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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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vergilbtes Blatt aus seinem Lederbuch und breitete es auf dem Tisch aus. »Dies sind Pläne des Sicherheitssystems des Monolithen, wie sie bereits seit Jahrhunderten bestehen. Die letzte Modernisierung liegt Jahrzehnte zurück. Die Aufrüstung, die unter deiner Regierung durchgeführt wurde, habe ich rot eingezeichnet.«
    Tainon musterte den Plan. Der Querschnitt des Monolithen war zu sehen, darin eingezeichnet Fluchttunnel, defensive Waffensysteme zur Absicherung des Palastes, offensive Waffensysteme wie Katapulte und Armbrüste zur Luftabwehr.
    Amphortor deutete auf eine der eingezeichneten Schusswaffen. »Vor allem in die Luftabwehr sollten wir investieren. Vor Angriffen aus der Luft sind wir so gut wie ungeschützt. Die Abwehrsysteme sind hoffnungslos veraltet. Wir sollten auch an den Einkauf von Gewehren denken.«
    Tainon nickte erneut. Seine Augen wurden schwer. Er rieb sich das Gesicht und schüttelte den Kopf, um die Müdigkeit zu vertreiben.
    »Wir sind fast durch«, sagte Amphortor rasch, dem der Zustand des Königs nicht entging. »Wir sollten zudem die Schächte und Rohre des Belüftungssystems vergittern. Sie stellen ein Gefahrenpotential dar.«
    »Genehmigt. Jetzt lass mich allein.«
    Amphortor steckte Buch und Rolle ein und verhüllte den hageren Körper wieder mit dem Ratsumhang. Er nickte zumAbschied und ging zum schweren Stahltor des Saales. Dort drehte er sich noch einmal zu Tainon um.
    »Mir wurde übrigens zugetragen, dass einige Räte Unruhe schüren und Rufe nach Prinzessin Seiya laut werden.«
    Tainon fuhr von seinem Thronsitz hoch. »Was? Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, dass ich den Namen dieser Person niemals mehr ausgesprochen wünsche? Das kommt Hochverrat gleich!«
    Jene
Person
, die er damals bei dem Umsturz umbringen wollte. Jene
Person
, die er seit zehn Jahren schmerzlich vermisste, weil sie einst Bruder und Schwester gewesen waren, und füreinander da. In seiner Raserei damals hatte er keine Grenzen mehr gekannt. Der Thron gehörte ihm, und der Preis dafür musste eben gezahlt werden. Wenn ihm sein Recht verwehrt wurde, musste er es sich nehmen, er allein war der rechtmäßige König. Egal, was die Schatten heute sagten!
    Dennoch war seine empfundene Schuld zu groß, um sie offenbar werden zu lassen, deswegen galt der Name dieser
Person
öffentlich als tabu. Man musste sie vergessen!
    »Ich habe bereits einige meiner Männer damit beauftragt, nach den Schuldigen zu fahnden.«
    Tainon ließ sich wieder zurückfallen. Er ballte die Fäuste. Sein Herz hämmerte. »Finde sie, bestrafe sie! Die Menschen müssen endlich begreifen, dass ihre Verehrung jemandem gilt, der Volk und Land verraten hat.« Aber wer sollte das glauben, wenn er es selbst nicht mehr tat?

2.
    Wo treibt dieses Mädchen sich nur wieder herum?
»Nadia!«, rief Jossan zum wiederholten Male. Zwei Mandiri, die einige Meter vor ihm durch den Gang schlenderten, blickten sich um und musterten ihn mit gerunzelter Stirn. Jossan schob sich mit einem Kopfnicken an ihnen vorbei.
    »Das kann nicht sein«, schimpfte er vor sich hin. »Was stellt sie bloß wieder an?«
    An einer Abzweigung blieb er stehen und schaute in den nächsten Stollen. Er sah niemanden, vernahm lediglich ein leises Rauschen, wie von Windzug. Der zentrale Schacht, der den Monolithen vertikal durchzog, musste ganz in der Nähe sein.
    Grünlich verfärbte Rohre liefen an der Decke entlang. Die teils grauen, teils ockerfarbenen Steinwände schimmerten feucht. Harter Zentrumsgranit löste den weichen Sand- und Tuffstein der äußeren Regionen ab.
    Ein entferntes Jauchzen durchbrach die Gleichmäßigkeit des stetigen Brausens und verursachte Jossan eine Gänsehaut.
    »Sie wird doch wohl nicht …«
    Jossan beschleunigte seine Schritte. Er lief den Gang hinunter, bis dieser vor einer Granitwand endete. Eine in den Stein geschlagene Treppe führte von dort aus in die Tiefe. Jossan stieg die Stufen hinab, schlüpfte geduckt durch einen niedrigen Tunnel und kam auf einer Wartungsgalerie der Quelllüftler heraus.
    Feuchte Warmluft aus dem Leben spendenden Quellgrund schlug ihm entgegen. Sie roch und schmeckte mineralhaltig. Grünlich schimmernd lag der von Zuchtpilzen illuminierte Schacht im Mittelpunkt des Monolithen vor ihm.
    Nur wenige Sonnenstrahlen reichten bis hierhin. Die Öffnung am Gipfel war gerade noch als heller Fleck zu erkennen.
    In den Schachtwänden klafften Löcher: Natürliche Schächte und Röhrenenden, durch die Warmluft von den

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