Sunrise: Das Buch Joseph (German Edition)
hält sich an ihm, als sei er taumelig noch. So lenkt er ihn ab und verschränkt ihm die Sicht aufs Versteck in der Felswand.
Und Joseph wird angewiesen vom Räuber, wo er zu hocken habe und mit welchen Leichen gleich zu beginnen sei. Und Joseph gehorcht und beginnt, wie er geheißen. Da findet Joseph keinen Bewaffneten unter den Toten, die er durchsucht und entkleidet.
Die meisten aber, deren Ringe und Reife und Ketten er abzog, schienen ihm Pilger zu sein, darunter Frauen und Kinder, die nach Jerusalem unterwegs gewesen waren.
Und da er zur Hand ging den Räubern und angetrieben hierhin und dorthin geschickt wurde, etwas gesondert zu legen oder aufzuhäufen das Geraubte da oder dort, erfuhr Joseph aus Teilen, was in den Höhlen geschehen war, und setzte’s zusammen.
Denn mitten im Gewitter sei der Haufe – es mochten an die hundert Pilger gewesen sein, begleitet von einer Handvoll Bewaffneter – in die Höhlen gedrungen, Zuflucht zu suchen vor dem Gewitter.
Die Wache aber am Eingang – es war Jesus – soll geschlafen haben, als die ersten hineinrannten.
Durch den rechten Eingang seien die meisten geschlüpft, denn sie kamen von Norden. Andere dann durch den linken, wo sie plötzlich inmitten der schlafenden Räuber standen.
Hier erst habe die Wache Alarm geschlagen. Und man hörte am Eingang Jesu Schrei ›Macht sie nieder!‹, daß es hallte durch beide Höhlen.
Und da seien die ersten, die nah schliefen beim Eingang Jesus zu Hilfe geeilt. Und sie hatten die Eindringlinge, die bereits an ihnen vorbei waren und inmitten der Höhle standen, noch nicht bemerkt.
So erhielt Jesus Verstärkung, zurückzuschlagen die Pilger, die sich in den rechten Teil der Höhle zu den Pferden und Packtieren geflüchtet hatten.
Denn Pilger, die von dort herausdrängten zurück, aus dem rechten Höhleneingang heraus, wurden niedergemacht von ihm und den Räubern.
Wer aber, als die Pilger begriffen, daß sie in eine Falle geraten waren, an den Pferden vorbeidrängte nach hinten, entkam nicht den Räubern. Denn der rannte im Bogen nur denen zu, die in der benachbarten Höhle schon kämpften und schrien.
Die Räuber aber, von Dymas gewarnt, erkannten bald, daß die Eindringlinge nicht ihre Verfolger waren.
Und als einer nach dem andern sah, es sind Pessachpilger, verließ einen jeden die Angst. Und überall Beute witternd und leichten Raub, schlug man um so eifriger zu.
So erfuhr Joseph, der ihnen zur Hand ging, was in den Höhlen geschehen war, und setzte’s zusammen.
Da, bei seiner Arbeit geschah’s, daß einer der Räuber durchstoßen wollte den Joseph.
Denn als er Joseph auf Knien fand, hielt der Räuber den stumm Weinenden, der zitternd sich über die Toten beugte, sie streichelte, als seien’s die Seinen, für einen der Pilger. Und holte schon aus mit dem Schwert, zu erschlagen den übrigen Vater.
Derselbe Räuber ging jetzt lachend vom einen zum andern und unterbrach sie beim Fleddern der Leichen. Und jedem erzählte er, er habe den Stummen erschlagen – und hätte es wirklich getan, wäre da nicht der Gestank seiner Lumpen gewesen, der ihn gerettet. Denn am Gestank erst habe er den Stummen erkannt, daß er’s war, der da kniete. Und er habe ihm sogleich einen Tritt versetzt, ihn wieder zur Arbeit zu treiben.
Von draußen aber kamen welche her zu den Höhlen, die hatten eingesammelt die beladenen Packtiere und Pferde der Pilger. Und sie hatten nachgesetzt einigen, die waren geflohen, als sie hörten Lärm und Geschrei ihrer Leute in Not. Und sie hatten die Flüchtigen niedergemacht.
Die kamen also heran vor die Höhlen und gingen zu Dymas hinüber, deuteten auf die beutebeladenen Tiere und flüsterten mit ihrem Anführer. Da sandte Dymas sie wieder davon.
Joseph aber sah Dymas sich setzen beim Feuer. Und Dymas hielt die Hand auf sein Ohr. Zwischen den Fingern aber floß heraus Blut.
Und Joseph, als er’s sah, ließ fallen, was andere ihn sammeln hießen, und ging hinüber zu Dymas.
Den hatte ein Schwert getroffen am Ohr und das Ohr abgetrennt, daß es wenig hing noch am Kopf.
Und Joseph machte Zeichen dem Dymas, er werde ihm helfen. Da suchte Joseph vor den Augen des Dymas, im Schein der wiederentzündeten Feuer, und fand eine Erschlagene am Boden und hob auf die Augen zu Dymas, daß er’s sehe.
Und Dymas sah sie, die erschlagene Frau.
Und Joseph beugte sich hin über sie und suchte in ihrem Gepäck und fand, was er suchte.
Und hob seine Augen auf zu Dymas, daß er’s sehe.
Und sah, daß Dymas
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