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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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des Marktplatzes drängten sich Männer undFrauen um den Pumpbrunnen. Ihr verzweifelter Versuch, mit Eimern voll Wasser die Brände zu löschen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Sie schienen es nicht einmal zu merken. Der Fürst sah, dass viele von ihnen nur Unterwäsche trugen.
    Fast lautlos glitt ein Schatten heran. Ragedun verfluchte die Tatsache, dass er die Armbrust nicht bei sich trug. Der Orgavogel strich nicht höher als fünf oder sechs Mannslängen über ihn hinweg.
    Im lodernden Widerschein sah der Fürst das Monstrum so deutlich wie nie zuvor. Der kräftige Leib wurde von mächtigen Drachenschwingen getragen. Ragedun registrierte das Spiel der Sehnen und Muskeln, sobald sie die Schwingen auffalteten und langsam wieder ausbreiteten. Unglaublich, dass sich diese Kolosse überhaupt in der Luft hielten.
    Der schlanke Schädel mit dem kantig gebogenen Schnabel erinnerte an einen Adler. Unterhalb des Schnabels führten armdicke Gliederschläuche in den Brustbereich des semiorganischen Mechanismus. Ein großer Fetzen Fell war dort abgerissen, deutlich sichtbar lag das Metallgerippe bloß.
    In einer Mulde auf dem Rücken des Orgamechanoiden kauerten fünf vermummte Gestalten. Ragedun konnte sie weder mit dem Schwert noch mit dem Dolch erreichen. In ohnmächtigem Zorn musste er mit ansehen, wie der Orgavogel majestätisch langsam über den Marktplatz hinwegzog.
    Der Fürst folgte dem Monstrum. Er schrie gellend auf, als die Vermummten Brandgefäße nach unten schleuderten, aber niemand hörte ihn. Die brennende Flüssigkeit spritzte hoch auf. Menschen standen plötzlich in Flammen und liefen brüllend davon. Sie wurden zu brennenden Fackeln, die inden Gassen zusammenbrachen. Andere wälzten sich geistesgegenwärtig am Boden, ohne jedoch die Flammen ersticken zu können. Selbst das Wasser, das einige Beherzte über ihnen ausgossen, löschte die brennende Kleidung nicht.
    Ragedun lief schneller. Er hatte schon viele Menschen sterben sehen, aber nie auf so grausame Weise. Von einer anderen Seite kamen mit Speeren Bewaffnete, doch nicht einmal die kraftvoll geschleuderten Waffen konnten den Orgavogel gefährden.
    Ein Aufschrei hallte über den Platz. Im ersten Moment erkannte Ragedun nicht, was geschah. Dann sah er die Armbrustschützen in einem der noch unversehrten Häuser. Der Orgamechanoide schien gleichzeitig aufmerksam zu werden, mit einem kraftvollen Schwingenschlag drehte er ab.
    Zu langsam. Die ersten Bolzen trafen. Auf die kurze Distanz konnte kein Schütze das Ziel verfehlen. Und tatsächlich: Eine der vermummten Gestalten kippte sichtlich zur Seite.
    Auf dem Marktplatz erschienen zwei Männer mit schweren Musketen. Ihre farbenprächtigen Uniformen ließen erkennen, dass sie Angehörige der Schlosswache waren.
    As’mala ist zurück!
, durchzuckte es den Fürsten. Er erkannte seinen Irrtum nahezu sofort. Die Männer gehörten nicht zum Gefolge seiner Frau.
    Der erste Schuss peitschte. Der Nachhall war noch nicht verklungen, da feuerte der Zweite seine auf die Gabel gestützte Muskete ab. Der Mann hatte sich Zeit genommen, genau zu zielen, und sein Schuss traf den ohnehin schon Verwundeten.
    Ragedun sah, dass die seltsam glatte Gestalt vollends in sich zusammensackte. Zwei Brandgefäße zerschellten amBoden, waren aber schlecht gezielt und richteten kaum Schaden an. Schwerfällig drehte der Orgavogel ab.
    Ein vielstimmiger Aufschrei pflanzte sich fort. Der Verwundete – vielleicht war er auch tödlich getroffen worden – stürzte ab. Aus gut neun Metern Höhe schlug er am Rand des Marktplatzes auf.
    Eine unheimliche Stille folgte, doch sie hielt nicht länger als die Dauer eines stockenden Atemzugs an.
    Die ersten aus der Meute stürmten los. Pflastersteine trafen den verkrümmt am Boden Liegenden. Er bewegte sich nicht. Dadurch ermutigt, droschen die nächsten mit Knüppeln auf den Vermummten ein, schließlich gab es für alle kein Halten mehr.
    Ragedun achtete kaum darauf. Wieder krachte ein Musketenschuss. Der Orgavogel sackte mehrere Meter weit ab, sein Schnabel öffnete sich zu einem lautlosen Schrei. Für einen Moment hatte es den Anschein, als würde er kopfüber abstürzen, dennoch hielt er sich einigermaßen in der Schwebe.
    Der Fürst hastete da schon vorwärts. Einige Männer und Frauen wichen vor ihm zur Seite. Ragedun rannte schneller, im Laufen hob er den Beidhänder. Das semiorganische Monstrum war nun vor ihm und nicht mehr höher als drei Meter über dem Boden. Der Schnabel

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