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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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mal wieder die Kastanien aus dem Feuer geholt«, sagte er. »Dafür habe ich ja wohl ein Extralob verdient.«
    »Wenn du mir erklärst, was geschehen ist, denke ich darüber nach«, antwortete sie.

    Pong hatte nicht nur sie gerettet, sondern die gesamte Gruppe. Jeden Einzelnen von ihnen. Der kleine Drache konnte mit Recht stolz auf sich sein. Das Nanowesen zeigte sichnicht mehr, doch er war sicher, dass es sich irgendwo versteckt hielt und auf die nächste Beute lauerte. Nachdem die Reittiere fertig getränkt waren und ihre Reiter getrunken hatten, gab Shanija das Zeichen zum Aufbruch.
    Die Gruppe ritt weiter auf die Hügelkette zu. Für diesen Tag schien die Pechsträhne geendet zu haben, denn eine Stunde später vernahm Shanija Geräusche, die sich aus der Ferne näherten.
    Schtuhhh … Schtuhhh
. Es dampfte und zischte und
schtuhte
… Unverkennbar! Das konnte nur eines bedeuten!
    Diesmal war es nicht Sel Worth, der die Geräusche produzierte. Er schüttelte ungläubig den Kopf und deutete wenig später zu Boden. »Schienen! Das gibt’s doch nicht.«
    Grinsend gab Shanija ihren Begleitern ein Zeichen, sich bereitzuhalten. Die Minuten verrannen, bis aus der Ferne ein viele hundert Meter langer Zug heranrauschte. Die klobige Zugmaschine war mit zahlreichen Aufbauten versehen. Aus einem bauchigen Schornstein stieg dicker, grauer Dampf auf.
    »Du sagtest, die Schtuh-Bahn hält nicht an?«
    »Niemals, so sagte man mir«, bestätigte Shanija. »Sie fährt immer weiter. Ihre organischen Bestandteile halten sie ständig auf Trab. Ein natürlicher Instinkt ist dafür verantwortlich. Sie grast, während sie in den Ebenen unterwegs ist. Die Schienen sind irgendwie ein Teil von ihr, die lange voraus wachsen und hinterher wieder ein Teil von ihr werden. Oder so ähnlich, genau weiß das niemand. Jedenfalls liegen die Schienen genau in der Richtung, in die wir wollen.«
    Worth verzog verdrießlich das Gesicht. »Wie sollen wir zu- und später wieder aussteigen, wenn der Zug nicht anhält? Ich bin kein Zirkusakrobat und habe wenig Lust, mir den Hals zu brechen.«
    »Sieh hin, und du erkennst es. Sie wird bereits langsamer.Die Lokomotive hat uns aus der Ferne gesehen und verringert ihre Geschwindigkeit so weit, dass wir aufspringen können. Sie befördert nämlich gern Passagiere. Anscheinend ist sie vor Quartennien aus einer Transportfähre eines abgestürzten Raumschiffs entstanden.«
    »Sie hat uns …
gesehen

    Shanija nickte. »Die zwei großen runden Aufbauten an ihrem Bug sind keine Scheinwerfer.«
    »Augen?«
    »Genau.«
    »Du veralberst mich.«
    Die Schtuh-Bahn näherte sich und erreichte die Wartenden. Sel Worth schüttelte ein ums andere Mal ungläubig den Kopf, denn das hervorstechende Merkmal am Vorderteil der Lokomotive waren tatsächlich zwei gewaltige Augen, denen nichts entging.
    Die Lok erspähte Einzelheiten mehrere Kilometer voraus und richtete ihre Geschwindigkeit danach. Die voluminösen Waggons, die größtenteils aus lebendigen Pflanzenranken bestanden, ratterten dicht über dem Untergrund dahin und waren an der Seite offen.
    »Also los«, trieb Shanija ihre Begleiter an. Sie gab ihrem Reittier die Sporen, ritt ein Stück neben einem Waggon her, griff nach einer Ranke und schwang sich samt Gepäck, das sie um sich geschnürt hatte, vom Sattel aus hinein. Die Tiere konnte sie nicht mitnehmen, sie würden sich zum einen weigern, auf einen fahrenden Zug zu springen, zum anderen gab es nicht genügend sicheren Halt und Platz für sie.
    Sel Worth und der Rest der Gruppe folgten ihr auf dieselbe Weise, und obwohl sie sonst so würdige Adepten oder gestandene Soldaten waren, johlten und pfiffen sie dabei wie Kinder.
    »Schtuhhh … Schtuhhh«, machte Worth voller Begeisterung.
    »Schtuhhh … Schtuhhh«, antwortete die Lokomotive fröhlich pfeifend.

3.
    »Überfallen? Schon wieder! Erzähl schon!« Der Fragesteller war eben beim Handelsposten eingetroffen und schob sich durch die Menge der Schaulustigen. Bis auf seine elegante Oberbekleidung wirkte er unauffällig. Er war klein und hager, sein gerötetes Gesicht mit den unter buschigen Brauen verborgenen Knopfaugen von Furchen durchzogen. Obwohl die Zuschauer unbedingt so nah wie möglich am Geschehen dran sein wollten, machten sie ihm bereitwillig Platz. Offenbar, dachte Darren bei sich, erkannten sie ihn als hochrangige Persönlichkeit.
    »Nun, Kerget«, forderte er den bulligen Karawanenführer auf, der eben von seinem zotteligen Vierbeiner stieg.

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