Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
schließlich Nanami.
»Naja, ich habe nur mal eben diesen Kindern den Hintern gerettet!«, erklärte sie salopp.
»HA! Ich weiß wie das ist, wenn man immer gebraucht wird. Darf ich mich dir vorstellen, Regenmantelkatze, ich bin dein und unser aller größter Held in Nippon, Alberto Ito!«, verkündete er.
Er hoffte auf Jubelschreie, doch die Katze mit dem blauen Regenmantel war wenig beeindruckt. Auch die beiden jungen Samurai-Katzen schüttelten nur ihre Köpfe.
»Wie auch immer «, versuchte Ito das unbehagliche Schweigen zu überbrücken. »Ich habe Mochi mitgebracht«, und bot ihr etwas davon an.
Als 110% Cat und Mei-Xing das sahen, blickten sie sich an und erhoben sofort Einspruch: »Hey, das gehört uns, du Dieb!«
Nekomata hatte unterdessen Sunyata und Wakabeko in seinem Gefängnisturm eingesperrt. Der war komplett von der Außenwelt abgeschnitten und nur durch eine Hängebrücke von seiner Festung aus erreichbar. Die Wellen des Ozeans schlugen regelmäßig an den Sockel des Turms, was den beiden Gefangenen besonders während der Flut den Schlaf raubte. Auch wurden sie in der Nacht ständig vom diabolischen Lachen Nekomatas geweckt. Die dunkle Zelle hatte nur ein kleines Fenster, durch das sie den Mond beobachten konnten.
Der Samurai-Kater hatte bereits mehrmals versucht seine friedliebende Freundin davon zu überzeugen doch auch zu kämpfen, sodass sie zusammen einen Fluchtversuch wagen konnten.
»Ich verstehe dich nicht. Du würdest dich also nicht einmal verteidigen, wenn dich Nekomata in einen Dämon verwandeln würde, so wie er es mit 110% Cat getan hat?«, fragte er verwundert.
Für Wakabeko stellte sich diese Frage aber erst gar nicht.
»Zu leben bedeutet auch zu leiden und der erste Schritt ist, das zu akzeptieren, Sunyata. Du weißt das und ich weiß das«, erinnerte sie ihn an eine der ersten Lehrstunden, die sie mit ihrem Lehrer Shoki gehabt hatten. »Wenn du das akzeptiert hast und die Ursache des Leidens erkennst, ist der Weg daraus nicht mehr ganz so steinig, mein guter Freund«, versuchte sie ihm zu erklären.
Sunyata kannte natürlich Wakabekos Lebenseinstellung nur zu gut, doch er konnte es trotzdem nicht hinnehmen, sie einfach so an Nekomata zu verlieren.
»Ich bewundere dich, Wakabeko, das tu ich wirklich!« antwortete er resigniert.
Plötzlich öffnete sich die schwere Steintüre und Nekomata besuchte seine Gefangenen. Er hatte Nami dabei, die wiederum zur Sicherheit Zaru und Horand im Schlepptau hatte.
»Guten Morgen ... oder besser gesagt gute Nacht! Harharhar!«, lachte sich der Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif krumm, doch Sunyata beeindruckte das wenig.
»Heute ist der große Tag, stimmt's Nami?«, fragte Nekomata seine Begleiterin.
»Es ist so, Meister!«
»Ich bin heute extra früh aufgestanden, um wieder einmal jemanden in einen Dämon zu verwandeln! Harharhar!«, jauchzte Nekomata ausgelassen vor seinen Gefangenen.
Sunyata hatte wenig Verständnis dafür.
»Ich kenne dein Geheimnis, böser Bruder und ...«, drohte er, wurde aber sofort unterbrochen.
»Du weißt gar nichts, Bruderherz!«, schrie ihn Nekomata an, dessen Laune sich von einer Sekunde auf die andere zum Schlechten gewendet hatte. Er atmete tief durch, um Spannung aufzubauen.
»Lass uns also mit dem Spaß beginnen! Zaru! Horand! Schnappt euch die grüne Milchkuh und schafft sie in den Dämonisierungsraum! Jetzt!«, befahl er seinen Untergebenen.
Sunyata war verzweifelt.
»Nein! Kämpfe, Wakabeko! Kämpfe!«, schrie er, doch sie blieb auch in dieser aussichtslosen Situation ihren Prinzipien treu.
Die Dämonen führten sie durch die Festung, bis sie schließlich in dem schrecklichen Raum ankamen. Im inneren dominierte die violette Farbe. Sowohl die Teppiche auf dem Boden, als auch an der Wand waren violett gemustert. Auf dem Steinaltar in der Mitte des Raums befanden sich eingetrocknete Blutflecken. Der Altar wurde durch das Mondlicht, das durch ein kleines Fenster schien, und einigen Kerzen erleuchtet. Wakabeko wurde befohlen darauf Platz zu nehmen und sie tat es ohne Widerrede.
Es war also alles vorbereitet, um sie in einen Dämon zu verwandeln, doch Nekomata schien Schwierigkeiten zu haben. Beim Versuch seinen violetten Dunst auszuspeien, begann er so laut zu husten, dass sich Nami große Sorgen machte.
»Verdammt, es funktioniert nicht!«, fauchte er.
»Leidtun« flüsterte sie, aber Nekomata bekam dadurch noch schlechtere Laune.
»Können helfen?«, fragte seine Untergebene
Weitere Kostenlose Bücher