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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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mussten?
    »Ich sehe, dass du nur eine Person bist. Eigentlich eine halbe!« Der Mensch lachte kehlig.
    Nur-Eins fand es nichts anderes als abstoßend. »Eine Person?«
    »Ja. Eine kleine Person. Ein Menschlein.«
    »Ich bin kein Mensch!«
    Die Entgegnung war selbst für Nur-Eins' Empfinden eine Spur zu schnell und zu schroff gekommen, als ob es diesen absurden Vorwurf bereits erwartet hätte. Weshalb hielten die Menschen Nur-Eins für ihresgleichen? Weshalb bemerkten sie nicht, dass es einzigartig war und schon aus diesem Grund nicht zu ihnen gehören konnte?
    »Lass das Mädchen in Ruhe, Xeran«, sagte einer der Männer. »Du siehst ja, dass es nicht ganz richtig ist im Kopf. Nicht unser Problem.«
    Der Angesprochene brummte etwas Unverständliches, dann nickte er widerwillig und wandte sich ohne ein weiteres Wort um.
    Verdattert blieb Nur-Eins eine Weile stehen und beobachtete, wie die Gruppe an ihren Tisch zurück ging und begann, das Essen in sich hineinzuschaufeln. Immer wieder blickten sie zu ihm herüber, schüttelten die Köpfe und lachten abfällig.
    Nur-Eins stellte das Tablett auf den Boden und rannte aus der Halle.

    Schmerz
.
    Nur langsam und widerwillig fand Serjaff zurück in die Wirklichkeit. Er fühlte, wie der Schmerz aus jedem seiner Muskeln und Knochen pochte und hätte ihm in diesem Moment die Sonne ins Gesicht geschienen, hätte er sich zurückversetzt gefühlt in die Vergangenheit, als er von der gebrochenen Plattform im Kakteenbaum in die Tiefe gefallen war.
    Etwas Hartes, Kühles klopfte sachte an seine Stirn.
    »Meister?«, hörte er eine vertraute Stimme.
    Unter Aufbietung aller Willenskraft hob er seine linke Hand, führte sie zum Kopf und wischte sich das getrocknete Tränensekret aus dem verklebten Auge. Erst dann konnte er das Augenlid aufreißen.
    Undeutlich kamen Nims Umrisse zum Vorschein. Abwechslungsweise wandte ihm der Orgamechanoide die linke und rechte Gesichtshälfte zu. Je klarer Serjaffs Blick wurde, desto deutlicher nahm er den Ausdruck tiefer Besorgnis in Nims seitlich am Seepferdchenschädel stehenden Knopfaugen wahr.
    Das Bild der schönen Frau mit dem goldenen, zu kompliziert aussehenden Zöpfen geflochtenen Haar schob sich vor Nims Antlitz. In der kurzen Zeit vor seiner Ohnmacht hatten ihn Dutzende von Todesvisionen gepeinigt, manche hatten sich mehrmals wiederholt, doch leichter ertragbar waren sie dadurch nicht geworden. Trotzdem war das faszinierende Gesicht der Frau in seinem Gedächtnis haften geblieben und hatte den Horror, der über ihn hereingebrochen war, ein kleines bisschen erträglicher gemacht.
    »Meister?« Nim stupste ihn mit seinem Scherententakel vorsichtig an. »Alles in Ordnung?«
    Das Gesicht der schönen Frau verblasste allmählich. Serjaff wollte nicht, dass es verschwand. Es war für ihn während den auf ihn einstürmenden Todesvisionen wie eine der Rettungsinseln aus Torogards Geschichten erschienen. Ein Ort der Rettung und Ruhe inmitten einer sturmgepeitschten See.
    Weshalb fasziniert sie mich dermaßen? Sie hat getötet, als würde sie dies jeden Tag tun
.
    Serjaff wunderte sich nicht nur über die unverständliche Bezauberung, die ihn ergriffen hatte, sondern vielmehr über die Nüchternheit, mit welcher er sich in diesem Moment selbst betrachten konnte. Nach einer ihm nicht nachvollziehbaren inneren Logik erschien sie ihm seltsam bedeutungsvoll. Als ob ihre Schicksale auf irgendeine geheimnisvolle Weise miteinander verknüpft wären. Als ob er ihr in seinen Träumen schon viele tausend Mal begegnet wäre.
    »Meister Serjaff!« Nims Stimme hatte einen leicht nervösen, leicht quengelnden Unterton angenommen.
    Noch einmal konzentrierte er sich auf das stetig undeutlicher werdende Gesicht in seinem Gedächtnis. Sein erster Eindruck ihrer Mimik war der von Konzentration und Wut gewesen. Erst jetzt fand er in den zusammengeschobenen Augenbrauen und den unnatürlich geweiteten Augen Anzeichen von Trauer und Verzweiflung. Einen Hauch nur, aber Serjaff wusste, dass er sich nicht irrte.
    Ich muss sie finden!
Mit aller Deutlichkeit brannte sich der Gedanke in sein Gehirn.
    Fieberhaft versuchte er im verwehenden Bild Eindrücke des Raumes zu sammeln, in dem sich die Szene abgespielt hatte. Täuschte er sich, oder sah er da im Hintergrund kurz knochenweiß leuchtende Gitterstäbe? Er …
    »Der To-hopf!«, posaunte Nim in sein linkes Ohr und klopfte ihm dazu im Takt mit einem löffelförmigen Tentakel auf die Stirn. »Ich kann keinen To-ho-hopf

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