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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Dolch entwand und ihn Fantur tief in die Brust rammte. Der schwarzgekleidete Hüne stolperte rückwärts, die Augen weit aufgerissen, als könne er nicht begreifen, was eben passiert war. Dann sackte er in sich zusammen.
    Das wunderbare Antlitz der Frau schob sich in sein langsam enger werdendes Blickfeld.
    »Verdammte Scheiße!«, murmelte sie.
    Jaffi musste lächeln. Sie konnte genauso gut fluchen, wie sie kämpfen konnte und schön war.
    »Nein«, brachte er leise hervor. »Das ist gut so.«
    Er fühlte, wie ihm das Leben entglitt. Langsam hob er seine linke Hand.
    »Berühr … mich«, hauchte er. »Bitte.«
    Trauer stand in As’malas Gesicht, als sie sich neben ihn kniete. Sie ergriff seine Hand und streichelte mit ihrer anderen Hand zärtlich über die Stirn seines verkrüppelten Gesichts.
    Ein letztes Mal erlebte Jaffi die Todesvision eines anderen Lebewesens.
    Sein schiefer Mund verzog sich zu einem Lächeln.
    »Es gibt ein Schicksal«, flüsterte er. »Doch man kann es ändern.« Er drückte As’malas Hand. »Alles ist gut so.«

    Betroffen strich sie ihm eine blonde Locke aus dem Gesicht. As’mala hätte gern die Geschichte des jungen Mannes gekannt und gewusst, was ihn zu der Tat bewogen hatte, sie aus der Zelle zu befreien und sich für sie zu opfern.
    Sein einziges Auge sah sie immer noch mit einer Mischung aus Erleichterung und Zufriedenheit an.
    »Finde Ruhe bei den Göttern«, murmelte As’mala und schloss ihm das Augenlid.
    Dann stand sie auf und blickte sich um. Die Tür zum Vorraum stand immer noch offen.
    Nun würde sie das seltsame Kind suchen und zu Shanija bringen. So hatte sie sich in den letzten Stunden ihrer Gefangenschaft nach langem innerem Zwist endgültig entschieden. Dies machte sie nicht zu einer schlechten Mutter, sondern sie tat genau das, was nicht nur Liris Zukunft, sondern diejenige von allen Kindern und Eltern retten konnte.
    Sie blickte auf die verkrümmt am Boden liegende Gestalt des jungen Mannes, der sich Jaffi genannt hatte.
    »Man kann das Schicksal ändern«, flüsterte As’mala leise. Dann huschte sie durch die offenstehende Tür.

Epilog
    Ein wunderbarer Sonnenuntergang im Nadeltal. Jaffi setzte sich auf seinen Stuhl im Kakteenhaus und bewunderte das Spiel der Farben am Horizont. Pirri sprang auf seinen Schoß und verzog seine felligen Lippen zu einem vergnügten Lächeln.
    »Du hast dich immer vor dem Tod gefürchtet«, schnatterte Pirri. »Weil du weißt, wie schmerzhaft und endgültig er ist.«
    »Ist er das nicht?«
    »Er ist viel mehr als das. Er ist der Übergang zu etwas Neuem, die Tür in eine andere Welt.«
    Jaffi streckte die Hand aus und streichelte Pirri sanft über sein seidiges Fell.
    »Aber weshalb sind wir hier? Und warum kannst du mit mir sprechen?«
    Pirri hob sein linkes Ärmchen und legte es auf Jaffis Handgelenk.
    »Weil es deine Welt ist.«
    Lächelnd ließ sich Jaffi das Gesicht von der Sonne wärmen.

Sechster Teil
    Verena Themsen
    Macht in Fesseln

1.
    Ein Dröhnen erfüllte ihr Denken, wie das Summen unzähliger Insektenflügel. Sie legte die Arme um den Kopf, schloss das grelle Licht aus, das selbst durch ihre Lider stach, krümmte sich zusammen und wimmerte leise. Der warme Sandboden unter ihr kratzte auf ihrer bloßen Haut.
    Lasst mich in Ruhe. Lasst mich in Ruhe … geht weg! Was wollt ihr nur von mir?
    Sie versuchte so klein zu werden, dass die Wesen sie nicht finden würden, oder sie zumindest nicht so viel Angriffsfläche bot. Doch das bösartige Summen ließ nicht nach. Sie schluchzte und spürte Tränen aufsteigen, als plötzlich ein Mann zu ihr sprach, mit weicher, aber bestimmter Stimme.
    Es sind nur Erinnerungen. Nichts aus deinem Geist Geborenes kann dir Schaden zufügen, wenn du es nicht zulässt
.
    Die Stimme kam ihr bekannt vor, doch sie konnte sich nicht erinnern. Das Denken fiel schwer gegen das Summen, tat so weh in ihrem Kopf wie der Schmerz, mit dem sie lange in der Dunkelheit gelebt hatte. Sie wusste, dass sie den Mann kannte, und dass er wichtig für sie war. Sie wusste, dass sie ihm vertraute. Aber wer war er?
    Eine weitere Stimme kam dazu, eine weibliche, und drängte das Summen weiter in den Hintergrund.
    Das Leben ist voller Schönheiten. Vergeude es nicht, indem du dich in deinem Kopf verschließt. Komm raus, lebe wieder mit uns! Bitte

    Sie erkannte, dass sie die Stimmen nicht über ihre Ohren hörte. Sie waren in ihrem Kopf. Erinnerungen. Diese Leute waren nicht wirklich da. War das Summen etwa auch nur in

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