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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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finden!«
    Die Todesvision des schwarzgekleideten Kerkerwärters verblasste endgültig, was Serjaff mit Bedauern zur Kenntnis nahm.
    Schrittweise fand er zurück in die Realität. Er lag auf dem Rücken. Unter sich fühlte er den künstlichen Boden des Altans, während die Decke aus oval zulaufenden, rippenbogenartigen Streben bestand, zwischen denen sich das lederartige Fleisch ELIUMS streckte.
    Serjaff räusperte sich umständlich. Seine schiefen Zahnreihen mahlten aufeinander. »Gib Ruhe, Nim«, befahl er mit kehliger Stimme.
    »Aber …«
    »Nichts aber.«
    Umständlich wälzte sich der Todseher herum und stemmte sich an der Zwischenwand in die Höhe. Auf wackligen Beinen blieb er stehen. Der Schmerz riss an den Muskeln zwischen seinen ungleichen Schulterblättern. Nachdenklich betrachtete er das Geländer. Er befand sich an die zehn Schritte weiter hinten auf dem Altan als zum Zeitpunkt des Körperkontakts mit dem Schwarzgekleideten.
    Wegen der erlebten Todesvisionen hatte er nur undeutliche Erinnerungen an das reale Geschehen. Da waren Hände und Arme gewesen, die gezogen und gestoßen hatten. Nach scharfen Ledermitteln riechende Uniformen. Eine Faust in seinem Nacken. Jemand hatte ihn offenbar an den Haaren gezogen. Jedenfalls lag eine seiner dünnen blonden Strähnen zwei Fuß neben ihm auf dem künstlichen Boden.
    Serjaff blickte auf den Orgamechanoiden hinunter, der unsicher von einem seiner dürren Beine auf das andere sprang. Wahrscheinlich überlegte er gerade, wie er seinen Meister derart wütend gemacht hatte, dass dieser so harsch geworden war. Schließlich versuchte Nim nur, seinen Auftrag zu erfüllen.
    »Tut mir leid, dass ich unfreundlich war«, sagte Serjaff, obwohl ihm eigentlich ganz andere Worte auf der Zunge gelegen hatten. Er durfte den kleinen Kerl nicht so brüskieren, größtenteils erledigte er seine Aufgaben zufriedenstellend – von seiner Geschwätzigkeit einmal abgesehen.
    »Schon vergessen!«, verzieh ihm Nim großmütig. »Aber was …«
    »Keine Ahnung, Nim«, unterbrach ihn Serjaff, dessen Gedanken bereits wieder zur Frau zurück eilten. »Wie ich schon gesagt habe: Lass dir etwas einfallen!«
    »Hmmm«, sinnierte Nim vor sich hin.
    Er legte die Stirn in Falten, drehte sich um und trippelte mit kleinen Schritten davon.
    »Einen Schuh«, hörte ihn Serjaff plappern, bevor der Orgamechanoide im Gang verschwand, »ich werde einen von Meister Serjaffs Schuhen verwenden. Das sollte klappen.«
    Der Todseher seufzte und ging zurück zum Geländer. Unter ihm auf dem sechseckigen Übungsboden hatte sich die Situation weitgehend entspannt. Nur vereinzelt standen Menschen und Kuntar herum, versorgten verletzte Artgenossen oder diskutierten lautstark miteinander.
    Sie muss als Gefangene im Kerker sitzen
, überlegte Serjaff.
Sowohl die Kerkerwächter wie auch die knöchernen Gitterstäbe weisen darauf hin
.
    In Serjaff formte sich ein Plan.
    »In Torogards Auftrag?«, echote der rothaarige Wächter mit hohler Stimme.
    »Sehr wohl«, antwortete Serjaff mit Nachdruck. »Kennt ihr mich nicht?«
    Er war selbst erstaunt über den sicheren Klang seiner Stimme. Kurz zuvor hatte er noch befürchtet, dass ihn den Anblick des Mannes hemmen würde, dessen Tod er im Übungsraum vorausgesehen hatte.
    »Ich … ich«, stotterte der Wächter, während er Serjaff schockiert betrachtete.
    »Ich kenne dich, Krü… äh … Bote«, sagte der zweite Kerkerwächter. Er war etwas älter, dafür umso beleibter. Bedächtig schob er die Spielkarten zusammen, die er wie einen Fächer in seiner Hand gehalten hatte und legte sie vor sich auf den Spieltisch. »Warst du nicht vorhin auf einem der Altane im Übungsraum?« In seiner Stimme lag ein lauernder Unterton.
    Serjaff bewegte nachdenklich den Unterkiefer hin und her. Nun musste er vorsichtig sein. Zumindest der zweite Kerkermeister hatte ihn wiedererkannt. Damit wurde es für ihn in zweierlei Hinsicht äußerst gefährlich: Erstens musste der Todseher vermeiden, dass der Alte misstrauisch wurde und bei Torogard oder dem Quartiermeister nachfragte, ob Serjaffs Besuch im Kerker legitim sei. Zweitens bestand die Gefahr, dass ihn die Wächter kurzerhand beseitigten, weil sie davon ausgehen mussten, dass Serjaff sie beim Vorgesetzten anschwärzen würde, weil sie sich auf dem Altan ihm gegenüber äußerst rücksichtslos benommen hatten.
    »Du verwechselst mich ganz sicher«, entgegnete er. »Torogard hat mich mit dem eiligen Auftrag hierher geschickt, die Gefangene zu

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