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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sie Moos auf den Boden.
    Die Gasschwaden hatten sich hier bereits vollkommen verzogen. Die Windfänger leiteten mit ihren großen Segeln Frischluft in das Belüftungssystem.
    Auch Seiya spuckte den Neutralisator aus. Dann zog sie das restliche Moos aus der Nase.
    »Komm, Seiya.« Sarina nahm ihre Hand und zog sie mit sich.
    Sie ließ es wortlos geschehen und fand sich nach wenigen Metern in der halbrunden Vorhalle wieder. Mächtige Säulen stützten die Decke der für die Verhältnisse im Monolithen atemberaubend hohen Halle. Weitere Gänge und Treppen führten zu diesem Ort. Von der Decke baumelte das Seil der Palastglocke.
    Doch etwas anderes zog Seiyas Blicke wie magisch an. Zwei nahezu drei Mann hohe Flügeltore dominierten die Halle. Hinter einem der Tore befanden sich die fünf Stummen.
    »Wir haben Glück. Da die Quelllüftler den Ratssaal von der Gaszufuhr abgeschnitten haben, dürften die Stummen den Gasangriff nicht bemerkt haben«, flüsterte Sarina.
    »Gut. Mach dich bereit.« Seiya atmete tief ein und legte die Fingerspitzen aneinander.
    »Willst du wirklich …« Sarina sah sie besorgt an, legte ihr eine Hand auf den Unterarm und drückte ihn sacht.
    Seiya zögerte keine Sekunde. »Ja.« Seit dem Tag der verhinderten Passage hatte sie vermieden, ihre Psimagie einzusetzen. Nun konnte und wollte sie sich nicht mehr davor drücken.
    Ohne ein weiteres Wort ging Sarina zum Glockenseil.
    »Warte, bis ich dir ein Zeichen gebe. Ich weiß nicht, wie ich mich äußern kann. Du musst es einfach intuitiv erkennen«, ordnete Seiya an.
    Dann schloss sie die Augen und fühlte in sich hinein. Es war dunkel, als sie in die Traumwelt hinabsank, wie bei einem Tauchgang in einen unterirdischen See. Nie hatte sie solch eine geistige Stütze benötigt, um ihre Psimagie zu nutzen.
    Doch sie hatte zwei lange Jahre in Katatonie dahingedämmert, nachdem sie während der Passage mit dem Einsatz ihrer Feuermacht etliche Leben ausgelöscht hatte. Das hatte alles verändert. Und es war nicht mehr so leicht, dem psimagischen Feld Energie zu entziehen, auch wenn es sich allmählich wieder aufbaute.
    Seiya erreichte den Grund der Traumwelt
    und setzte sacht schwebend auf dem Boden auf. Unter ihren Füßen knirschte Kies. Seiya kniff die Augen zusammen und sah in die Ebene hinab, die sich unter ihr erstreckte
.
    Sie stand am Anfang eines Fußweges. Hohe Bäume säumten ihn
.
    Sie machte einen Schritt und fand sich auf dem Pfad inmitten des dunklen Waldes wieder. Ihre innere Welt war still, bis auf die Schritte im Kies und ein Wispern, wie aus tausend heiseren Kehlen. Kein Windhauch flüsterte sein Lied. Kein Insekt zirpte. Kein Vogel zwitscherte
.
    Nur für einen kurzen Augenblick spähte Seiya zwischen den tiefseeblauen Blättern der Bäume hindurch. Ein Augenpaar leuchtete auf und starrte ihr entgegen. Dann ein zweites und ein drittes und schließlich mindestens ein Dutzend. Es wurden immer mehr
.
    Das Wispern ging von dort aus und lockte sie verführerisch, alle Sorgen hinter sich zu lassen
.
    Seiya riss ihren Blick gewaltsam los
.
    Über ihr spannte sich kein Himmelszelt. Stattdessen glomm es dunkelrot. Es war das Gegenland der Eismacht
.
    Nach einer Zeit gelangte Seiya an das Ufer eines Teiches. Die Oberfläche war gefroren
.
    An der gegenüberliegenden Uferseite wartete ein Drachengleiter mit rotem Segel darauf, sie ins Feuerland zu bringen
.
    Einen Atemzug lang war Seiya versucht, ihre Entscheidung zu überdenken; ihren Schwur zu brechen, nie wieder töten zu wollen
.
    Die Vernunft siegte über die Wut auf die Feinde. Die Feuerkraft, das spürte Seiya instinktiv, würde sie auszehren. Das psimagische Feld war zu schwach, die gewaltigen Energien zu bündeln, die in ihr schlummerten. Es war noch zu früh
.
    Stattdessen kniete sie sich an das Ufer des Teiches. Ein Licht schien am Grund. Blauweiß glitzerte das Eis
.
    Darunter starrte sie Borschkoij aus toten Augen vorwurfsvoll an. Sie wischte über sein Bild und löschte es. Er hatte Leben genommen und dafür seines gegeben. An diesem Ort hatte er keinen Platz
.
    Seiya legte ihre Hand auf das Eis
.
    Es knirschte, bekam Sprünge
.
    Und brach
.
    »Jetzt«, keuchte Seiya in beiden Welten
.
    Seiya erwachte aus ihrer Trance, oder sie versuchte es zumindest. Sie fühlte sich wie von den Fäden einer Riesenspinne eingewickelt, wollte die Arme heben, doch es gelang ihr nur ein Stück weit. Ihre Beine schienen wie zusammengebunden. Sie strengte sich an, auf das Tor zuzugehen, doch nach

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