SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)
sobald er wieder zu sich kommt und erkennt, dass er ausgespielt hat.«
»Na schön!« Mun schlug die Hände zusammen. »Aphel, Jeki, ihr werdet hier Ordnung schaffen. Bringt den Elohim in einer Aufbewahrungskammer unter, wir wollen ihn noch genauer untersuchen. Die anderen werden unseren Gästen in der Messe etwas zu essen geben und ihnen dann Schlafkammern zuweisen. Es ist bereits spät, und alle brauchen Schlaf, wir haben uns stark verausgabt.«
»Du auch«, wandte Seiya leise ein.
»Ich weiß.« Er ergriff ihre Schultern und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Aber Luur braucht mich. Ich werde zwischendurch immer mal einnicken. Bleib du bei den Kindern. Du hast schon so viel getan …«
Durch die immer noch geöffneten Türflügel stürmte Darren herein, in die Arme seiner Mutter. Beide sprachen kein Wort, als sie sich gemeinsam, fest aneinander gedrückt, auf den Weg zum Speisesaal machten.
Eine Unterhaltung kam kaum zustande. Sie alle hatten Hunger, was Konzentration erforderte. As’mala und Seiya waren mit ihren Kindern beschäftigt, und die anderen hingen ihren Gedanken nach. Shanija merkte, wie die Müdigkeit in ihr hochkroch. Sie hatte auf der Reise hierher kaum geschlafen, sondern fast ununterbrochen den Gefangenen bewacht und beobachtet.
Das Essen machte sie zusätzlich müde, aber sie brauchte ihre Kräfte und zwang sich, so viel Nahrhaftes wie möglich zu sich zu nehmen.
Im Archiv war wieder Ruhe eingekehrt. Die Adepten waren auf ihren Posten, ebenso die Bibliothekare, und die Schüler verrichteten ihre Arbeiten oder waren im stillen Studium versunken. Die Lumini hatten das Archiv verlassen, um bei den Aufräumarbeiten in Lakara zu helfen. Sie wären notfalls schnell wieder zur Stelle.
Auch Nachrichten von der Front gab es, Earl Hag hatte ein schnelles Nachrichtennetz angelegt, außerdem war sein persönlicher Leibwächter, der Teleporter Drego, stets »auf dem Sprung«. Vor ELIUM tobte der Kampf, anscheinend boten die Quinternen jetzt alles auf, um das Schiff zu verteidigen. Was darin vor sich ging, wusste niemand, es gab kein Hineinkommen mehr. Drego bot sich an, aber Earl Hag verbot es ihm. Sie würden es noch früh genug herausfinden. Sämtliche Quinternen hatten sich nach der fatalen Niederlage ins Innere des Riesenraumers zurückgezogen, es gab keine Überfälle, Transporte oder Verschleppungen von Kindern mehr. Der Kampf um Less war in seine Endphase getreten, sie wussten es alle.
Doch ihre Aussichten standen nicht so schlecht. Vor allem die von Drego im Auftrag von Earl überall verbreitete Nachricht, dass die Menschen von der Erde das gesamte Volk der Invasoren vernichtet hatte und es nur noch auf Less die letzten Überlebenden gab, beflügelte die Bevölkerung. »Was die Menschen dort konnten, können wir erst recht!«, riefen die Less-Geborenen. »Wir sind viel besser als die! Und zäher!«
Daran zweifelte Shanija Ran nicht, sie lebte lange genug hier. Zudem fanden die Verteidigertruppen stündlich mehr Zulauf, denn die anderen Völker erkannten nicht nur den Ernst der Lage, sondern auch die Chance auf den Sieg. Noch war ELIUM zahlen- und waffenmäßig im Vorteil, doch dieser schwand Tag um Tag. Die Völker von Less würden ihre verrückte Welt, die sie hassten und liebten, nicht so einfach ausliefern. Bedingt durch die Rückstufung der Technik auf einfache Mechanik waren die Bedingungen weitaus besser ausgeglichen als im Weltraum. Sicher, beim letzten Kampf hatten sie zum ersten Mal Strahler einsetzen können, aber nur in dem Umfang, wie Raja eine Abschirmung erschaffen konnte.
Die Quinternen waren auf Less ihrer Nemesis begegnet, ihre einstmalige Überlegenheit, die vor allem auf der Hochtechnisierung basierte, war dahin.
Und sie werden Raja nicht mehr lange benutzen!
, dachte Shanija grimmig.
»Mutter?«
Shanija zuckte zusammen, als Darren sie an der Schulter rüttelte. »Entschuldige, Sohn, ich war in Gedanken.«
»Du solltest schlafen gehen.«
Sie nickte. Ja, das sollte sie. »Und du …«
»Sei mir nicht böse, aber ich … muss für mich sein«, sagte er. »Genauso wie du.«
»Was hast du vor?«, fragte sie sofort.
»Nur meditieren. Das ist sehr wichtig. Können wir morgen darüber reden?«
Sie dachte nicht lange nach. Darren war in Sicherheit, und sie wollte tatsächlich ein wenig allein sein. Es gab eine Menge zu verarbeiten und zu überlegen, auf welche Weise sie ihm alles erzählen sollte. »Klar.«
Erleichtert lächelte er sie an, und in diesem Moment war er
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