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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gestolpert, die vor der Tür standen. Zwei Körbe voller praller, leuchtender Früchte, und dazu eine Schale mit frisch gebratenem Huhn und Beilagen.
    So war es fast jeden Tag, seit sie hier lebte. Irgendeiner der Nachbarn, sie wusste nie, wer von ihnen, legte etwas zu essen oder auch einmal Blumen oder ein kleines Geschenk vordie Tür. Heute war auch noch ein süßer, schwerer Rotwein aus Darassia dabei. Woher wussten sie nur immer, was Shanija mochte? Warum taten sie das immer noch, nach so langer Zeit?
    Das Erstaunliche, noch nie hatte jemand versucht, das Zeug zu klauen. Anscheinend wurde ihr Haus auch ständig »bewacht«.
    Shanija hatte längst aufgegeben, diese »Opfergaben« abstellen zu wollen. Sie nahm für sich und Darren, was sie brauchte, und spendete den Rest der Armenküche, so hatte jeder etwas davon, und sie brauchte kein schlechtes Gewissen zu haben.
    Hastig schloss Shanija die Tür auf und schob die Gaben hinein. »Darren?«, rief sie. »Darren! Wo steckst du?«
    Sie sah sich im Haus um, aber ihr Sohn war nicht da.
    »Wo steckt der Bengel nur wieder?«, rief Pong.

3.
    »Darren Ran!«, erklang eine Stimme in seinen Gedanken, und er hob schwerfällig die Lider. Das durchs Fenster neben ihm hereinfallende Licht blendete ihn, und er blinzelte. In der Klasse war es mucksmäuschenstill, und ohne hinzusehen wusste er, dass alle ihn anstarrten. Und vermutlich kurz vor einem Kicherausbruch standen.
    »Ja«, sagte er und versuchte sich zu erinnern, was zuletzt geschehen war. Hatte er eine Frage zu beantworten? Sollte er einen Kopfstand machen?
    Dozierin
Seiya stand direkt vor seinem Pult. Er kannte sie schon, soweit er zurückdenken konnte. Sie war eine enge Freundin seiner Mutter und oft bei ihnen daheim. Für Darren war sie die erste große Liebe, seit er drei Jahre alt war oder so, und das hielt immer noch an. Denn sie war wunderschön, ätherisch, mit wundervollen lackschwarzen, hüftlangen Haaren und Augen, die so braun waren wie edles Nussbaumholz. Wie man sich eine edle Prinzessin eben vorstellte, nur war sie echt. Und sie war sanft und klug, hatte für jeden ein gutes Wort und ein Lächeln. Die Jungs, die ebenfalls alle in sie verliebt waren, beneideten Darren um seine Freundschaft mit Seiya.
    Aber das zählte hier nicht. Er war der Schüler, sie die Lehrerin, da gab es keinerlei Bevorzugung und erst recht keineNähe, sondern Distanz. Und Seiya war bei aller Sanftmut eine strenge Dozierin, der man es nicht leicht recht machen konnte. Wer nicht ständig büffelte, riskierte Nachsitzen. »Ihr habt das Privileg, lernen zu dürfen«, sagte sie fast jeden Tag zur Klasse. »Es ist eine Ehre für euch, die nur wenigen zuteil wird. Also verhaltet euch entsprechend!«
    Aber es gab auch anderes, nicht immer nur Lernen. Durfte man denn gar nicht mehr Kind sein?
    Seiyas Fingernagel schnalzte gegen Darrens Stirn. »Au!« Er rieb sich die brennende Stelle und sah schuldbewusst zu ihr auf.
    »Wenn ich nun endlich deine Aufmerksamkeit gewonnen habe, hättest du auch die Güte, sie mir dauerhaft zu gewähren?«, fragte die Prinzessin.
    Die Klasse lachte inzwischen lauthals. Darren merkte, dass er selbst für seine Verhältnisse heute
zu
zerstreut war.
    »Ich … ich bin ganz da!«, beteuerte er. »Ich habe zugehört!« Das war ein Fehler, er wusste es, bevor es ihm herausgerutscht war, und er biss sich zu spät auf die Lippen. Lernte er denn nie dazu? Tim und Finn johlten. Lea und Mia tuschelten kichernd.
    Da läutete der Siebenklang, und Darren atmete auf; gerade noch einmal Glück gehabt.
    »Also gut, ihr Bande, ab mit euch!«, sagte Seiya in die Runde und entließ sie. »Denkt an eure Aufgaben, wir werden morgen eine kleine Prüfung veranstalten. Seid pünktlich!« Sie wandte sich Darren zu: »Warte noch einen Moment.«
    Er hatte es befürchtet. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sitzenzubleiben, bis alle draußen waren.
    Seiya verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen einen Tisch. »Alles in Ordnung, Darren?«
    Er nickte. »Sicher, wieso nicht?«
    »Ich rede jetzt als Freundin zu dir. Als jemand, der dich von klein auf kennt.« Sie neigte sich leicht vor und berührte seine widerspenstigen Haare. »Etwas beschäftigt dich seit einiger Zeit. Mir kannst du nichts vormachen.«
    Seiya konnte besser als jeder andere erkennen, wenn jemand krank in der Seele war. Darren wusste, dass sie zwei Jahre lang nach der Passage im Wachschlaf gelegen hatte, weil sie eine Heldentat begangen hatte. Damit war

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