Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
keifte ein schlaftrunkener Kitsune aus seinem offenen Fenster heraus.
Sein alter Freund Shoki hingegen unterstützte Mei-Xings Tatendrang und rief zu einer weiteren Versammlung auf. Die Dorfbewohner aßen schnell etwas Reissuppe zum Frühstück und trafen dann nach und nach auf dem Hauptplatz ein. Nur der faule Kitsune fehlte natürlich wieder einmal, was besonders die Kampfkatze aus dem Land von Tianxia etwas aus der Fassung brachte.
»Wo ist Kitsune? Wir müssen Paul retten so lange es noch geht!«, sprach sie verzweifelt.
Der Shinto-Fuchs selbst schien hingegen nicht wirklich von der Idee angetan zu sein an diesem Tag noch etwas anderes zu tun, als wie üblich vor sich hinzudösen.
»Dein Geschrei ist ja heute noch schlimmer als damals, als wir dich alleine in dem Bambuswald gefunden haben! Bitte lass mich schlafen, Mei-Xing! Ich hatte eine dieser langen Nächte«, murmelte er in sein Kopfkissen.
Sie war enttäuscht, aber auch nicht wirklich überrascht über seine Antwort.
Da betrat Alberto Ito den Platz und hatte ebenfalls eine fadenscheinige Ausrede parat.
»HA! Nippons heldenhaftigster ... äh ... Held würde ja gerne mitmachen und dir beistehen, aber leider habe ich mir eine Rippe angebrochen ... im Kampf gegen 110% Cat!«, beschwerte er sich bei Mei-Xing.
Sunyata blickte in Richtung Ito und schüttelte den Kopf, was der aber als Zuspruch ansah.
»Genau so ist es, Katzentier! Ich werde einen Teufel tun und meinen Luxuskörper für diesen Grobian riskieren! HA! Auf keinen Fall!«, krächzte er.
Shoki fragte noch einmal bei Kitsune nach und bat ihn um Hilfe.
»Kitsune! Du hast es immer noch drauf! Erinnere dich daran, wie du mein Leben gerettet hast!«, sprach er, seinen Freund an alte Großtaten erinnernd.
»Das ist lange her«, antwortete dieser verhalten. Als er aber in das bettelnde Gesicht der kleinen weißen Katze vor ihm blickte, die er fast wie ein eigenes Kind großgezogen hatte, konnte er nicht mehr ablehnen. »Ich kann einfach nicht nein zu einer Frau sagen«, erklärte er dann resigniert seine Entscheidung, nun doch bei der Befreiung von 110% Cat mitzumachen.
Mei-Xing freute sich darüber und war gerade dabei mit ihren Freunden Proviant und Waffen vorzubereiten, als sich plötzlich wieder die geheime Höhle im Südwesten des Dorfes öffnete. Eine Vierergruppe Dämonen stürmte daraus hervor und begann sofort mit dem angedrohten Angriff auf die Bewohner und ihren Behausungen. Mit der Hilfe von Kitsune wurde die Begegnung wenigstens wieder zu einem ausgeglichenen Kampf, wenn auch trotzdem nicht wirklich leichter für die Helden. Durch den unberechenbaren 110% Cat, der das erste Mal in Dämonenform kämpfte, wurde die Auseinandersetzung noch schwieriger. Er hatte noch immer sein rotes Fell. Die violetten Augen und der blutrünstige Blick spiegelten jedoch seine neue, böse Persönlichkeit wider.
Während Sunyata versuchte Kazuo-san davon abzuhalten die Häuser des Dorfes anzuzünden, kümmerte sich das ›legendäre Duo‹ Shoki und Kitsune um Zaru und Horand. Somit blieb nur noch eine Kampfpaarung über - Mei-Xing gegen keinen anderen als 110% Cat. Ihre Freunde hatten eigentlich von Anfang an versucht das zu vermeiden, aber nun war es zu spät, die beiden standen sich gegenüber. Die Kampfkatze aus dem Land von Tianxia redete verzweifelt auf ihren Freund ein. Sie hoffte ihn damit wieder in seinen normalen Zustand zurückzubringen, doch er reagierte nicht. Im Gegenteil, 110% Cat war gerade dabei einen Angriff auf sie vorzubereiten, als Mei-Xing endlich begriff, dass die Lage durchaus ernster war, als sie ursprünglich gedacht hatte. Nachdem sie es geschafft hatte einige Angriffe abzuwehren, wurde sie aber dann von ihm unsanft zu Boden gestoßen. Als er sie da so liegen sah zögerte er für einen Moment, biss aber schließlich zu und ließ auch nicht mehr los, bis Kazuo-san ihm den Befehl dafür gab.
Die Helden hatten den Kampf verloren. Shoki kümmerte sich als Erstes um die angeschlagene Mei-Xing, die ihn aber wegstieß und in Richtung Höhle zeigte, aus der sich gerade Nekomata den Weg auf den Hauptplatz bahnte. Er schien in bester Laune zu sein, war er doch kurz davor dem Dorf den Todesstoß zu geben.
»Ich will eure Versammlung ja nicht stören, aber es wird Zeit mein Versprechen einzuhalten. Harharhar!«, lachte er wie immer. Lautstark gab er dann das Kommando: »Los, ihr Dämonen! Zündet das Dorf an!«
Natürlich waren die Bewohner darüber äußert aufgebracht. Während
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