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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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betätigte einen Hebel und mit Zischen und Stampfen nahm eine kleine Dampfmaschine den Betrieb auf. Der Korb stieg in die Höhe. Es dauerte knapp eine Minute, bis er durch eine Öffnung im Boden das Anwesen erreichte.
    Eine junge Frau in Kleid und Schürze öffnete die gusseiserne Tür zum Anwesen. »Komm herein. Du wirst erwartet.«
    Jossan trat in die geräumige Diele. Er hatte schon die Wohnhöhlen einiger wohlhabender Männer und Frauen besucht, um Aufträge zu erhalten und Schmuckstücke abzuliefern. Doch die beinahe drei Meter hohen, in Pastellfarben gestrichenen Wände imponierten ihm mehr als alles andere bisher.
    Eine vom Boden bis fast zur Decke reichende Flügeltür öffnete sich beinahe geräuschlos, und ein älterer, rüstiger Mann trat auf ihn zu.
    »Jossan!«, rief er mit rauer Stimme. Er hielt eine dampfende Tabakpfeife in der Linken und ein bauchiges Glas in der Rechten. Über Hose und Hemd trug er einen blauen Morgenrock.
    »General Darlan.« Jossan verbeugte sich, wie es der Anstand gebot.
    Doch Darlan winkte ab und klopfte Jossan kameradschaftlich auf die Schulter. »Junger Freund, lassen wir die Förmlichkeiten. Komm mit mir.«
    Jossan folgte Darlan durch die hohe Tür in einen Salon. Himmelrot gestrichene Wände begrenzten den Raum rautenförmig. Buch an Buch reihte sich in den Regalen. Antike Schusswaffen, Dolche und Schwerter hingen an den Wänden oder standen in Vitrinen.
    Ein großer Teil der Schränke war nicht aus Stein oder Metall gefertigt, sondern aus kostbarem, in der Mandiranei äußerst seltenem Holz.
    »Setz dich, Jossan. Du weißt, ich halte große Stücke auf dich. Dein guter Ruf als Kunstschmied eilt dir voraus.«
    Jossan äußerte sich nicht dazu; früher eilte ihm nämlich ein ganz anderer Ruf voraus, und der General wusste sehr wohl davon. Sie kannten sich schon seit langer Zeit. Dennoch vertrauten sie einander heute.
    General Darlan ließ sich im Sessel neben Jossan nieder. Er stellte sein Glas auf das Tischchen zwischen ihnen und zog genüsslich an seiner Pfeife. »Kommen wir zum Geschäft: Zeig mir das gute Stück.«
    Behutsam legte Jossan das Paket auf dem Tischchen ab. Er öffnete die äußere Schicht aus Leinenstoff, faltete das darunter sichtbar werdende Wolltuch auseinander und hob das Diadem heraus. Er reichte es ehrerbietig General Darlan.
    Der General nickte anerkennend. »Ein Prachtstück, Jossan. Es übertrifft meine Vorstellungen bei Weitem! Tyrala wird es lieben.«
    »Ich hoffe …« Jossan kam nicht mehr dazu auszusprechen, dass er das Wohlgefallen von Darlans Gattin ersehnte.
    Ein junger Mann stürmte in den Salon, Pistole und Dolch gezückt, und blieb mitten im Raum stehen. Sein Gesicht warrot angelaufen, der Atem ging flach und hektisch. »General! General Darlan!«
    Darlan legte das Diadem auf den Tisch und stand auf. Abrupt schaltete er von Plaudern auf Befehlston um. »Was gibt es, Soldat?«
    »General, wir werden angegriffen!
Schwärme von Orgavögeln!
«
    Jossan fuhr zusammen. Ein Angriff? Auf die Mandiranei? Das war noch nie vorgekommen, der Monolith war uneinnehmbar, seine Schätze für Angreifer unerreichbar!
    »Also gut, eines Tages musste es ja so kommen.« Der General stellte keine weiteren Fragen. Er packte das Diadem und verschloss es in einer Truhe. »Jossan, hast du deine Fähigkeiten von früher verlernt?«
    »Ich glaube nicht, General.«
    »Also, dann kommst du gleich als Verstärkung mit mir.« Darlan warf seinen Morgenrock ab und öffnete einen Schrank. Er holte eine Weste hervor und reichte sie Jossan. Eine zweite zog er sich selbst über. »Metallverstärkt, schusssicher«, erklärte der General. Er schnallte sich einen Waffengürtel um die Hüfte.
    Der junge Soldat half Jossan, sich ebenfalls einen Gürtel umzuschnallen. Ein Dolch, ein Kurzschwert sowie eine Pistole hingen daran. Jossan schwindelte es leicht angesichts der Erkenntnis, wie sehr ihm alles noch vertraut war.
    »Was ist mit meiner Frau?«, fragte Darlan.
    »Sie ist zusammen mit den Dienstmädchen durch den Geheimgang in die Sicherheitsräume gebracht worden.«
    »Gut. Gehen wir.«
    Sie nahmen nicht den Aufzug, sondern ließen sich an einer Metallstange zum Weg hinunter gleiten.
    Jossan bemerkte als Erstes, dass die heftigen Böen abgeklungen waren. Der Himmel war wolkenfrei. Stattdessen …
    Ihm fehlten die Worte. Es mussten zwei Dutzend oder mehr Orgavögel sein! Wie dunkle Gewitterwolken zogen sie über das Tal. Die Ersten von ihnen waren bereits so nah, dass Jossan die

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