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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Quelllüftlern in das Belüftungssystem geleitetet wurde.
    Jossan beugte sich über das raue Metallgeländer. Rost rieselte hinab.
    »Nadia!«, rief er.
    Keine Antwort. Stattdessen sah Jossan aus der Tiefe ein heraufwirbelndes Durcheinander rasend schnell größer werden, als ob etwas von einem Katapult geschossen worden wäre.
    Mit einem im Windstoß knatternden Flattern sauste das himmelrote Segeltuch eines Drachengleiters vor Jossan empor, und er erkannte gerade noch das Gesicht eines Jungen mit aufgerissenen Augen, der Mund öffnete sich zu einem Jubelschrei. In halsbrecherisch engen Kurven steuerte das Kind den Gleiter hinauf zur Öffnung des Gipfels und verschwand im Himmel der Mandiranei.
    Ein weiteres Knattern kündigte schon den nächsten Drachengleiter an. Das Jauchzen einer bekannten Stimme erklang. Ein strohgelbes Segel schoss an Jossan vorüber. »Hallo Papa!«, schrie Nadia, bevor auch sie in den Himmel eintauchte.
    »Dieses Kind ist einfach unglaublich!«, ächzte Jossan. Wie oft hatte er es ihr verboten, weil es viel zu gefährlich war! Sie hatte gelacht: »Und hast du damals deinem Vater gehorcht?« Was sollte er darauf entgegnen?
    Aber jetzt würde er sie sich kaufen, sonst bekam er noch den größten Ärger mit seiner Frau. Er rannte gebückt in den Tunnel hinein.

    »Hey, was soll das?«
    Jossan prallte unversehens auf einen anderen Mandiri, rief eine Entschuldigung und lief ohne sich umzusehen weiter.
    Nadia musste auf einer der Landeplattformen der Drachengleiter niedergehen. Dort konnte er sie abpassen, aber er sollte sich beeilen. Oft genug hatte sie ihm schon eine lange Nase gedreht, war vor ihm daheim angekommen und hatte die Unschuld bei der Mutter gespielt.
    Vor sich erblickte er bereits Tageslicht. Er verließ den schummrig beleuchteten Gang und trat hinaus auf eine Seilbahnstation. Geblendet schloss er die Augen.
    Fahlrot glomm der Gasriese Fathom am Himmel. Flavor, Rubin und Aurasio prangten als Sonnen-Dreieck. Davor zogen die Trabanten Meat und Meadow grellrot und grün schimmernd ihre niedrige Bahn.
    Jossan legte eine Hand an die Stirn, um die Augen zu schützen, und suchte den Himmel nach Nadias Drachengleiter ab. Etwa ein Dutzend Fluggeräte durchpflügten den nur leicht bewölkten Himmel der Mandiranei. Drei von ihnen, darunter ein strohgelbes Segel, sanken langsam der Basis des Monolithen entgegen. Jossan setzte in Gedanken die Flugbahnen fort und erkannte, dass sie auf den Hafen zusteuerten, wo vierhundert Meter tiefer eine Landeplattform lag.
    »Also wieder nach unten.« Jossan fluchte verhalten. Der schnellste Weg in die Tiefe war die Seilbahn. Doch es herrschteFeierabendverkehr und eine lange Schlange von Tagelöhnern wartete darauf, zu ihren bescheidenen Wohnhöhlen zurückzukehren.
    Wieder fluchte Jossan. Es lag noch eine Station zwischen dieser und der Basisstation. Das bedeutete Umsteigen und weitere Zeit verlieren. Er beschloss, sich den mühseligen Fußweg über Treppen und Leitern zu sparen. Bis er die Landeplattform der Drachengleiter in der Hafengrotte erreichte, war Nadia längst mit ihren Freunden auf und davon.
    Wieder einmal. Jossan seufzte resigniert und trat den Heimweg an.
    Eine in den Stein geschlagene Treppe führte an der Außenwand des Monolithen einige Meter in die Höhe. Auf dieser Ebene lag auch Jossans Wohnhöhle. Ein Metallgeländer begrenzte die Stufen zur abfallenden Seite. Wege, Häuser, Ställe und Gärten schmiegten sich an die steilen Wände des Monolithen. Die Mühlen der Windfänger drehten sich in den Lüften der Mandiranei und warfen kreisende Schatten auf die Steilwand. Sie leiteten mit einem großen weißen Segel Frischluft in das Belüftungssystem; nur wenige Meter tiefer sammelten Wasserfänger das Kondensat der feuchten Warmluft, das aus porösen Tuffsteinfiltern in die Tiefe troff.
    Stufe um Stufe überwand Jossan die zehn Höhenmeter und trat durch einen Durchlass in den Gang, der ihn zur heimatlichen Höhle führte.

    »Wo mag sie nur sein?« Sarina kaute auf ihrer Lippe.
    Jossan saß am Tisch und beobachtete seine Frau bei ihrer Wanderung durch den kleinen Wohnraum. Ihre Aufregungübertrug sich auf ihn. Er klopfte mit den Fingern auf die steinerne Tischplatte.
    Kerzen tauchten die Höhle in gedämpftes Licht. Töpfe auf dem Tisch, Tonvasen und Kerzenständer auf den Anrichten warfen flackernde Schatten an die blau gestrichenen Wände.
    Sarina rieb sich die Arme, als würde sie frieren. Dabei glühte im Kaminofen noch das Feuer, auf

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