Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
jemals, den großartigsten Helden, den Nippon je hervorgebracht hat, derartig zu beleidigen!«
»Halt jetzt endlich die Klappe, du Möchtegern!«, gab ihm Nanami damit den Rest.
Ito stockte kurz, bevor er eine offizielle Herausforderung zum Kampf aussprach.
»Ich weiß du bist nur eine gewöhnliche Kätzin, aber aufgrund deiner Aussagen und dem tätlichen Angriff von gestern, sehe ich mich gezwungen dir eine Lektion zu erteilen!«
Das kam ihr aber gerade Recht. Bevor er mit seinem frauenfeindlichen Monolog fertig war, fiel sie ihn bereits an und würgte ihn wie verrückt. »Aua!«, krächzte er, und beide flogen zu Boden. Ito schaffte es jedoch, sich herumzudrehen und seine Gegnerin ebenfalls am Hals zu packen. Als die beiden so in der Wiese kämpften, kamen 110% Cat und Mei-Xing Mao angelaufen und versuchten sie zu trennen. Ito nutzte diesen kurzen Augenblick, um Nanami eine Ohrfeige zu verpassen und die Rauferei begann von neuem. Ein weiterer Versuch sie anzugreifen ging jedoch ins Leere, als die Katze mit dem blauen Regenmantel seinen Arm schnappte und sich darin verbiss. Der selbsternannte Held von Nippon schrie vor Schmerzen, doch sie ließ nicht los, bis er ihr wieder die Kapuze über die Augen zog. Nanami war einen Moment verwirrt, dies nutzte ihr Gegner schamlos aus und nahm sie in den Würgegriff. Sie gab sofort auf, doch Ito dachte gar nicht daran die Umklammerung zu lösen, bis letztlich 110% Cat und Mei-Xing damit begannen, auf ihn einzuschlagen und ihn an den Haaren zu ziehen.
Als sie es endlich geschafft hatten die beiden zu trennen, rief Mei-Xing aufgeregt: »Was ist denn mit euch los?«
»HA! Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, die ich gewonnen habe!«, jubelte Ito siegreich.
»Bist du verrückt geworden? Verschwinde in dein Zelt oder du bekommst es mit mir zu tun!«, mischte sich nun auch 110% Cat ein.
»Sieht so aus als würden echte Helden hier nicht wertgeschätzt«, murmelte er. Kleinlaut verzog er sich.
»Bitte bring mir ein nasses Tuch, Paul!«, sagte Mei-Xing, und kümmerte sich um Nanami.
»Danke dir, Liebes! Dieser Typ ist total verrückt«, schnaufte sie.
»Hast du Schmerzen?«, fragte Mei-Xing besorgt.
»Es geht schon, aber ich weiß nicht, was ich ohne euch gemacht hätte!«, sagte sie dankbar.
»Kein Problem!«, sprach die Kampfkatze aus dem Land von Tianxia, etwas überrascht über die Reaktion von Nanami. »Ich hab mir gedacht du magst mich nicht so besonders, deswegen habe ich zuerst etwas gezögert, dir zu helfen!«
Die Katze mit dem blauen Regenmantel musste schmunzeln.
»Aber nicht doch, du süßes Ding! Du erinnerst mich ein bisschen an mich selbst in deinem Alter! Heißblütig, allerdings auch noch etwas unerfahren!«
Mei-Xing nickte verlegen.
»Das ist aber ganz normal!«, wurde sie von Nanami beruhigt. »Schau dir mich an! Ich könnte deine Mutter sein und lerne trotzdem jeden Tag etwas Neues! Zum Beispiel, dass ich in Zukunft Ito meiden sollte!«
Dabei lachte sie so laut, dass sie wieder Schmerzen im Hals verspürte. Mei-Xing wusste nicht, ob sie mitlachen oder Mitleid zeigen sollte.
»Naja, wir hätten dir vielleicht vorher sagen sollen, dass Ito unberechenbar ist«, sprach sie.
Doch Nanami machte ihr keinen Vorwurf. Ihre junge Freundin wollte sich vor ihr verbeugen, doch sie umarmte Mei-Xing einfach und bedanke sich noch einmal herzlich für die Hilfe.
Unterdessen hatte Roger ein viel größeres Problem. Er versuchte noch immer, seine verletzte Tochter zu überzeugen ihr Versteck zu verlassen, sodass er ihr helfen konnte. Getrieben von ihrem Stolz, lehnte Nami dies jedoch weiterhin ab. Als sie durch die starken Schmerzen schließlich bewusstlos wurde, handelte Roger sofort. Er hob sie vorsichtig hoch und entschied sich dafür, sie in seinen Lagerraum zu tragen. Dieser Raum war eigentlich eine schnell zusammengezimmerte Holzhütte, die sich am Fuße des Kiefernbaumes befand, auf dem Roger auch sein Baumhaus gebaut hatte. Dort angekommen legte er sie auf ein einfaches Bett und versuchte die Wunde zu versorgen. Nami wurde davon wach und war nun noch zorniger als zuvor.
»Geh weg! Nami tötet dich! Tötet dich! Tötet dich!«, drohte sie ihrem Vater immer wieder.
»Bleib jetzt endlich ruhig! Ich habe hier einige Kräuter, sie werden deine Verletzung heilen!«
Sie reagierte jedoch weiter mit Ablehnung.
»Nein! Als du haben Magatama genommen, auch Leben von Nami genommen!«
Der Hippie-Kater aus Albion war verwirrt und kratzte sich an der Stirn.
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