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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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knurrte Aventar. »Soll mir auch recht sein.«
    Verwirrt starrte Seiya ihn an. Ehe sie reagieren konnte, packte er ihren Arm und drehte ihn ihr schmerzhaft auf den Rücken, sodass sie aufschrie. Sofort zuckte der Lichtkegel herum und tauchte sie in grelles Orange.
    »
Karem Dur!
«, brüllte Aventar gegen das Knattern an und winkte. Die Tätowierungen auf seinem Arm stachen für Seiya auf einmal überdeutlich hervor. »Kommt her, Brüder! Ich habe sie! Die Mörderin der Passage!«

3.
    Erneut lag sie in Fesseln auf Brettern in einem mit Vorratsbehältern vollgestellten Raum, der sich mit übelkeiterregendem Schlingern bewegte. Und erneut kreisten ihre Gedanken in endloser Grausamkeit um jede mögliche Zukunft, die ihr blühen mochte.
    Karem Dur. Das hat er gerufen. Ich hatte also recht, Aventar ist ein Sektierer und gehört zu Aliandurs Leuten. Ausgerechnet!
    Aliandur, Sektenführer der
Erlöser
, der damals bei der Passage darauf gehofft hatte, als Stellvertreter seines Gottes Dur über Less zu herrschen. Seiya hatte bei dem letzten Angriff Dutzende seiner Leute durch den Ausbruch ihrer Feuermagie getötet, um Shanija die Flucht zu ermöglichen.
    Die tausend Jahre existierende Sekte war nach dem Ende der Passage zunächst zerfallen, doch Aliandur hatte sie mit der Zeit neu aufgebaut. Er predigte heutzutage immer noch in seiner Funktion als
Verkünder
Anarchie und »die Hölle auf Erden«: wer möglichst viele von ihren Leiden erlöste, erlangte Anspruch auf Macht und Ansehen. Die Opfer gingen ins Himmelreich ein, der »Erlöser« wurde zu einem Herrn der Hölle, womit Less gemeint war. Aliandur bildete heutzutage auserwählte Gläubige aus, die mordend und plündernd durch die Welt zogen.
    Seinen Verlust damals hatte er sicher nie vergessen, und Seiya konnte sich vorstellen, dass er über ihre Gefangennahme höchst erfreut war.
    Seiya rollte sich enger zusammen, als Angst in ihr hochkroch. Sie zwang ihre Konzentration auf die Bretter vor ihr, zählte in dem schwachen Licht, das durch Schlitze vom Raum über ihr hereinfiel, die Linien der Maserung und folgte mit den Augen ihrem Verlauf. Zugleich lauschte sie auf die Schritte der Leute über ihr und die gedämpften Laute ihrer Gespräche. Kommandos wurden gegeben und Unterhaltungen geführt, und immer wieder kam dazu das Geräusch im Wind schlagender Taue, das Knarren von Steuerleitungen und gelegentliches Zischen von Hydraulik oder den Gasen, mit denen das Schiff in der Luft gehalten wurde. Auch die Motoren, die während des nächtlichen Angriffes ausgeschaltet gewesen waren, liefen nun durchgehend.
    Ihre Psimagie wurde nicht mehr behindert. Aber das war hier auf dem Luftschiff nur ein schwacher Trost, weil sie sie nicht sinnvoll einsetzen konnte.
    Sie hörte das Knarzen von Angeln und hob leicht den Kopf. Licht fiel durch eine Falltür in den Stauraum, in dem sie lag, und jemand stieg die schmale, steile Treppe herab.
    »Aventar«, stellte sie sachlich fest. Sie würde sich keine emotionale Blöße geben.
    »Derselbe«, antwortete der Mann ungerührt und stellte eine Schüssel und einen Krug auf dem Boden ab. »Sei dankbar, dass ich sie mit einer Lügengeschichte überzeugen konnte, dass du nur durch mich am Leben bleiben wirst. Sie haben bereits um dich gewürfelt, aber schließlich sollst du Aliandur unversehrt präsentiert werden, damit er mehr Spaß an seiner Rache hat.«
    »Das kann ich mir denken«, murmelte sie. Ihr Status hatte sich nicht im geringsten verbessert, Aliandur war sicherlich nicht weniger rachsüchtig wie der Aderschlag ELIUMS. So oder so, sie war verloren. »Warum hast du im Lager nicht abgewartet, bis der Kampf entschieden war?«
    »Das Risiko war mir zu hoch. Möglicherweise hätten die Kriggets oder sogar meine Leute dich versehentlich getötet, bevor ich mich bemerkbar hätte machen können«, antwortete er. »Außerdem mag ich es, das Schicksal herauszufordern. Wenn sie uns nicht gefunden hätten, hätte ich dein Angebot angenommen.«
    »Deine Leute?«
    »Sie waren die Sieger.«
    »Von allem immer das Beste, was?«
    »Ganz recht.«
    In einer Geste, die ihr schon von den vergangenen Dianocten vertraut war, beugte Aventar sich zu ihr herab, um ihre Handfesseln abzunehmen. Dabei berührte er sie wieder einmal wie zufällig, und sein Gesicht nahm jenen Ausdruck an, der ihr nicht gefiel. Wahrscheinlich nahm Aventar Seiya nur deswegen vor den anderen in Schutz, um sie als seinen eigenen Besitz zu betrachten. Hier war er unter seinesgleichen,

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