsweise einmal klappte der Einsatz ihrer neuen Gabe, wann er sollte. Zumeist brach sie nämlich eher unkontrolliert hervor oder konnte überhaupt nicht aktiviert werden. Aber heute war wohl ein guter Tag, die Sonnenkonstellation passte, alles andere auch, und Shanija erlebte zum ersten Mal den vollen Einsatz.
    Mit gezielten Griffen, Schlägen und Tritten bearbeitete sie zuerst den halb versteinerten Surum, drängte ihn gegen seine Kumpane, die daraufhin in der Bewegung gehindert wurden. Die Gestalt des Lurchs flackerte, während sie alle drei ungeschickt versuchten, sich zur Wehr zu setzen. Shanija drängte sie immer weiter zurück, sie war so schnell, dass die Räuber ihren Bewegungen kaum folgen konnten. Es brauchte nur noch eines kleinen Anreizes, um sie zum Abzug zu bewegen, das war bald zu erkennen. Die drei waren Räuber, keine Kämpfer, und das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen stimmte hier ganz und gar nicht mehr.
    »Pong!«, rief Shanija.
    »Schon da!«, antwortete der kleine Drache und kam aus seiner Deckung hervor. Er veränderte seine Gestalt, blähte sich auf und spie dann Feuer gegen den Insektoiden. Der stieß ein schrilles Zirpen aus und wandte sich zur Flucht. Shanija ließ seinen Kumpanen Gelegenheit, es ihm

Weitere Kostenlose Bücher