Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Ufersaums; zur Mauer und dem Portal wurde Abstand gehalten.
    »Trotzdem bringen sie Pilger hinüber«, konstatierte Aikel. Ein Pendelverkehr war eingerichtet. Beständig legten voll besetzte Fähren ab, fuhren zur Mitte des Sees oder kamen von dort.
    Arls machte eine verneinende Geste. »Aber nur, um sie sogleich wieder zurückzubringen, nachdem sie am Portal erkennen müssen, dass ihnen kein Einlass gewährt wird. Das ergibt keinen Sinn, wenn ihr mich fragt. Warum halten sie den Fährverkehr aufrecht? Ins Archiv kommt trotzdem keiner.«
    »Außer uns«, sagte Gus.
    »Hoffentlich erkennen sie uns nicht als Mitglieder der Gilde«, meinte Tschad. »Wenn doch, werden sie uns erst recht nicht durchlassen.«
    »Lassen wir es darauf ankommen«, entschied Arls und schickte sich an, den Worten Taten folgen zu lassen. »Wir gehen vor wie besprochen.«
    Eine Gruppe Pilger wurde soeben zum Anleger durchgelassen. Dann bemerkten die Wachen die Adepten, die sich mit mehr oder minder sanftem Nachdruck durch die Menge schoben.
    »Halt, halt, halt!«, rief einer mit dem Säbel in der Hand und versperrte ihnen den Weg. »Nicht so voreilig! Wo soll es denn hingehen?«
    Arls übernahm das Wort. »Zum Zentralarchiv. Wir sind Reisende aus den fernen Landen von Pottina, auf der Suche nach Erleuchtung.«
    »Erleuchtung, was?«, kam es lakonisch, aber amüsiert zurück. »Dann habt ihr sicherlich einen Passierschein vorzuweisen.«
    »Passierschein? Nein, über so etwas verfügen wir nicht. Seit wann benötigt man einen Passierschein, um die Weisheiten der Wissensträger zu empfangen?«
    »Seit man sich nicht mehr sicher sein kann, ob es sich bei euch Pilgern nicht um Spione oder Kollaborateure handelt, die die Ideale Corundurs verraten wollen.«
    Aikel sah sich um. Tatsächlich gab es einige unter den Wartenden, die Papiere in ihren Händen oder Krallen hielten und diese schwenkten, sobald sie sich der Aufmerksamkeit eines der Wächter sicher glaubten.
    »Aber wir beabsichtigen nichts dergleichen«, bohrte Arls weiter. »Nur die Erleuchtung ist unser Ziel. Bitte lasst uns passieren.«
    »Abgelehnt! Ohne Passierschein wird euch auch keine Überfahrt gewährt. Und jetzt tretet zurück. Ihr verschwendet meine Zeit!«
    Der Wächter unterstrich seine Aufforderung dadurch, dass er seinen Kameraden zuwinkte, woraufhin diese drohend ihre Waffen hoben.
    »Sag uns doch bitte, wo die Passierscheine erhältlich sind.«
    »In der Kommandantur.« Der Wächter wedelte mit seinem Säbel in Richtung eines Betonwürfels, der gut einen halben Kilometer Luftlinie entfernt aus dem Häusermeer ragte. Aikel erinnerte sich, dass darin die Stadtverwaltung ihren Sitz hatte. Jedenfalls bis vor kurzem. »An eurer Stelle würde ich aber reichlich Geduld mitbringen, denn ihr seid nicht die einzigen, die einen Passierschein wollen.«
    Die Adepten mussten einsehen, dass sie so nicht weiterkamen. Sie zogen sich zurück. Aikel analysierte die Möglichkeiten, die ihnen blieben. Ein gewaltsamer Durchbruch wäre Selbstmord gleichgekommen; zu stark bewaffnet und zu zahlreich waren Corundurs Leute. Das Gleiche galt, würden Gus oder die Symbionten versuchen, die Insel im Flug zu erreichen. Spätestens vor dem Weißen Portal hätte man sie abgefangen. Blieben nur List und Tücke – oder der bürokratische Umweg.
    Tschad fauchte: »Das ging ja ziemlich schief. Hat jemand von euch eine Idee?«
    Aikel überlegte angestrengt. Mit einem Mal kam ihm ein Gedanke. Zuerst wies er ihn ab. Nach neuerlicher Überlegung entschied er, ihn auszusprechen.
    »Es gäbe da jemanden, der uns von Nutzen sein könnte. Mit seiner Hilfe dürfte es ein Leichtes sein, an Passierscheine zu kommen. Einfach zu überzeugen sein wird er nicht, in Anbetracht unserer Geschichte …« Er zögerte kurz. »Aber ich will es versuchen. Es ist besser, wenn ich zuerst allein mit ihm rede.«

9.
    Über Less lag die schummrige Düsternis einer beginnenden Sonnenfinsternis. Über Burundun hallte die Lärmkulisse einer Stadt, die das häufige Phänomen nicht interessierte. Und über Xenthres schwebte die Erkenntnis, einem Geist der Vergangenheit gegenüberzustehen.
    Er war aus dem Schatten des Hauses getreten, das der Xelltrin sein Heim nannte, hatte auf Xenthres gewartet, stand da mit in die Hüften gestemmten Armen und taxierte ihn.
    Er war zurückgekehrt in sein Leben, so abrupt wie er damals aus ihm herausgetreten war. Eingepackt in eine dicke Lederjacke, in pludrige Hosen und Stiefel, aus denen vorn seine Krallen

Weitere Kostenlose Bücher