Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
fühlte sich herausgefordert.
»Wer sagt das?«, keifte er zurück.
»Mein Name ist Roger und dieses Gespräch ist Zeitverschwendung!«
Sunyata konnte ihm nur zustimmen.
»So ist es, Mann!«, bestätigte auch Roger noch einmal ihr bisher nicht sehr aussagekräftiges Gespräch.
Der Samurai-Kater nickte nur und blickte genervt in den Himmel, wo die Sonne gerade mit ihrem vormittäglichen Aufstieg begonnen hatte.
»Hast du was zu rauchen dabei?«, fragte Roger dann beiläufig.
»Nein!«, antwortete Sunyata angewidert.
»Ich auch nicht«, jammerte er. »Irgendetwas sagt mir du solltest besser wo anders sein, Mann! So wie ich das wohl auch hätte sein sollen, aber naja ... Dinge passieren.«
Sunyata schien nun endgültig genug zu haben von den schwierigen Vergangenheiten anderer zu hören.
»Keine Lebensgeschichte bitte!«, fauchte er ungeduldig.
»Pardon? Bist nicht du derjenige, der von den alten Geschichten lebt, die über dich herumerzählt werden?«, fragte Roger salopp. »Naja, wie gesagt, was immer auch passiert, passiert. Pass gut auf dich auf, Mann!«
Dieser Fremde hatte es auf den Punkt gebracht und Sunyata wusste nicht, was er noch dazu sagen sollte. Ein Hippie-Kater aus Albion mit einem fürchterlichen Akzent hatte den Mumm gehabt, dem legendären Sunyata Neko ordentlich die Meinung zu sagen.
In der Kampfarena nähte Shoki gerade die Wunde am Kopf von 110% Cat und versuchte dessen Ehrgeiz ein bisschen im Zaum zu halten. Er wusste von der Gefährlichkeit Nekomatas und der geringeren Erfahrenheit seines Zöglings im Kampf. Während Shoki den letzten Stich durchführte, lobte er ihn allerdings für sein Durchhaltevermögen.
»Was immer auch passiert, passiert. Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich sehr stolz auf dich bin ... 110% Cat. Das war ich immer!«
Der bedankte sich bei seinem Ziehvater, als Mei-Xing leise das Zelt betrat.
»Genau genommen bin ich stolz auf euch beide!«, betonte der Dorf-Samurai.
»Wirklich? Das heißt, wir brauchen unsere Liebe nicht mehr verstecken?«, fragte die Kampfkatze aus dem Land von Tianxia.
Weise antwortete Shoki: »Sich zu verstecken, heißt in Angst zu leben. Das Leben ist zu kurz dafür!«
Es war Zeit für Nekomatas großen Auftritt. Dieses Mal hatte er sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Von den anderen Dämonen auf einer Sänfte getragen, zog er prunkvoll in die Kampfarena ein. An seiner Seite befand sich Nami, die ihn mit violetten Weintrauben fütterte. Der Saft der Früchte lief an seinen Schnurrbarthaaren hinunter und ließ ihn dadurch noch blutrünstiger erscheinen. Als Zaru in der Kurve das Gleichgewicht verlor und sie alle umkippten, war das ganze Schauspiel allerdings abrupt beendet.
Als Nächstes war 110% Cat an der Reihe. Er schickte noch einen Kuss in Richtung Mei-Xing, die sich bei ihm in ihrer Muttersprache bedankte. »Xiexie!«, rief sie, während die anderen klatschten und jubelten.
Der entscheidende Kampf begann ähnlich wie Nekomatas Aufeinandertreffen mit Shinriki. Der Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif dominierte seinen Gegner von Beginn an und attackierte ihn mit harten Prankenschlägen und Bissen. Der rote Kampfkater versuchte den Angriffen so gut es ging auszuweichen. Die Treffer, die er hinnehmen musste wurden jedoch immer mehr, und ab einem gewissen Zeitpunkt ging auch seine jugendliche Ausdauer zur Neige und er brach vor seinem Gegner zusammen. Nekomata sah sich schon als Sieger und er präsentierte seine Überlegenheit, indem er 110% Cat wie einen Ball in eine schmutzige Ecke der Kampfarena trat.
»Paul! Nein! Miau!«, schrie Mei-Xing. Shoki versuchte sie zu beruhigen, denn er wusste sein Zögling war noch nicht am Ende.
Während der Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif sich umdrehte und vor den Dorfbewohnern seine Muskeln spielen ließ, raffte 110% Cat noch einmal all seine Kräfte zusammen und sprang ihm von hinten mit einer Beißattacke an den Hals. Beide flogen durch die Wucht des Sprungs zu Boden. 110% Cat war in der Oberlage und wollte gerade zu einem weiteren Biss ansetzen, als ihm Nekomata wie aus dem Nichts violetten Dunst ins Gesicht spuckte. Der rote Kampfkater verlor sofort das Bewusstsein und war nicht mehr ansprechbar. War der Angriff auf ihn auch noch so unsportlich gewesen, so hatte Nekomata dennoch gewonnen.
Mei-Xing schien das egal zu sein, sie sorgte sich nur um die Gesundheit ihres Freundes und lief zu ihm, während der Sieger sich halbtot lachte.
»Von wegen sportlicher
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