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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Gebäuden eingerahmt wurde. Totenstille herrschte. Nicht einmal das Flüstern von Wind in den Gassen war zu vernehmen.
    »Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu«, unkte Worth. »Es würde mich nicht wundern, wenn ein paar schwarze Gestalten in den Häusern lauern, um über uns herzufallen.«
    Shanija hatte eine unbestimmte Ahnung einer Bedrohung aus einer ganz anderen Richtung, aber sie konnte sie nicht spezifizieren. Sie sprang von ihrem Reittier und untersuchte den Brunnen. Er war nicht versandet, wie Sel gewettet hatte, sondern führte Wasser an seinem Grund. An einer Seilwinde war ein Eimer befestigt, beides schwarz wie die Fassaden ringsum.
    »Wir tränken die Tiere und verschwinden von hier«, trieb sie ihren Begleiter an. Die anderen waren inzwischen ebenfalls eingetroffen, warteten jedoch in sicherer Distanz, mit gezückten Waffen, ab.
    Worth ergriff die Handkurbel – und ließ sie gleich wieder los. Er gab Shanija einen Wink. »Fass mal an.«
    Sie berührte die schwarze Kurbel und zuckte zusammen. Sie war wärmer als die Umgebung, was einer physikalischen Unmöglichkeit gleichkam. Probehalber tastete Shanija über den Brunnenrand und stellte das gleiche Phänomen fest. War hier Psimagie im Spiel? Es hielt sich niemand in der Nähe auf, der sie einsetzen konnte. Oder etwa doch? Hielt sich derjenige, der sie anwendete, verborgen? Oder sah er gar sofremdartig aus, dass sie ihn nicht erkannte?
    »Weitermachen, und zwar schnell! Ich will mich hier nicht länger aufhalten als nötig.«
    Worth machte sich an die Arbeit. Die Winde ließ sich mühelos betätigen. Er ließ den Eimer in den Brunnenschacht hinab, wartete, bis er mit Wasser gefüllt war, und zog ihn wieder nach oben. Bis zuletzt rechnete Shanija mit einer Enttäuschung, doch das Wasser war frisch und klar. Die Reittiere drängten heran und soffen der Reihe nach aus dem Eimer, den Worth mehrmals füllte. Währenddessen legten die Reiter einen Wasservorrat in ihren mitgeführten Flaschen an.
    Shanija ging zu einem Haus und berührte die Fassade. Ihre Wärme überstieg die menschliche Körpertemperatur.
In der Tat
ging hier etwas nicht mit rechten Dingen zu. Sie wollte den Befehl zum sofortigen Aufbruch geben, als sich etwas um ihre Handgelenke legte und sie festhielt. Sofort reagierte sie, versuchte sich zu entwinden und loszureißen und stieß einen wütenden Schrei aus, weil es ihr nicht gelang.
    In diesem Moment spürte sie unterhalb ihrer Halsgrube eine Veränderung. Pong löste sich aus der Verbindung und machte sich selbstständig.

    Pong, der teilorganische Gefechtscomputer, das positronisch-organische Nano-Gehirn, dessen Anfangsbuchstaben seinen Namen bildeten, empfand eine Verwandtschaft, die ihm bis eben unbekannt gewesen war, jedenfalls auf Less. Hier gab es keine Technik, die auf Nanobasis funktionierte. Er selbst war teilorganisch, und dieser Zustand war auf Less nicht ungewöhnlich. Das beste Beispiel dafür waren die Orgavögelund die Biomechanoiden. Die jedoch waren keine Intelligenzwesen, die über einen eigenen Verstand verfügten, wie Pong es tat. Das ließ nur einen Schluss zu. Shanija Rans Gruppe war auf ein
natürliches
Nanowesen getroffen, das eigene Entscheidungen traf und selbstständig agierte!
    Pongs Auswertung dauerte zu lange, um Shanija rechtzeitig warnen zu können. Das Wesen, bestehend aus Myriaden Nanoteilchen, bildete die ganze Stadt. Die Gebäude, der Brunnen, die Seilwinde, alles war gleich warm, hing demnach zusammen, wofür auch das einheitliche Schwarz sprach. Als Pong endlich darauf kam, hatte das Nanowesen schon zugepackt.
    Er löste sich aus dem Relieftattoo unter Shanijas Hals und flatterte in seiner Drachengestalt ins Freie.
    Innerhalb von Sekunden verwandelte sich das Stadtbild. Die kleinen Häuser und Türmchen gerieten aus ihrer Form und fielen in sich zusammen. Sie bildeten Dünen, die wie Irrwische herumtollten und sich auf die Reiter und ihre Lhasas stürzten. Da sie von allen Seiten zugleich heranwehten, gab es kein Entkommen aus der Falle.
    Shanijas entsetzter Aufschrei erschreckte Pong. Er wollte ihr helfen und sie aus der unbarmherzigen Umklammerung befreien. Sie kämpfte mit allen Mitteln dagegen an, doch wie sollte man etwas abwehren, das keine feste Form besaß, sondern einen unter sich begrub, wie es Treibsand tat? Körperlich vermochte Pong weder Shanija noch den anderen zu helfen. Er sah nur eine Chance, etwas auszurichten. Es musste ihm gelingen, eine Kommunikation mit dem Nanowesen

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