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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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wenigen Schritten kam sie ins Straucheln und fiel.
    Hinter einem Dunstschleier sah sie, wie Sarina ihr ganzes Gewicht an das dicke Tau der Palastglocke hing. Der Klöppel schlug gegen die Gusseisenhaube und mit durchdringendem Druck schallte ihr Ton durch den Palast.
    »Seiya.« Eine Stimme drang wie von weiter Ferne zu ihr durch.
    Die Prinzessin konnte nur erahnen, was hinter dem Schleier vor ihren Augen geschah.
    Das Tor des Ratssaals schwang nach außen. Ein Schemen schoss über die Köpfe der beiden Frauen hinweg.
    Seiya war, als hätte sie der metallisch glänzende Blitz nur um Millimeter verfehlt. Mit einem lauten Kreischen bohrte er sich in die Wand hinter ihr.
    Die Beklemmung fiel von ihr ab. Ihre Sicht klärte sich. Eine beengende Last fiel von ihren Schultern.
    Die Quinternen reagierten schnell. In einer seltsam wippenden Gangart stampften die fünf schwarzen Kolosse auf Seiya zu. Zwischen ihnen bewegte sich ein vierbeiniges Echsenwesen – das musste Da’Vor sein.
    »Flieh!«, rief sie Sarina zu. Ihre Stimme war ein unartikuliertes Krächzen. Seiya schwindelte es, und sie übergab sich. Eisstücke schwammen in den Magenresten.
    »Seiya! Achtung!«
    Sie sah auf. Eines der Wesen richtete ein klobiges Gerät auf sie. Eine graue Scheibe schimmerte metallisch im Lauf der Waffe.
    Die Welt drehte sich um die Prinzessin. Schüttelfrost erschütterte ihren Körper. Die feinen Härchen auf ihren Armen stellten sich auf.
    Bitte lasst mich nicht im Stich
, flehte sie die Geister des Windes an.
    Dann quoll es aus ihr heraus. Eiskalter Nebelhauch wehte auf die sechs Feinde zu. Wie winzige Kristalle funkelte es in der wirbelnden, blauweißen Wolke. Bald waren sie vollständig umhüllt.
    Fasziniert betrachtete Seiya ihr Werk. Dann brach sie zusammen.
    Im Liegen erkannte sie durch ihre flatternden Lider, dassdie fünf Riesen zu Eissäulen erstarrt waren. Da’Vor war zu einem blauweißen Götzen gefroren. Eine fingerdicke Eisschicht hüllte die sechs Wesen wie ein Panzer ein.
    »Seiya! Oh ihr Geister, was ist los mit dir?«
    Jemand packte sie an den Schultern und schüttelte sie leicht.
    »Ich … friere«, sagte Seiya mit zitternder Stimme. Ihre Zähne schlugen klappernd aufeinander.
    Sarina nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. »Die Soldaten werden in diesem Augenblick die Kasernen stürmen. Hoffen wir, dass möglichst viele Kriggets das Gas eingeatmet haben und betäubt sind«, sagte sie, während sie Seiyas Arme und den Oberkörper kräftig rubbelte.
    Abrupt kehrte die Wärme zurück. Es fühlte sich an, als würden tausende feine Nadeln in ihre Haut stechen. Dann erholte sie sich schnell, als ihr bewusst wurde, dass die Aufgabe noch lange nicht beendet war. Jetzt war keine Zeit für Schwäche. Mun hatte es sie gelehrt, richtig zu atmen und Kräfte zu schöpfen, deren Quellen Normalsterblichen verschlossen waren.
    »Wir befreien Tainon und dann verschwinden wir. Beeilung«, ächzte Seiya und rappelte sich auf. Sie stand ein wenig schwankend, aber das würde sich rasch geben.
    »Nichts werdet Ihr!«
    Seiya zuckte beim Klang der Stimme zusammen, die in ihrem Rücken ertönte. Sie drehte sich um. Ein hagerer Mann mit einem bis über die Schultern reichenden, grauen Zopf stand im Tor zum Thronsaal. Eine gebeugte, schmächtige Gestalt trottete hinter ihm drein. Sie erkannte beide Männer sofort, trotz der vergangenen zehn Jahre, die ihren Tribut gefordert hatten.
    »Amphortor … Tainon …« Seiya rang um ihre Fassung.Sie wusste nicht, welches Gefühl überwog; die Überraschung über das Auftauchen der beiden Männer oder das Erschrecken über den schlechten Zustand ihres Bruders. »Kommt. Wir holen auch ab, wir müssen weg von hier.«
    »Nichts müssen wir!«, schimpfte Amphortor. Eine steile Wutfalte grub sich in seine Stirn. Sein Kopf lief rot an, seine Halsschlagader schwoll unter der Haut an. Doch trotz seiner Erregung sah er abgespannt aus. Die Haut wirkte teigig im Schein der Gaslampen. Seine Augen blickten stumpf und erschöpft.
    Seiya hob die Hand. »Bitte lassen wir die Zwistigkeiten für einen Moment beiseite, hier geht es um die Zukunft der Mandiranei, und daran ist uns allen gelegen! Bei allem, was zwischen uns vorgefallen ist, vertraut mir. Ich will meinen Bruder in Sicherheit bringen. Tainon, bitte glaub mir!«
    Der Blick ihres Bruders klärte sich für einen Moment. Überraschung zeichnete sich in seinem eingefallenen Gesicht. Er zwinkerte, als könne er nicht glauben, was er da sah und

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