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Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)

Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)

Titel: Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fang
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überall wo sie wollte, unbeaufsichtigt herumhüpfen lassen - bis sie dann verschwand!«
    Der Samurai-Kater wartete respektvoll ohne etwas zu sagen, bis sich Roger wieder beruhigt hatte.
    »Was ist los, Mann? Du hast wohl keine Tochter, oder?«, stammelte er, und fuhr mit seiner Geschichte fort. »Dieser Dämonentyp hatte sie gefangen ... oh, magst du eigentlich die Blätter hier? Ich hab sie alle grün angemalt, das hat eine Weile gedauert ...«
    Sunyata war verwirrt.
    »Ich mache das jeden Frühling. Es fühlt sich an wie ein Neubeginn für uns alle!«
    Als Roger da so saß und von Blumen und Blättern erzählte, konnte Sunyata nicht glauben, dass dieser schrullige Siam-Kater anscheinend schon einmal Nekomata besiegt hatte. Wie aus dem Nichts fragte er erneut nach etwas zu rauchen. Als hätte er vergessen, von was sie gerade gesprochen hatten. Sunyata verneinte abermals und bat ihn noch einmal um Hilfe beim Kampf gegen Nekomata und seinen Dämonen.
    Roger haderte mit sich selbst und begann dann wieder in diesem jammernden Ton zu erzählen: »So viel Hass ... Mann. Das bringt mir meine Nami auch nicht mehr zurück.«
    Sunyata war überrascht. »Nami?«
    Hatte er diesen Namen nicht schon einmal gehört? Das war doch diese Dämonenkatze!
    »Schau mich nicht so an, Mann! Ich wollte sie ja ›Schmetterling‹ nennen, aber ihre Mutter war aus Nippon, und sie bestand darauf!«, erklärte er.
    »Nami ist am Leben! Sie ist ein Dämon, genauso wie unser Freund!«, schrie Sunyata ihm ins Gesicht.
    Dessen Reaktion lag irgendwo zwischen purer Ablehnung und einem Quäntchen Hoffnung.
    »Ich weiß du sagst die Wahrheit, Mann, aber sie hat ihren Vater sicher schon lange vergessen. Genauso wie ich das meiste vergessen habe, was damals in der Festung passiert ist!«
    Der Samurai-Kater war enttäuscht über seine Antwort.
    »Wie hast du den Wind gemacht?«, fragte er neugierig, während Roger damit begann, wahllos verschiedene Sachen in eine Tasche zu stopfen.
    »Gibt es in dem verdammten Dorf wenigstens etwas zu rauchen, Mann?«, fragte er schließlich, doch Sunyata musste ihn leider enttäuschen.
    »Wir haben aber Sake!«, sagte er, und die beiden verließen zusammen den Wald.
    Im Dorf angekommen, wurde Roger einigermaßen respektvoll aufgenommen und er begann damit, seine Geschichte zu erzählen. Es dauerte den ganzen Abend, bis er all seine verstreuten Gedanken und Ansichten den Dorfbewohnern mitgeteilt hatte. Auch den Grund, warum er überhaupt nach Nippon gekommen war, behielt er nicht für sich.
    Er war auf der Suche nach seiner Frau, der Mutter von Nami. Sie war einige Jahre zuvor in ihr Heimatland zurückgekehrt, nachdem sie in Albion studiert hatte. Auf ihrer Reise übernachteten Roger und Nami ein paar Tage im Dorf, als seine Tochter entführt wurde, während er gerade feierte. Der Hippie-Kater aus Albion erzählte dann weiter wie er im Rausch Nekomatas Festung gestürmt hatte und dabei dem Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif gegenüber gestanden war. Er konnte sich allerdings an nichts Genaueres erinnern was danach passiert war, was wohl mit seinem damaligen Zustand zu tun gehabt hatte.
     
    Am Abend konnte dann Kitsune endlich wieder einmal mit seinem alten Freund und Trinkgesellen einen Plausch halten. Sie saßen vor seinem Haus.
    »Es ist schon eine Weile her! Möchtest du ein Glas Sake, mein Freund?«, fragte der Shinto-Fuchs gastfreundlich, doch ein betrübter Roger lehnte ab.
    »Das ist echt sehr zuvorkommend von dir, Mann«, bedankte er sich. »Aber was für ein Vater wäre ich, wenn ich auf diese Weise die vielleicht letzte Möglichkeit gefährden würde, meine verlorene Tochter Nami zurückzubekommen?«
    Kitsune lobte seine Einstellung, war er doch auch so etwas wie ein ›Vater‹. Er musste aber dann lachen, als Roger noch einen Spruch nachsetzte, typisch für seine Art von Humor.
    »Entweder das, oder ich werde alt, Mann!«
    Da konnte selbst der Hippie-Kater aus Albion ein Schmunzeln nicht zurückhalten und die beiden stießen mit ihren Teetassen an.
    »Das Alter hält dich nicht davon ab dumme Dinge zu tun, mein Freund!«, folgte ein tiefsinniger Kommentar von Kitsune, der dabei vielleicht auch ein bisschen an seine eigene Person dachte.
    Roger nickte und warf dann ein: »Hast du was zu rauchen, Mann?«
    Der Shinto-Fuchs hatte dies wohl in seiner Müdigkeit überhört.
    »Lass uns zu Bett gehen, dieser Blumentee macht mich so schläfrig«, sagte er, und sie verabschiedeten sich

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