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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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stehen sie ja auf derselben Seite, oder sollten es zumindest.«
    »
Sollten
es«, wiederholte Tschad. »Haben die Bibliothekare nicht versucht, Corundurs Bevormundung abzuschmettern?«
    »Nein. Zumindest nicht offen. Sie sind mit den Stummen vollauf beschäftigt. Was die betrifft, so haben sie das Zentralarchiv bereits wiederholt angegriffen. Sie kommen meistens mit ihren Orgavögeln. Ihnen ist nur schwer beizukommen, andererseits haben sie selbst bisher auch nicht viel erreicht. Die Kollateralschäden habt ihr sicher schon besichtigt, an denen kommt man auf dem Weg unweigerlich vorbei.«
    »Das ist uns nicht entgangen.« Aikel musste an den vernichteten Stadtteil denken, den sie durchschritten hatten.
    »Sie sind das Resultat einer Offensive. Unglaublich, wie viele dabei draufgegangen sind.« Er schnäuzte sich. »Die Attacken der Stummen kommen Corundur übrigens reichlich gelegen. Auf diese Weise wird ihm eine perfekte Begründung geliefert, den verhängten Ausnahmezustand brutal durchzusetzen. Widerstand wird mit aller Härte unterdrückt.«
    »Wie sollte ein Möchtegern-Gewaltherrscher auch anders sein Regime stützen«, resümierte Aikel barsch.
    Xenthres berichtete weiter, aber das Meiste war ohne Belang für ihre Absichten. Die Adepten erfuhren an Neuigkeiten, was Xenthres ihnen liefern konnte. Aikel zweifelte nicht an der Richtigkeit. Der Xelltrin war stets ein scharfer Beobachter gewesen, jemand, der informiert sein wollte.
    Bedauerlicherweise machte er das Ansinnen der Adepten nach sofortigen Aktionen erst einmal zunichte.
    »Ich würde vorschlagen, dass wir morgen in aller Frühe bei der Kommandantur vorbeischauen und sehen, was sich ergibt«, sagte er.
    »Morgen erst?«, erkundigte sich Gus. »Warum nicht gleich?«
    »Weil es zu spät ist. Die Kommandantur dürfte längst geschlossen haben und in Kürze beginnt die Ausgangssperre. Und wen sie dann noch draußen erwischen, der hat ein echtes Problem. Deshalb würde ich sagen: Meine Bude ist groß genug, sucht euch alle ein kuschliges Plätzchen und träumt schön von eurem Archiv.«

10.
    Aikel war am Vordiarium gar nicht aufgefallen, dass unterhalb des Dachgesimses am gegenüberliegenden Haus eine bronzene, übermannsgroße Figur hing: Eine vielbeinige Kreatur ohne Kopf, deren Extremitäten zur Hälfte in der Wand steckten. Es war ein bizarrer Anblick.
    Die Adepten hatten Xenthres’ Unterkunft verlassen und warteten vor der Tür auf den Xelltrin, der etwas länger brauchte.
    Arls stand bei Aikel. Ihn plagten andere Sorgen als die Szenerie, die Aikel beobachtete.
    »Glaubst du, dass wir Xenthres vertrauen können?«, fragte er leise. »Er scheint mir doch ein sehr seltsamer Zeitgenosse zu sein.«
    »Mach dir keine Gedanken«, erwiderte Aikel. »Ich kenne ihn seit frühester Jugend und bin überzeugt, dass er uns keine Steine in den Weg legen wird.«
    »Hoffentlich«, kam es zweifelnd zurück.
    Aikels Blick fiel wieder auf die seltsame Figur am Haus. »Mich würde interessieren, welche Bedeutung sie hat«, murmelte er.
    »Es ist ein Drachensteiger.« Xenthres stand neben ihm.
    »Aha.«
    »Da drin hat sich eine Kolonie Wuselnder Königs-Kademmen einquartiert.« Der Xelltrin deutete auf das Grundstück. »Kademmen sind sehr abergläubisch. Einer Legende nach bringt der Drachensteiger demjenigen Trägheit und Verfettung, auf dessen Dach er klettert.«
    »Danach streben sie, vermute ich.«
    »Du sagst es. Und um ihr Lebensziel zu forcieren, haben sie den Drachensteiger gießen lassen und aufgestellt.«
    »Verrückt.«
    »Ja. Burundun verändert sich schnell«, sagte Xenthres. Er kicherte amüsiert. »Übrigens, falls du in einem Anflug von Nostalgie planen solltest, deine alte Bude aufzusuchen, vergiss es! Sie haben sie in der Zwischenzeit brandsaniert und dafür eine Pilgerherberge hingestellt.«
    »Ich weiß. Das ist sicher kein großer Verlust.« Aikel erinnerte sich, dass sein ehemaliges Domizil kaum besser gewesen war als eine der Flüchtlingsbaracken am Kraterrand. Damals war ihm das egal gewesen, schließlich hatten seine Planungen keinen längeren Aufenthalt in der Stadt einbezogen. Einer Stadt, die er nie verstanden hatte – und der er auch heute noch distanziert gegenüberstand.
    Gus trat hinzu. »Zeit zum Aufbruch«, mahnte er ungeduldig.
    »Nur keine Hektik!«, bremste ihn Xenthres. »Du bekommst deinen Transfer schon noch früh genug.«
    »Wir würden gerne noch
heute
zum Archiv kommen! Wenn ihr in Erinnerungen schwelgen wollt, tut es bitte auf

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