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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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den Wänden, die die Kämpfe der Mandiri gegen die Dämonen des Sees und der Höhlen darstellten, denen sie den Monolithen vor Urzeiten abgerungen hatten.
    Der Weg mündete in einen Ringgang, der um den Zentralschacht führte. Von da aus gelangte Sarina direkt zum Palastbereich, in dem die Versammlungshallen lagen. Dort residierten die Stummen und hielten König Tainon im Thronsaal gefangen.
    Alles in Sarina sträubte sich dagegen, dem Tyrann zu Hilfe zu kommen. Dem Mann, vor dessen Willkür sich jeder Mandiri hatte fürchten müssen. Dennoch wurde der Thronsaal vom Gasangriff ausgespart.
    Es war Seiyas Wunsch …

    Seiya drückte den Deckel nach oben. Mit einem lauten Schaben kratzte Metall auf Stein. Sie riss den faustgroßen Gasbeutel auf und warf ihn in den über ihr liegenden Raum. Nach kurzem Abwarten stieg Seiya aus dem engen Abwasserschacht.
    Ihre Vorsicht war unnötig gewesen. Niemand hielt sich in der kleinen Kammer auf. Nur ein paar Eimer, Schwämme,Lappen und Bürsten lagerten auf schmalen Regalen.
    Seiya sah an sich hinab. Der Schutzanzug aus dem Bestand der Kanalarbeiter war mit dunkelbraunem und grünem Schlamm verschmiert und stank. Doch der Weg durch die Abwasserrohre war der einzig sichere Weg in den Palast, und zudem eine gute Tarnung für eine Prinzessin aus gutem Hause. Gewiss erwartete man ihr Auftreten durch die Vordertür.
    Mit Sarina einfach zum Küchendienst in den Palast zu spazieren, wäre aufgrund der Kontrollen nicht gegangen. Die Kriggets zählten genau ab und führten Geruchslisten.
    Für den Gleitflug durch den engen Zentralschacht wiederum war Seiya genauso wenig wie alle anderen Erwachsenen geeignet. Das war immer schon so gewesen, eine ausschließliche Domäne der Kinder und Jugendlichen.
    Dieser Weg war allerdings auch nicht viel leichter. Ohne schwere Bewaffnung und Rüstung hatte sie ihren schlanken Körper gerade so durch die Kanäle quetschen können.
    Sie zog den Einteiler aus und säuberte sich das Gesicht mit einem Tuch aus der Hosentasche. Dann befreite sie ihren Haarschopf von der Schutzhaube.
    Seiya griff noch einmal in den Schacht und holte den in einen wasserdichten Beutel verpackten Waffengurt herauf, den sie hinter sich her gezogen hatte. Sie entfernte den Beutel und band sich den Gurt um die Hüfte.
    Dann öffnete sie die Tür und spähte vorsichtig durch den Spalt. Trübe Gasschwaden zogen durch den Türschlitz in den größeren Gang. Seiya trat hinein und ging durch die südliche Peripherie des Palastes zum Prachtflur, der zu den beiden großen Sälen führte.
    Das Gas hatte im Palast seine volle Wirkung entfaltet. Noch immer war die Luft leicht dunstig und Seiya spürte auf ihrer Zunge und in ihrer Nase das säuerliche Prickeln desMooses, das die betäubende Wirkung des Gases neutralisierte.
    Die Prinzessin bog in den Hauptgang des Palastes ein. Vereinzelt lagen schwarz geschuppte Kriggets regungslos am Boden. Sie bückte sich zu einem Kuntar und erkannte, dass er unglücklich gestürzt war. Er hatte sich an der Halskrause seiner Rüstung selbst stranguliert.
    Seiya wandte den Blick ab und ging weiter. Gaslampen warfen ihren flackernden Schein auf die kunstvoll bemalten Wände. Die Bilder erzählten von den glorreichen Taten ihrer Urahnen. Königinnen und Könige vergangener Zeiten waren in kriegerischen, aber auch in gütigen Posen abgebildet. Viele Generationen hindurch hatten die Ahnen mit starker Hand die Mandiranei vor Unheil bewahrt und den Frieden an ihren Grenzen gesichert. Seiya konnte sich an keine Geschichte erinnern, die den heutigen Geschehnissen ähnelte.
    Doch sie ahnte, dass unter den goldglänzenden Bildnissen ganz andere Erzählungen schlummerten, die schlichtweg übertüncht worden waren. Letztendlich bestimmte immer der Sieger über die Geschichtsschreibung.
    Trotz der wohligen Wärme fröstelte Seiya. Die eigentlich vertraute Umgebung ihrer Kindheit schien ihr fremd, wie sie es nie erwartet hätte. Wandnischen, in denen einst Skulpturen und Kerzenständer vom Wohlstand und Kunstverständnis der Königsfamilie gezeugt hatten, waren zugemauert worden.
    Giuliana hatte ihr erzählt, warum. Warum man Tainon den Schattenkönig nannte.
    Wie paranoid kann man nur sein, Tainon?
    »Seiya!«
    Der gezischte Ruf schrak sie aus ihren Gedanken. Gedankenschnell hob sie ihre Pistole, ließ sie aber gleich wieder sinken.
    »Sarina. Ich habe deine Stimme kaum erkannt.«
    Ein leichter Luftzug wehte Sarina eine Strähne ins Gesicht. Mit angewiderter Miene spie

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