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Biomechanoide wurde bei lebendigem Leib verdaut, und der Schnecke schien es nichts auszumachen, dass sie nicht nur Organisches, sondern auch Metall zu sich nahm!
Dann geschah alles gleichzeitig.
Die Übrigen des Trupps, die das Schreien ihres Kameraden hörten, wollten ihm zu Hilfe eilen, aber da bebte die Luft schon von Grollen und bösartigem, tiefem Knurren. Von überall her sah As’mala Brüllschnecken auftauchen, auf Glasblüten, in Vorhangfalten und aus gläsernen Höhlen. Alle hatten bedrohlich ihre Sporne aufgerichtet, die Mäuler hellblau leuchtend und halb offen, so dass ihre vielen Zähne gut erkennbar waren.
Die Putzer fanden sich zusammengetrieben und von einem wütenden Schneckenrudel umringt.
Ein, zwei Atemzüge lang, dann entlud sich die Spannung. Die Schnecken schlugen auf die Eindringlinge los. As’mala sah zwei von ihnen
Doppelkopf
zwischen sich zerreißen. Ein zweiter Seestern umschlang eine Schnecke mit den Armen und wollte sie wohl zerdrücken, aber das Tier spuckte sich zur Hälfte selber aus, sodass der Rachenschlund mit den vielen Zähnen nach außen gekehrt war, dann schlug es seinen Fang in den Seestern und faltete sich um ihn herum wieder zusammen.
Unter den Biomechanoiden brach Panik aus. Kopflos stolperten sie durcheinander, blind einfach irgendwo hin, wo zumeist schon mindestens eine Schnecke auf sie wartete.
As’mala nutzte die Gunst des Moments, in dem niemand auf sie achtete. Ein Blick, zwei, dann hatte sie ihren Weg durch das Schneckengetümmel ausgewählt. Keinen Herzschlag verschwendete sie mit Zögern, sprang auf und stürmte aus ihrem Versteck hervor, setzte zwischen den Schnecken hindurch, die sie unbehelligt ließen, weil sie viel zu beschäftigt mit den Biomechanoiden waren. Vermutlich stuften sie die Menschenfrau auch nicht als Angreiferin ein.
Dann hatte As’mala den Gewebewald hinter sich gelassen.
Wer hätte das geglaubt – Schnecken als Verbündete
, dachte sie, während sie durch das gläserne Unterholz sprang, und grinste dabei.
Die haben einen Orden verdient, wegen Sabotage. Von ELIUM
.
Von dem Trupp, da war sie ziemlich sicher, würde kein einziger jemals mehr irgendwo sauber machen.
Schon gar nicht in einem Schneckenbau.
Dann stand As’mala wieder an der eisernen Treppe. Sie spähte noch einmal voraus, auch wenn sie sich jetzt recht sicher fühlte. Sie tänzelte die Stufen hinunter, um auf ein riesiges Zahnrad zu steigen, das sich an ihr vorbeidrehte, ließ sich eine halbe Umdrehung tragen und balancierte über eine Reihe stampfender Kolben auf ein Fließband, auf dessen metallenen Gliedern sie bis zu der Luke gleiten konnte. Dort stieg sie ab, öffnete das Gewindeschloss mit dem großen Drehkreuz und warf einen Blick in den Zugang hinunter. Eine Sprossenleiter führte in die Dunkelheit. As’mala zögerte – sie könnte ebenso gut an den Wänden emporsteigen und nach den Hauptzuleitern suchen, um ihnen ins Labor zu folgen. Das wäre vermutlich einfacher.
Aber da ging die Spule wieder in Flammen auf.
As’mala hörte es fauchen und zischen und sah das ungesunde grüne Licht die rötliche Dunkelheit verdampfen. Wieder kräuselten sich ihr schier die Zöpfe von dem Summen.
Dort entlang zu klettern wäre zwar einfacher, aber auch dämlicher. Was hatte sie von einer Abkürzung, wenn sie unterwegs geröstet wurde?
Besser doch die Luke.
Das Giftlicht fiel bis auf den Grund des Schachtes, deshalb konnte sie sehen, dass er in einen darunterliegenden Korridor mündete: Sah wie ein Versorgungstunnel aus. As’mala machte sich an den Abstieg.
Der Gang, in dem sie sich wiederfand, war annähernd rund und ganz glatt, ohne Schweißnaht oder Fugen; alle fünf Schritte unterbrach ein Glasring die glatte Keramikhaut, in dem es grellblau flatterte. Große Falter, stellte As’mala fest, deren glühende Körper den Gang erleuchteten.
Sie legte einen schnellen Schritt zu. Kein Platz für einen Kampf, und erst recht nichts, sich zurückzuziehen, um nicht entdeckt zu werden – bis auf die weiteren Tunnel, die sich von hier verzweigten, offenbar zu einem ganzen Versorgungsnetz. Überall taten sich Abgänge zu weiteren Tunneln dieser Art auf, in der Decke, in allen denkbaren Höhen an der Seite, sogar im Boden selbst. Zunächst wunderte sich As’mala, aber dann wurde ihr klar, weshalb auf jede Begehbarkeit durch Menschenähnliche verzichtet werden konnte – ein metallenes Klicken über ihr ließ sie sich rasch unter einer Öffnung hinwegducken. Sie warf einen
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