Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst
positive wie negative, sich weiterhin in einer Art Kriegszustand befinden. Hier hilft Meditation, weil sie Ihrem Gehirn einen Ort der Ruhe zeigt. Spirituelle Hintergründe jedweder Art können hier ohne Weiteres ausgeklammert werden. Aber einen Platz zu finden, an dem Sie wirklich zur Ruhe kommen und nicht ein einziger Persönlichkeitsaspekt mit einem anderen Aspekt im Clinch liegt, ist ungemein hilfreich. Das verschafft Ihrem Gehirn eine Grundlage, von der aus es sich verändern kann.
In der Meditation geraten Sie weder in einen Trott noch folgen Sie eingeschliffenen Mustern oder alten Konditionierungen. Wenn Ihr Gehirn das begreift, wird es eine solche Erfahrung häufiger machen wollen. Statt diesen oder jenen Drang zu verspüren, werden Sie nunmehr immer häufiger Augenblicke der Ausgeglichenheit, Klarheit und Freiheit erleben.
Ihr Gehirn muss zu Ihrem Verbündeten werden. Andernfalls wird es Ihr Widersacher bleiben.
Klarheit ist der Schlüssel. Was Sie wahrnehmen, können Sie ändern. Was Ihrem Blick entgeht, das wird bei Ihnen weiterhin so bleiben wie bisher. Da uns die Wahrnehmungsfähigkeit nie verloren geht, sind wir stets offen für Veränderung.
Das Ziel, das mit diesem Lernprogramm gegen Übergewicht erreicht werden soll, lässt sich nicht in Pfunden bemessen. Wenn Sie Ihr Gehirn im Lauf der Zeit darin geübt haben, Emotionen und Impulse ebenso zu erkennen wie die mit jeglicher Überfütterung einhergehende Unzufriedenheit, gelangen Sie an einen Wendepunkt.
Von nun an vertrauen Sie fest darauf, sich stets Ihres Gehirns zu bedienen und nicht zuzulassen, dass es sich Ihrer bedient. Die Entscheidung, nicht mehr im Übermaß zu essen, wird Ihnen dann leichtfallen. Mit einer klaren Zielausrichtung wird es für Sie ganz natürlich sein, das zu tun, was immer schon gut für Sie war. Diesen beiden Themen– lernen, wie Sie sich Ihr Gehirn zunutze machen, anstatt sein willfähriger Diener zu sein, und lernen, ein neues Verhalten nicht erzwingen zu wollen– werden Sie in diesem Buch noch an zahlreichen Stellen begegnen. Für eine zum Superhirn hinführende Entwicklung sind das die beiden entscheidenden Prinzipien.
Anmerkungen
[5] Für die Einstellung des Bedarfs an Kohlenhydraten, des Metabolic Set Point ( MSP ).
IHR GEHIRN ENTWICKELT SICH WEITER
A ll die vorteilhaften Entscheidungen, die Sie treffen, verschaffen Ihnen Möglichkeiten, Ihr Gehirn weiterzuentwickeln. Auf einer bestimmten Ebene geht das ganz langsam voran. Hunderte Millionen Jahre hat es gedauert, bis in einem evolutionären Wachstums- und Entwicklungsprozess aus primitivsten Tiergehirnen schließlich das menschliche Gehirn in all seiner spektakulären Komplexität hervorgehen konnte. Nach darwinistischen Begriffen gibt es ausschließlich diese Art der Evolution– eine Evolution, die von wahllos über äonenlange Zeiträume sich ereignenden Genmutationen abhängt.
Wir aber sagen: Da durch menschliche Entscheidungen neue Nervenbahnen und Synapsen entstehen, neue Gehirnzellen ebenso, durchläuft der Mensch jedoch eine zweite Art von Evolution, die auf persönlicher Entscheidung beruht. Vorangetrieben von dem, was Sie Ihrem Leben abgewinnen wollen, entfaltet Ihr persönliches Wachstum seine Wirkung, indem es das Gehirn umgestaltet. Indem Sie beschließen, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln, werden Sie zum Wegweiser Ihrer eigenen Evolution.
Ein Superhirn ist das Produkt bewusster Evolution. Biologie verschmilzt hier mit dem Geist. Bis zu einem Alter von ungefähr 20Jahren hat die Natur sich um Ihre körperliche Entwicklung gekümmert, die sich mehr oder minder von allein vollzog. Es geschah nicht durch Ihren Entschluss, dass Ihnen die Milchzähne herausgefallen sind oder dass Sie gelernt haben, Ihre Augen zu fokussieren. Vieles andere aber war im Unterschied dazu eine Frage des Zusammenspiels von Geist und Genen.
Im Alter von drei Jahren sind die meisten Kinder noch nicht bereit zu lesen. (In einigen wenigen Ausnahmefällen sind sie es freilich doch: Infolge einer als Hyperlexie bezeichneten Besonderheit kann sich die Fähigkeit zu lesen bei einem Kind unter Umständen bereits vor Vollendung des zweiten Lebensjahres einstellen.) Bis zum Alter von vier oder fünf Jahren sind Kinder dann ganz begierig darauf, lesen zu können, und ihr Gehirn ist nun auch so weit. Das Kind entdeckt, dass schwarze Flecken auf einer Seite eine Bedeutung haben. Für das Erlernen von Fremdsprachen gibt es ebenfalls eine besonders gut geeignete Phase mit einem
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