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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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immer und immer wieder waren sie es durchgegangen. Kindersoldaten. So weit war es mit ihnen schon gekommen.
    »In Ordnung, dann kommt her. Tirian, du als Erster.«
    Nacheinander reichte Jossan ihnen das neutralisierende Höhlenseemoos. Sie steckten es sich in Nase und Mund. Das Moos, das tief in den unterirdischen Wasserreservoirs wuchs, würde sie vor der Ohnmacht bewahren, sollten sie zufällig austretendes Gas einatmen.
    Bei der Suche nach Erzen und Edelsteinen und neuerdings den ominösen Kristallen, stießen die Bergleute oft auf das natürliche Nervengas, das eine sofortige Ohnmacht zu Folge hatte, wenn man es einatmete. Sie hatten schon vor vielen Generationen herausgefunden, dass das Moos die Wirkung neutralisierte. Gleichzeitig waren beide wertvolle Rohstoffe für Medizin – das Gas – und verseuchte Abbaugebiete – das Moos.
    »Jetzt!«, rief Beionze mit ihrer hohen Stimme dazwischen. »Die Luft ist rein!«
    »Viel Glück«, verabschiedete Jossan sie. Einen bangen Augenblick lang fürchtete er, gerade jetzt würde der stete Wind abflauen, doch schon rauschte eine kalte Böe durch die Höhlen.
    Einer nach dem anderen stießen sie sich vom Boden ab und flogen den Schacht empor. Gus breitete seine Schwingen aus und ließ sich ebenfalls von der aufsteigenden Luft in die Höhe tragen.
    Jossan fühlte, wie sein Puls hämmerte, das Blut in seinen Ohren rauschte. Schnell waren die Flieger seinen Blicken entschwunden.
    Jetzt
, dachte er. Der erste musste die Galerie erreicht haben.
Jetzt der nächste. Noch einer. Nun muss auch Gus bei der Galerie angekommen sein
. Wie gut konnte er sich erinnern. Wie oft hatte er hier nach Nadia gesucht! Schmerz durchzuckte ihn. Noch immer war es, als wäre seine Tochter hier; ihre Begeisterung fürs Fliegen hatte Jossan dabei geholfen, Seiya seinen Plan darzulegen. Er war ein guter Beobachter gewesen, wie sich herausstellte. Und wenn er ganz ehrlich zu sich war, tat er das alles nur in Gedenken an seine Tochter, von der er nicht wusste, ob sie noch lebte.
    Jossan schaute zu Beionze. Ihre Stirnhaut war in runzlige Falten gelegt, wie die eines angestrengt nachdenkenden Menschen. Sie lauschte nach Sarinas Gedanken.
    Sie halten die Gassäcke in die Öffnungen der Luftschächte. Gus gibt das Kommando. Gleichzeitig öffnen sie die Schlaufen der Beutel. Mit lautem Zischen schießt das Gas in die Rohre und Schächte
.
    Jossan stellte es sich bildlich vor. Erst der Schmerz der Handflächen, in die sich seine Fingernägel bohrten, riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Gehen wir«, raunte ihm Beionze zu. »Shaili und Aschtari übermitteln mir gerade, dass das Gas im Lüftungssystem verteilt wurde.«
    Hoffentlich haben die Quelllüftler die Botschaft über die Glutsteine bekommen und das Lüftungssystem so eingestellt, dass der Großteil des Gases in den Palast und in die Kasernen geleitet wird
.
    Zu spät, um Befürchtungen zu hegen. Unwägbarkeiten gab es immer. Er hatte getan, was er konnte.

    Sarina hoffte, dass ihre Nachricht angekommen war. Sie wartete einen Moment und starrte in die schwindelerregende Tiefe des Zentralschachtes. Die aufsteigende Luft wehte ihr warm und würzig ins Gesicht und verwirbelte ihre Haare. Von einer Wartungsgalerie drei, vier Etagen unter Sarinas Füßen winkte ein Mandiri zu ihr herauf und hob Zeige- und Mittelfinger.
    Alles bereit!
, signalisierte der Quelllüftler die erfolgreiche Umstellungen der Stellventile.
    Dann bemerkte Sarina im grünlichen Glimmen der Zuchtpilze den ersten aufsteigenden Drachengleiter. Ein Sechzehnjähriger hing in dem Haltegestell. Kurz bevor er Sarinas Höhe erreicht hatte, riss er das Segel in die Senkrechte und stoppte den Flug. Der Schwung trug ihn noch wenige Meter höher. Dann reckte sich der Junge in Richtung der Galerie und klammerte sich am Geländer fest.
    Sarina eilte zu ihm. Sie fasste ihn an den schmalen Schultern, zog ihn über das Geländer und half ihm aus dem Ledergeschirr. Sofort stellte er den Gleiter an der Wand auf, um den folgenden Drachenfliegern Platz zu machen.
    »Ich helfe den anderen bei der Landung«, raunte er Sarina zu und drückte ihr einen Waffengürtel in die Hände.
    Sarina schnallte ihn sich um die Hüfte. »In Ordnung, ich muss jetzt zurück in den Palast. Viel Erfolg.«
    Sarina ging mit schnellen Schritten zum Durchgang und eilte durch einen in hellen Farben gestrichenen Gang zurück ins Innere des Palastes. Gaslampen warfen einen flackernden Lichtschein auf die grazil geschwungenen Malereien an

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