Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst
Lösungen finden (und Rudy leistet seinen Beitrag dazu). Solange es jedoch nicht gelingt zu zeigen, wie Atome und Moleküle zu denken gelernt haben, wird das wissenschaftliche Bild von der Wirklichkeit äußerst fehlerhaft sein.
Wir haben das Gefühl, die Beweislast ist nunmehr abgetragen, das schwierige Terrain durchquert. Jetzt bleibt noch zu zeigen, wie Sie die Qualia in Ihrem Leben meistern können. Negative Signale können in positive Signale umgewandelt werden. Und noch wichtiger: Sie können den nächsten Schritt in Ihrer persönlichen Evolution machen.
Anmerkungen
[27] Bruce Rosenblum and Fred Kuttner, Quantum Enigma, Oxford University Press, New York 2011.
[28] Der Precuneus ist ein Teil des Scheitellappens (Lobus parietalis).
SUPERHIRN-LÖSUNGEN
Wohlbefinden
Glück ist schwer zu erlangen und noch schwerer zu erklären. Wenn Sie allerdings einen Zustand des Wohlbefindens– definiert als ein Zustand, in dem Sie summa summarum glücklich und bei guter Gesundheit sind– erleben wollen, muss das Gehirn positive, keine negativen, Botschaften aussenden. Was bedeutet positiv? Es sollte schon mehr sein als ein Aufwallen wohliger Regungen, während Sie eine nette Erfahrung machen. Zellen brauchen positive Botschaften, um zu überleben. Lassen Sie uns positiv als einen Qualia-Zustand definieren. Wenn die Qualität Ihres Lebens sich immerzu verbessert, wird sich das Gesehene, Gehörte, Geschmeckte und Ertastete zwar ständig verändern, allerdings– Ihr Leben lang– stets mit Tendenz in Richtung Wohlbefinden.
Die Ingredienzien für Ihr Wohlbefinden hervorzubringen und dafür zu sorgen, dass sie Bestand haben, liegt bei Ihnen. Sie verfügen über die entsprechenden Steuerungsmöglichkeiten » hier drinnen « .
Stellen Sie sich beispielsweise zwei Menschen vor, die der gleichen Arbeit nachgehen, das gleiche Einkommen, ein gleichwertiges Zuhause, den gleichen sozialen Hintergrund und den gleichen Bildungsgrad haben. Darin mit enthalten sind Jahre der Erfahrung. Allerdings verarbeitet jeder Mensch seine Erfahrungen anders. Im Alter von 50Jahren fühlt sich Herr A ausgelaugt, rastlos, ein wenig gelangweilt und zynisch. Seine Begeisterung für das Leben zeigt gewisse Abnutzungserscheinungen. Er fragt sich, ob da wohl noch irgendwas Neues kommen wird, das ihn wieder aufleben lässt und ihm frischen Elan gibt. Im Unterschied dazu fühlt Herr B sich jung, er ist engagiert und voller Lebenskraft. So wie er die Welt wahrnimmt, warten gleich hinter der nächsten Ecke schon die nächsten Herausforderungen auf ihn. Auf die entsprechende Frage hin würde er Ihnen erklären, mit 50 habe er die beste Zeit seines Lebens erreicht.
Das Wohlbefinden der beiden Männer unterscheidet sich ohne Frage in ganz erheblichem Umfang. Worauf aber lässt sich der Unterschied zurückführen? Aus der Perspektive des Gehirns müssen sämtliche Erfahrungen über chemische Nervenleitungsbahnen verarbeitet werden, ganz ähnlich wie die Energie, die Sie in unaufgeschlossener Form mit der Nahrung in sich aufnehmen, durch einen Assimilationsprozess vom Körper verstoffwechselt wird. Die chemische Verarbeitung sieht in jeder gesunden Zelle gleich aus.
Nehmen wir an, Sie könnten den Stoffwechsel von Herrn A und Herrn B quantitativ erfassen, indem Sie Molekül für Molekül das durch die Zellmembran hindurchströmende Wasser, die Glukose, das Salz und dergleichen mehr beobachteten. Die jeweiligen Mengen, die von den Zellen verbraucht werden, lägen so dicht beieinander, dass man meinen könnte, die zwei Menschen, die Sie da vergleichen, verarbeiteten ihre Erfahrungen auf dieselbe Art und Weise. Tun sie aber nicht. Wie gut dieser auf die Erfahrung bezogene Stoffwechsel– den Ihr Gehirn bewerkstelligt– letztlich gelingt, hängt von der Qualität Ihres Lebens ab, nicht von seiner Quantität. Darum sind wir immer wieder auf die Qualia zu sprechen gekommen.
Im Zustand des Wohlbefindens hat Erfahrung, wenn sie im Gehirn verstoffwechselt wird, alles in allem die folgenden Qualitäten:
Sie spüren auf subtile Weise, dass alles in Ordnung ist.
Sie lassen zu, dass es Ihnen gut geht.
Neue Erfahrungen haben für Sie etwas Frisches und Erfrischendes.
Sie finden Geschmack an Ihren Erfahrungen.
Jeden Tag aufs Neue kehren Sie die positiven Möglichkeiten hervor und wirken negativen Konsequenzen entgegen.
Solche Qualitäten registriert Ihr Gehirn, es bringt sie jedoch nicht hervor– aus dem einfachen Grund, weil unser Gehirn keine Erfahrungen machen
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