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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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alles wäre leichter. Niemand würde ihn zur Rechenschaft ziehen, anders als bei den Kriggets.
    Nein
, dachte sie,
nein, das nicht
.
    Kaum fielen die Riemen ab, warf sie sich herum und langte nach dem Dolch an seinem Gürtel. Seine Hand schoss vor, um sie abzuwehren, und sie ergriff sie. Mit einer der Techniken, die sie von Shanija gelernt hatte, überdehnte sie die Hand und übte schmerzhaften Druck auf einen Nerv aus. Aventar stieß ein Knurren aus und schlug ihr mit der anderen Hand ins Gesicht. Seiyas Kopf ruckte zur Seite, sie spürte, wie die feine Haut auf ihrer Oberlippe riss, und in ihren Ohren summte es. Doch unbeirrt griff sie mit der linken Hand nach dem Dolch, riss ihn aus dem Gürtel und zielte mit der Spitze auf das Gesicht des Mannes.
    Doch Aventar war in der besseren Position – und sehr viel stärker. Er presste ihr das Knie auf den Brustkorb, dass sie aufächzte, und schlug ihr den Dolch aus der Hand. Dann legte er seine Finger an ihre Kehle und drückte zu, gerade so weit, dass die Luftzufuhr stark abgeschnürt wurde und Panik in ihr aufstieg.
    »Für so dumm hätte ich dich nicht gehalten«, bemerkte er kalt. »Du solltest mich besser bei Laune halten, denn ich bin hier dein einziger Freund.«
    Er hatte recht in beinahe allem, was er sagte, aber sie konnte nicht mehr anders. Wütend wand sie sich, schmeckte Blut in ihrem Mund und rang nach Luft. Sie wollte nicht die ganze Zeit alles tatenlos mit sich geschehen lassen, was zu viel war, war zu viel. Sie versuchte, Worte hervorzuquetschen, und er nahm endlich die Hand fort und gab sie frei.
    Keuchend richtete Seiya sich auf, sie brachte außer einem Röcheln keinen Ton hervor.
    Aventar stand auf, mit dem Fuß schob er die Schüssel zu ihr. »Du solltest dich besser bei Kräften halten.«
    Seiya schüttelte den Kopf. »Raus … hier«, stieß sie hervor.
    Aventar grinste. »Du isst freiwillig, oder ich stopfe es dir hinein. Ich werde nicht zulassen, dass sich dein Wert schmälert.«
    Daraufhin gab sie nach. Aventar blieb, bis sie aufgegessen hatte, dann wandte er sich ab und ging zurück zur Treppe. Als er in den Lichtschein trat, fiel von oben ein Schatten auf ihn.
    »Hat sie Ärger gemacht, Bruder?«, fragte jemand mit kehliger Stimme.
    Aventar schüttelte den Kopf. »Nein. Sie erkennt langsam, dass sie Erlösung nur aus unseren Händen erfahren kann.«
    Gelächter erklang von oben, während der Söldner die Stufen hinaufstieg und die Falltür hinter ihm zu fiel.

    Die Reise durch die Luft dauerte zwei Dianocten, und dieses Mal war es Seiya unmöglich, zu bestimmen, in welche Richtung sie führte. Nach dem zweiten Frühstück brachten Aventar und ein anderer Mann, dessen Haut überall von Tätowierungen überzogen war, sie nach oben. Durch große eckige Fenster an den Außenwänden der Gondel konnte sie sehen, dass sie über ein Gebirge hinweg flogen. Doch es waren nicht die charakteristischen Berge des Hahnenkamms, und auch nicht die schroffen grauen Gipfel, die ihre Heimat umgaben. Es wirkte mehr, als habe jemand in eine Hochebene tiefe Schnitte mit einem Messer gezogen, die durch viele Gesteinslagen so tief herunter reichten, dass manche Stellen des Talbodens in ewiger sonnenloser Dunkelheit lagen.
    Das Luftschiff
Durs Faust
folgte einem dieser Einschnitte. Die Strahlen der aufgehenden Sonnen berührten die Oberkante der Schlucht und brachten das Gestein zu rotgoldenem Glühen.
    »Wir nähern uns dem Hort der Erlösung«, stellte ein kleiner glatzköpfiger Mann fest, der als einziger nicht von Tätowierungen übersät war. Lediglich ein schmales Muster zierte seine Kopfhaut und lief von dort als Band über seinen Nacken weiter abwärts, bis es unter seinem ärmellosen sandfarbenen Hemd verschwand. Die kräftigen Arme zeigten unversehrte braune Haut, wie auch die in Sandalen steckenden Füße unter der blauen Pluderhose. Er wandte sich an einen in dunklen Stoff gehüllten Mann, der zwei Bänder mit blitzenden Dolchen am Körper trug. »Alles klarmachen zur Landung.«
    Bewegung kam in den Mann, und er gab in schneidendem Tonfall Kommandos an andere rau wirkende Gestalten weiter, die sich nur widerstrebend fügten.
    Eine Lehre wie die Aliandurs fordert dazu heraus, den Höherrangigen die Positionen streitig zu machen
, stellte Seiya gedanklich fest.
Man tut ihnen schließlich nichts Böses, wenn man sie ›erlöst‹, aber sich selbst durchaus etwas Gutes, wenn man dabei aufsteigt. Damit müsste ich sie doch manipulieren können
.
    Eine Weile noch

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