Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
fragte er neugierig weiter, und seine Gesprächspartnerin zeigte sich sehr stolz darüber.
»Natürlich! Wo die Katzen-Mädchen wie guter Wein altern ... oder wie Sake! Haha!«, lachte sie, und zwinkerte ihrem Gegenüber zu.
Das gefiel Mei-Xing verständlicherweise gar nicht. Als sich die feuchtfröhliche Stimmung dann auch noch in einen kleinen Bach verlagerte, der sich nahe am Lager befand, wurde sie endgültig sauer. Ohne zu zögern hatte Nanami den torkelnden 110% Cat hineingestoßen und sprang mit einem Satz nach.
»Juhu!«, rief sie ausgelassen, und planschte mit ihm zusammen herum, als wären die beiden wieder Kinder.
Da musste sich natürlich der bis dahin verdächtig stille Alberto Ito einschalten.
»HA! Sieht so aus, als würde dein zukünftiger Ehemann gerade die schönen Seiten des Lebens entdecken!«, spottete er in Richtung der genervten Mei-Xing. »Vielleicht liegt es aber auch nur am Alkohol!«
Da platzte ihr der Kragen.
»Ito! Genug!« fauchte sie ihn so laut an, dass schließlich auch 110% Cat der Spaß verging.
»Alles in Ordnung, Mei-Xing?«, fragte er besorgt.
»Mir geht es gut! Aber kannst du jetzt bitte aus dem Wasser kommen? Es wird spät und ich möchte nicht, dass du dich erkältest!«
110% Cat folgte ihren Anweisungen und schwankte ins Zelt.
Nekomata erhob sich vom Thron in seiner Festung. Er hatte sich nun endlich dazu überwunden hinauszugehen, um Nami zu suchen. Zusammen mit Bakabeko marschierte er durch das große Tor und erblickte im Hof seine am Boden kauernde Untergebene.
»Was glaubst du eigentlich, wer du bist?«, schrie er Nami cholerisch an. Sie winselte um Verzeihung.
»Lerne dich deiner Position entsprechend zu verhalten, oder ich werfe dich hinaus! Ein für alle Mal!«, wies er sie zurecht.
»Bitte nicht machen! Wollen bleiben!«, jammerte sie.
»Das hätte ich bereits machen sollen als du den Magatama-Anhänger verloren hast, aber ...«
»… du lieben mich?«, beendete eine hoffnungsvolle Nami den Satz ihres Meisters.
Der lachte aber nur. »Harharhar! So etwas wie Liebe kenne ich nicht! Meine Leidenschaft ist das Leid anderer! Das weißt du ganz genau! Wie lange bist du jetzt auf meiner Festung? Zu lange, wie ich finde!«, brüllte der Katzendämon mit dem zweigeteiltem Schweif die verzweifelte Nami an, die still vor sich hin weinte. »Bakabeko! Tu uns allen einen Gefallen und befreie sie aus ihrem Elend!«, befahl er schließlich der Dämonenkuh.
»Muh?«, sagte die verwirrt.
Nami konnte nicht glauben, wie kalt Nekomata auf ihre Liebe zu ihm reagiert hatte und nun sogar Bakabeko auf sie hetzte.
»Wir sehen uns in der Hölle! Harharhar!«, schrie er in ihre Richtung. Knabbernd an seinen Weintrauben freute er sich auf den ungleichen Kampf.
Der begann damit, dass sich Bakabeko auf Nami stürzte und sie zu Boden riss. Sie trampelte auf dem Kopf ihrer Gegnerin, bis sie zu bluten begann. Geschwächt konnte sich Nami aber an einem Bein festhalten und kletterte daran auf den Rücken der Dämonenkuh. Diese versuchte sie dort mit ihren Hörnern zu erwischen, was ihr jedoch nicht gelang. Sie schüttelte sich und Nami wurde letztlich doch abgeworfen. Sie landete auf ihrem verletzten Kopf, konnte aber einen weiteren Angriff abwehren und Bakabeko rammte stattdessen eine Steinmauer. Die ganze Festung bebte und auch an ihr ging das nicht spurlos vorbei. Nun war der große Augenblick für Nami gekommen. Sie versuchte einen Yakuza-Tritt, wie ihn ihr Kazuo-san vor vielen Jahren beigebracht hatte, als er sie als junge Dämonin trainierte. Sie rutschte allerdings an den von Nekomata weggeworfenen grünen Weintrauben aus. Bakabeko nutzte diesen Vorteil und rammte ihr die Dämonenhörner in den Bauch. Verletzt schleppte sich Nami in Richtung ihres ehemaligen Meisters.
»Ich ... ich gehen jetzt weg«, sprach sie unter großen Schmerzen. »Nicht in Hölle, denn diese Festung ist schon Hölle!«
»Du kannst gehen wohin du willst, aber egal ob lebendig oder bald tot, du bist eine Dämonenkatze und wirst es auch immer bleiben! Harharhar!«, lachte er, und verzog sich mit Bakabeko in seine Festung.
Nami versuchte aufzustehen, doch die Schmerzen waren zu stark. Sie kroch schließlich über den ganzen Hof in Richtung geheimer Höhle und hinterließ dabei violette Blutspuren. Als sie noch einmal Nekomatas krächzendes Lachen, gefolgt vom üblichen Husten hörte, war sie immer noch unsicher, ob sie das richtige getan hatte. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Sie hatte auch keine
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