Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten
ich in Gedanken hinzu, damit wir unter uns bleiben. Nur wir fünf.
»Biken ist kein Problem«, beeilt Tarik sich zu antworten. »Sami hat das wohl coolste Rad, das es gibt.«
»Das will ich sehen!«, ruft Buddy von seinem Hügel, auf dem er sich samt Holländer und Donuttüte ausgebreitet hat.
Endlich sagt dieser Sami auch mal was. Wenn auch nur: »Ist schon okay, Tarik. Ich verschwinde lieber.«
»Nein, bloß nicht!« Tarik krallt seine Finger in Samis teure Jacke. Seine Schwester muss echt krass drauf sein, so wie er an ihm herumzerrt, damit er sich bloß nicht vom Acker macht. »Oder ist dir dein wildes Bike peinlich?«
Sami verzieht das blasse Gesicht. »Dass du mich hier anschleppst, obwohl die anderen das nicht wollen, ist mir peinlich«, zischt er ihm zu.
»Stimmt«, mischt sich Nico ein. »Aber wir verhalten uns auch total ätzend. Schließlich gehört die Tonkuhle nicht uns allein.«
Dass Mädchen immer so einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben müssen. Vergiss es!
»Tonkuhle?« Sami macht große Augen.
Ich nicke und deute mit der Hand um mich. »Wir stehen gerade mittendrin.«
Wenn Nico meint, wir sollen nett sein: Ich krieg das locker hin.
Sami schüttelt seinen gestylten Haarschopf. »Willkommen im Hexenkessel.«
»Hexenkessel?«, rümpft Buddy die Nase. »Was soll das denn sein?«
Sami breitet die Arme aus. »Das hier!« Er grinst frech, während wir verdutzt aus der Wäsche schauen. »Früher haben sich die Hexen in der Walpurgisnacht hier getroffen und ein wildes Fest gefeiert.«
»Ach, was du nicht sagst!« Ich zeige ihm einen Vogel. »Wer soll dir diesen Schwachsinn abkaufen? Wir garantiert nicht!«
»Wahnsinn«, schnauft Buddy und beißt in seinen Schokodonut, um mit vollem Mund gleich noch mal »Wahnsinn!« zu beteuern.
Tarik verpasst Sami einen leichten Kinnhaken und grinst ihn schief an. »Klaro, und du bist der Hexenmeister gewesen, oder was?!«
Wir lachen. Nur Sami nicht, der streicht sich über seine möchtegerncoole Stachelfrisur und glotzt uns einen nach dem anderen mit zu Schlitzen verzogenen Augen an. »Ich beweise es euch. Jetzt!«
»Hast du etwa heimlich Fotos vom Hexentreffen gemacht?«, amüsiert sich Justus.
Justus’ Spott prallt an Sami ab wie an einem zentnerschweren Prellbock. »Kommt mit, wenn ihr euch traut!«, fordert er uns mit geheimnisvoller Stimme auf. Und leicht spöttisch schiebt er nach: »Ihr Super Jumper.«
Am liebsten würde ich ihm einen Klaps auf seine Angeberfrisur verpassen. Doch Nico hakt mich unter und säuselt: »Jetzt stell dich nicht so an, Luc, und gib Gas.«
Ich laufe knallrot an. Und weil ich so tierisch verlegen bin, ranze ich zurück: »Ey, lass das! Ich stehe nicht auf vor Spucke triefende Mädchenküsse.«
»Ach, ihr seid ein Liebespärchen«, macht Sami sich über uns lustig. »Ich dachte, hier sind nur coole Biker. Hexenkessel-Reiter, so wie vor zig Jahren die Motocross* -Truppe meines Vaters. Er hat mir früher ständig davon erzählt.«
»Vergiss es!« Ich blitze ihn eiskalt an. »Und wenn du das noch mal wiederholst, bist du tot. Klar?!«
Nico reagiert total locker. Sie grinst und streckt Sami die Zunge raus. Doch als Buddy plötzlich hinter uns krächzt: »Nico ist aber meine Flamme«, da fährt sie mit schreckgeweiteten Augen zu ihm herum und keift: »Spinnst du? Bestimmt nicht! Ich bin von niemandem die Flamme. Nur damit das klar ist. Verstanden?!«
»Diskutieren wir jetzt oder zeigst du uns endlich deinen angeblichen Beweis?«, versucht Justus zu schlichten.
Lieber möchte ich diesem endcool gekleideten Sami einen ordentlichen Kinnhaken verpassen, als artig hinter ihm her zutrotten. Doch die anderen gaffen mich schon wieder so an, als wollten sie sagen: Mensch, Luc, chill mal!
Ich schlucke schwer und weiche ihren Blicken aus. Ich schaue zu Sami, dem Angeber, der dasteht, als ob das alles hier ihm gehören würde. Aber das hätte ich besser nicht tun sollen, denn das macht mich gleich wieder abartig wütend und darum belle ich ihn an: »Spiel dich hier bloß nicht als Besitzer auf, du Schnösel.«
Der Schickimicki-Typ zuckt ungerührt mit den Schultern. »Bin ich aber.«
»Was bist du?«, rufen Justus, Nico und Tarik im Chor, während ich diesem Schaumschläger erneut ’nen Vogel zeige.
»Mein Name ist Samuel Keedenburg. Und das Gelände hier gehört meinem Vater, dem Bauunternehmer Markus Keedenburg.«
»Du lügst!« Was Besseres fällt mir dazu nicht ein.
Aber Buddy zupft schon an meinem Ärmel herum
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