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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Sonnenglast lag über dem Land.
    As’mala gab das Zeichen zum Rasten. Sie spürte, dass ihr Reittier unruhig wurde. Immer wieder zerrte der Laufvogel am Zügel, seine Schritte waren kürzer geworden, aber zugleich kräftiger.
    »Brav, Windspiel!« As’mala tätschelte den gefiederten Hals des Tieres. »Wir bleiben für kurze Zeit im Schatten der Bäume. Danach geht es umso schneller weiter. Ich hoffe, du hast mich verstanden: Ich will nach Hause.«
    Mit leichtem Schenkeldruck zwang sie den Quetzal zu Boden, dann nahm sie ihm den schmalen Sattelsteg ab.
    »Wir bleiben hier, bis Rubin sich hinter Flavor verbirgt, also nicht besonders lange. Zeit genug für jeden, zu essen und zu trinken und vor allem sein Tier zu versorgen.«
    As’mala löste ihr vorletztes Wasserkissen vom Tragegurt und stach es mit dem Dolch auf. Mit beiden Händen schöpfte sie, trank langsam und wusch sich den Sand aus den Augen. Den Rest des schon brackig werdenden Wassers erhielt der Quetzal.
    Im Schatten der Bäume war die Hitze einigermaßen erträglich. Es war windstill. Eine eigenartige Stimmung hing in derLuft. Es roch nach Gewitter, obwohl kein Wölkchen den klaren Himmel trübte.
    As’mala erhob sich. Mit beiden Füßen scharrte sie in dem ausgetrockneten Wasserloch. Es war vergebliche Mühe, die Sonne hatte den Boden ausgedörrt. Auch die Handvoll Bäume machte alles andere als einen frischen Eindruck; die Stachelrinde war welk und grau.
    Sie werden eingehen, und dann deckt der Sand das Wasserloch endgültig zu. Damit wird der Weg unsicher und nicht mehr zu jedem Lunarium nutzbar
.
    Eine seltsame Unruhe trieb As’mala um. Am liebsten wäre sie ohne Pause weitergeritten.
    Die Augen mit beiden Händen beschattet, suchte sie den Horizont ab. Selten hatte sie die Halbwüste so leblos gesehen.
    Urplötzlich zuckte sie zusammen.
    Sie sah Türme, kühn geschwungene Brücken, einen funkelnden Palast. Noch während sie hinsah, tauchten weitere Gebäude aus dem Sand auf. Eine Stadt für Zehntausende Menschen. As’mala fragte sich, ob der letzte Sandsturm Ruinen freigelegt hatte, aber wie Ruinen muteten die Gebäude keineswegs an.
    Schritte kamen näher, verharrten schräg hinter ihr.
    »Sind alle bereit?«, wollte As’mala wissen.
    »Wir sollten einen anderen Weg nehmen.«
    »Ich habe nicht richtig gehört, oder? Ein anderer Weg bedeutet, dass wir wesentlich länger unterwegs sein werden.«
    »Was du siehst, ist Sakh’hara, die Verwunschene Stadt.«
    »Und wenn schon.«
    »Die Stadt bringt Unheil. Wer sie erblickt, muss umkehren.«
    As’mala fuhr auf dem Absatz herum. »Bei der Kehrseite Anamas, ich denke nicht daran, das zu tun. Lass aufsitzen, Rogund! Wir haben genug Zeit verloren.«
    »Vielleicht …«
    »Es genügt, wenn ich
einmal
nein sage.«
    Sie stapfte durch den feinen Sand zurück, zurrte den Sattelsteg fest und stieg auf. Mit einem Schnalzlaut trieb sie ihren Quetzal zur Eile an.
    Die Verwunschene Stadt war verschwunden. As’mala quittierte das mit einem Achselzucken und vergaß schon kurze Zeit später darauf.
    Erst war da nur eine schwarze Wolke dicht über dem Horizont.
    Als die junge Frau kurze Zeit später wieder den Blick nach Westen wandte, hatte die Schwärze schon den halben Himmel erfasst.
    Nicht ein Lüftchen regte sich. Es war, als halte die Welt den Atem an, nur um danach umso heftiger zuzuschlagen.
    »Wenn uns das Unwetter hier in der Wüste erwischt, sind wir so gut wie tot!« As’mala achtete schon nicht mehr darauf, ob ihre Begleiter sie überhaupt verstanden. »Vorwärts, und wenn euch die Vögel unter dem Hintern verrecken!«
    Sie trieb Windspiel an, stand fast in den Steigbügeln, während der Laufvogel immer noch schneller wurde.
    Die Schwärze kam näher. As’mala sah, dass die Wolkenunterseite rüsselartige Gebilde ausstülpte, die sich zuckend dem Boden näherten. Ein dumpfes Brausen dröhnte aus der Ferne heran.
    Augenblicke später brach der Sturm los. Mit aller Gewalt zerrte er an den Reitern und ihren Tieren. Urplötzlich wardie Luft voller Sand. Das Atmen wurde zur Qual. Windspiel strauchelte und knickte ein. As’mala wurde über den Hals des Tieres hinweggeschleudert. Sie fing den Sturz aber einigermaßen geschmeidig auf.
    Sich benommen aufraffen und zu dem Laufvogel zurückkriechen, war für die Fürstin eins. Ohne Windspiel war sie aufgeschmissen, in dem Fall würde sie Tage brauchen, um Ra’ged zu erreichen.
    Eng schmiegte sie sich an das Tier, während der tobende Sturm den Sand über sie

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