Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
mit ihren mitgebrachten Fackeln das Dorf in Schutt und Asche zu legen.
»Kitsune, Shinriki! Los, helft mir sie zu bekämpfen!«, forderte Shoki seine Freunde auf. Sie taten ihr Möglichstes, nur Roger war nicht dazu zu bewegen.
»Mann, schon wieder kämpfen, da halte ich mich aber jetzt raus! Ihr habt so richtig schlechtes Karma hier, Leute! Zeit sich zu verziehen«, murmelte er, und verschwand wieder in die Vergessenen Wälder.
»Roger! Verdammt!«, schrie ihm ein ungewöhnlich aufgeregter Kitsune nach, während er gleichzeitig versuchte, Bakabekos Rammangriffen zu entgehen. Der Shinto-Fuchs hatte große Probleme mit der Schnelligkeit seiner Gegnerin, war er doch nicht mehr der Jüngste.
»Halte durch, mein Freund!«, feuerte ihn Shoki an. Er musste ebenfalls zusehen, dass er sich gegen den Schäferhund Horand behaupten konnte.
Auch Shinriki war in einen Kampf verwickelt, er bewarf den immer hungrigen Wassergeist Zaru mit Onigiri-Reisbällchen. Der war von dem klebrigen Reis in seinem Gesicht allerdings wenig beeindruckt und freute sich über das kostenlose Essen. Sie wehrten sich tapfer und versuchten das Dorf zu beschützen, doch dann passierte Kitsune ein Fehler. Er wich um eine Sekunde zu langsam Bakabekos Angriff aus und wurde daraufhin von ihren Dämonenhörnern an der Seite verletzt. Der Shinto-Fuchs heulte auf, während die violette Kuh ein blutrünstiges »Muh!« ausstieß. Damit war es jetzt auch dem Letzten klar, Bakabeko war nicht mehr die friedliebende Dorfbewohnerin. Sie war eine Dämonin, gefährlich und bärenstark.
»Sunyatas Sonnenstrahl-Klinge! Sie ist in meinem Haus!«, schrie Kitsune mit letzter Kraft.
Shoki lief los und holte das Katana-Schwert. Damit hielt er die Dämonenkuh auf Abstand, während Shinriki den verletzten Kitsune zur Seite schaffte, bevor noch Schlimmeres passierte.
»Los schnell! Verschanzen wir uns in meinem Laden!«, schlug der Utari-Ureinwohner aus dem verschneiten Ezo vor, und zog den verletzten Kitsune hinter sich her.
Shoki folgte ihm und blickte noch einmal zurück auf die Dämonen, die gerade dabei waren die Häuser anzuzünden, während Bakabeko mit ihren Hörnern den Bodhi-Baum entwurzelte. Der Dorf-Samurai hätte eigentlich etwas dagegen unternehmen müssen um dies zu verhindern, doch das Leben seines Freundes hatte Vorrang.
»Ich fühle mich so müde, mehr als jemals zuvor«, sprach der Shinto-Fuchs kraftlos. Er lag stark blutend auf dem Boden des Verkaufsraumes und stöhnte vor Schmerzen.
»Schnell wir brauchen Sake!«, schrie Shoki aufgeregt, und kümmerte sich sofort um die Wunde.
»Die Dämonen, sie brennen das Dorf nieder! Wir müssen hier weg!«, forderte Shinriki die beiden auf.
Er öffnete eine Geheimtür unter der Theke. Sie schafften es gerade noch rechtzeitig in den Keller zu klettern, denn kurz darauf fing der Laden Feuer und begann sofort zu brennen. Mittlerweile stand das ganze Dorf in Flammen und damit auch die traurigen Überreste des Bodhi-Baumes.
Unterdessen wurde Sunyata Neko in seiner Gefängniszelle vom lauten Husten seines bösen Bruders aus einem Albtraum geweckt. Dem folgte ein schlimmes Erwachen, als ihm Nekomata in die Augen blickte.
»Habe ich schlecht geschlafen«, beschwerte sich Sunyata. Er setzte sich auf und streckte seinen alten eingerosteten Katzenkörper.
»Du wirst eben nicht jünger, Bruderherz!«, stellte der Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif fest, und lachte hämisch.
»Hast du mich die längste Zeit beobachtet?«
»Ich konnte nicht schlafen! Diese verfluchte Sonne scheint dauernd durch meine violetten Vorhänge und mir war langweilig. Harharhar!«, erklärte er.
»Dann suche dir eine andere Beschäftigung und lass mich in Ruhe«, sagte Sunyata müde.
»Wie du meinst!«, antwortete Nekomata verdächtig freundlich. »Ich habe aber noch eine weitere Geschichte für dich, die dir eventuell deinen Schlaf vermiesen könnte!«
»Was ist denn jetzt noch?«
»Diese Milchkuh, ich nenne sie jetzt Bakabeko, sie hat den Bodhi-Baum zerstört! Einfach so! Harharhar!«, brach er in einen weiteren Lachkrampf aus.
Der Samurai-Kater war wütend und zornig darüber, doch er wollte es auf keinen Fall seinem bösen Bruder zeigen. Nach einer unangenehmen Pause, in der keiner der beiden etwas sagte, klopfte es an die Türe der Kerkerzelle.
»Meister! Habe ich gemacht violettes Schaumbad für dich! Für Entspannung von alten Knochen!«, rief Nami.
Nekomata war peinlich berührt.
»Naja, ich bin auch kein
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