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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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funktioniert, dennoch gab Darren nicht auf. Irgendwie musste er seine Mutter doch erreichen!
    Ohne auf seine Umgebung zu achten, hastete der Junge weiter. Bald kam der Hafen in Sicht, aber die Fähre legte soeben ab. Es würde Stunden dauern, bis die nächste ging! Darren rannte an der Kaimauer entlang bis zu den mächtigen Holzbohlen, die als Anlegestelle dienten, und machte einen gewaltigen Satz. Zwischen den Sitzbänken des von Psimagie angetriebenen Bootes kam er auf. Sein eigener Schwung ließ ihn über den glitschigen Boden schlittern und beinahe wieder über Bord gehen. Geistesgegenwärtig streckte er einen Arm aus und hielt sich an einem Mast fest, an dem die Laterne für Nachtfahrten hing.
    »Zirkusreife Leistung«, quäkte ein Uriani. Behäbig drehte die grünhäutige Kröte mit den weißen Flecken den Kopf in Darrens Richtung und betrachtete ihn aus ihren Glubschaugen. »Das spricht dich aber nicht von der Bezahlung für die Seepassage frei, Menschenjunge.«
    Diese Denkweise war typisch für die Uriani, die geborene Beamte und daher in allerlei Verwaltungen zu finden waren, dachte Darren. Sie mischten sich in das Leben anderer ein, ob man sie darum bat oder nicht. Es war aussichtslos, ihrer Aufmerksamkeit zu entgehen, nachdem man einmal in ihr Visier geraten war. Da Darren ohnehin nicht vorhatte, den Preis für die Überfahrt zu prellen, reichte er dem reglos dastehenden Fährmann zwei Sicheln und nahm Platz, möglichst weit weg von dem Uriani.
    Unruhig rutschte er auf der Sitzbank hin und her. Im Gegensatz zur Hinfahrt kam ihm die Rückreise übermäßig lang vor. Angst und Sorge um seine Mutter ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er musste mit Mun reden und ihm mitteilen, was er in Burundun erfahren hatte. Bestimmt wusste der Vorsteher des Zentralarchivs Rat, niemand war so klug und weise wie er.
    Endlich, nach einer scheinbaren Ewigkeit, landete die Fähre an der Inselmole an. Darren sprang vor allen anderen an Land und rannte durch die Gassen zwischen den eigenwilligen Bauwerken. Der Große Turm warf einen bedrohlich wirkenden Schatten auf den Jungen, der abermals versuchte, auf geistigem Weg Kontakt zu Shanija herzustellen. Er flehte sie an, ihm zu antworten.
    Und da … geschah etwas.
    Darren erschrak fast zu Tode, als unerwartet in seinem Kopf ein Gedanke Gestalt annahm, der nicht sein eigener war. Er stolperte und fiel hin, blieb benommen sitzen, den Blick nach innen gerichtet. Was außen um ihn herum und mit ihm geschah, bekam er gar nicht mit.
    Warum rufst du so laut?
    Ich weiß nicht. Tue ich das?
    Du schreist. Wer bist du überhaupt?
    Darren war zuerst überglücklich, weil es endlich geklappt hatte, und wollte sich nach Shanijas Befinden erkundigen, doch dann erstarrte er. Seine Mutter hätte nicht nach seinem Namen gefragt. Jemand anderer sprach mit ihm!
    Was tun? Durfte er antworten? Aber andererseits – was riskierte er schon? Er musste es wissen! Hier geschah etwas ganz Besonderes, Einmaliges, und er hatte das unbestimmte Gefühl, als wäre es …
richtig
.
    Ich bin Darren. Und du?
    Nur-Eins
.
    Nur-Eins? Was bedeutet das?
    So lautet meine Bezeichnung
.
    Was ist das denn für ein Name?
Darren bezweifelte, dass jemand so heißen konnte. Keine Mutter und kein Vater würde das Kind so nennen. Aber vielleicht war es kein Mensch, der sich so unerwartet bei Darren meldete.
    Kein Name. Bezeichnung
.
    Aber jeder hat einen Namen, nicht nur eine Bezeichnung. Du bist doch ein Lebewesen, oder? Keine Maschine oder so
.
    Du bist nicht Eins-Wir
.
    Noch so ein Ausdruck, mit dem Darren nichts anfangen konnte.
Du benutzt eigenartige Worte, die keinen Sinn ergeben
.
    Was für einen Sinn meinst du?
    Das heißt, dass ich nicht begreife, wer du bist. Warum nennst du dich Nur-Eins, und was ist Eins-Wir
?
    Darren erhielt keine weitere Antwort. Irgendwie war Leere in ihm, und er begriff, dass der Kontakt abgebrochen war. Er versuchte ihn erneut herzustellen, doch es gelang ihm nicht. Denn etwas flammte in seinem Kopf auf, eine Art Blitz, und er schrie auf. Dröhnende Schmerzen wallten durch seinen Verstand und erzeugten Schwärze vor seinen Augen. Wimmernd presste er die Hände gegen die Schläfen.
    Er rappelte sich auf und taumelte halb blind vor Schmerz zum Archiv, merkte kaum, dass plötzlich jemand bei ihm war, ihn ansprach, und dann fühlte er weiche Arme, die ihn hielten, und ließ sich fallen.

    Der Vorsteher des Zentralarchivs betrachtete den Jungen besorgt. Hin und wieder stöhnte Darren leise und griff

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