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Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Titel: Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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wäre!“
    „Charlie?“ Jetzt riss Tom seinen Blick endlich von April los. „Was ist denn los mit ihm? Ist er krank?“
    „Er wurde entführt“, erklärte April mit düsterer Stimme. „Am Sonntag nach dem Workshop hat ihn jemand geklaut.“
    „Was, echt?“ Tom sah Myriam an, als erwartete er ihren Widerspruch.
    „Die Kidnapper fordern zwanzigtausend Euro. Und wenn wir nicht zahlen, dann …“ April unterbrach sich und begann wieder zu schluchzen. „Mein Dad ist so ein … verdammter Idiot!“
    „Stop it, April“ , sagte Sue streng. „ Listen , ich muss mit dir reden.“
    „Es gibt nichts zu reden. Ich gehe bestimmt nicht zur Polizei.“
    „Du kommst jetzt bitte mit.“ Ohne die Reaktion ihrer Nichte abzuwarten, ging Sue weg. April zögerte einen Moment lang. Dann gab sie sich einen Ruck, warf den Kopf in den Nacken und folgte Sue in ihr Büro.
    „Das ist ja ein Ding“, sagte Tom. „Wer entführt denn ein Pferd?“
    „Charlie ist ziemlich wertvoll“, sagte Myriam. „Aber Aprils Vater will nicht bezahlen.“
    „Und jetzt?“
    Myriam zuckte die Schultern. „Frag April. Sue will die Sache der Polizei übergeben, aber April sträubt sich mit Händen und Füßen, weil sie Angst hat, dass die Entführer Charlie dann umbringen.“
    „Aber was bleibt ihr denn anderes übrig? Wenn ihr Vater nicht zahlt, kann sie Charlie nicht auslösen. Und dann stirbt er mit Sicherheit.“
    „Es gibt noch eine dritte Möglichkeit“, meinte Myriam.
    „Und die wäre?“
    „Wir finden den Täter und befreien Charlie.“
    „Haha“, sagte Tom. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Wo willst du denn da anfangen? Oder habt ihr schon eine konkrete Spur?“
    Myriam schüttelte den Kopf. Ihre wichtigste Spur war Merle gewesen und die war jetzt außer Verdacht. Blieb nur noch Ella und davon konnte sie Tom schlecht erzählen.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Sag mal – vielleicht kommt das unpassend, nach allem, was hier passiert ist. Aber ich bin eigentlich gekommen, weil ich Lust auf einen Ausritt hatte. Meinst du, das geht?“
    „Hm.“ Bevor man auf der Sunshine Ranch ins Gelände durfte, musste man mindestens zehn Reitstunden absolviert haben. Andererseits hatte Tom den Trainerschein. Bestimmt hatte Sue nichts dagegen, wenn er sich ein Pferd auslieh.
    „Ich zahl natürlich dafür, das ist keine Frage“, sagte er hastig, als er merkte, dass Myriam zögerte.
    „Also, ganz allein kannst du aber nicht losziehen“, meinte sie unsicher.
    „Das hatte ich auch nicht vor. Hast du Lust, mich zu begleiten? Dann könnten wir in Ruhe über die Sache mit dem entführten Pferd quatschen. Das interessiert mich nämlich brennend.“

Ausritt mit Herzklopfen
    Myriam war nur der Notnagel, der Lückenbüßer, der Ersatz für April, die keine Zeit hatte, mit Tom auszureiten. Das war ihr vollkommen klar und dennoch bebte sie vor Freude, als sie Camilla das Zaumzeug über die Ohren schob, die Satteldecke überwarf und den Sattelgurt festzog.
    „Von mir aus kann’s losgehen!“, rief sie zu Harlekins Box hinüber. Hoffentlich war Tom auch schon fertig. Insgeheim befürchtete Myriam, dass April sie im letzten Moment noch sehen könnte und auf die Idee käme, sie zu begleiten.
    „Ich bin auch so weit.“
    „Dann nichts wie los!“ Als Myriam sie antrieb, warf die Stute überrascht den Kopf nach hinten. Normalerweise ließ Myriam die Ausritte ruhiger angehen. Aber jetzt brachte sie Camilla schon am Tor der Ranch in einen schnellen Galopp. Nur weg von der Ranch und April!
    Erst auf der Wiese vor dem Wald zügelte Myriam ihr Quarterhorse.
    „Wow, du hast aber ein ganz schönes Tempo drauf!“, keuchte Tom.
    „Bin ich dir zu schnell?“, fragte sie unschuldig.
    „Na ja, ich hatte eigentlich an einen gemütlichen Ausritt gedacht. Und du machst hier ein Wettrennen.“
    „Entschuldige. Camilla drängt so. Sie ist in den letzten Tagen kaum bewegt worden und nun kann es ihr nicht schnell genug gehen.“ Das war eine glatte Lüge. Camilla war jetzt schon schweißbedeckt und schielte sehnsüchtig nach dem saftigen Gras am Waldrand. Aber für eine Rast war es noch zu früh.
    „Du reitest echt gut“, sagte Tom, als sie die Pferde gemächlich nebeneinanderher gehen ließen.
    „Du aber auch“, sagte Myriam. „Eure Nummer am Sonntag war große Klasse.“ Sie räusperte sich. „Wenn du bei uns als Reitlehrer anfängst, kommt Ella dann auch nach Sunshine?“
    „Ella?“ Wie er den Namen aussprach! Als hätte er ihn noch nie zuvor

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