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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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Rava zurück. Es war ein Gefühl, als würde ich zerri s sen.
    »Stella, bitte, habe keine Angst! Schalte deine Furcht ab, dann ist es ganz einfach!«, tadelte er mich, allerdings war das leichter gesagt als getan. Ich bin nur ein Erdenmensch und konnte meine Gefühle nicht abschalten. Ich musste sie ertragen und die Angst war une r sättlich. Sie nährte sich von sich selbst und wuchs mit jeder Seku n de. Zitternd stand ich im Türrahmen und starrte auf die großen Rava . Shiva stellte sich zwischen uns und versperrte mir die Sicht auf sie. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir tief in
    die Augen.
    »Sieh sie nicht an, nur mich! Gut so … Und nun folge mir, wir werden jetzt gehen, wir beide! Du bist stark genug, um dich ihrem Bann zu widersetzen, ich weiß es. Lass uns gehen, Stella, bitte, lass uns gehen!« Mit seinen Worten brach er den Zauber der Rava . Die unsichtbaren Seile fielen von mir ab. Ich war frei und folgte ihm. Wir gingen Hand in Hand hinaus auf den Flur.
    »Ihr könnt uns nicht entkommen, wir werden euch finden«, hörte ich die Rava sagen und blickte ängstlich zu Shiva. Er schüttelte nur den Kopf und zog mich in Windeseile die Treppe hinunter, durch die tanzende Menge und hinaus auf die Straße. Über uns am Hi m mel schwebte die Swiffa . Ich erkannte sie an den bunten Lichtern, aber die fielen mitten in Frankfurt nicht auf; hier glitzerte und funkelte es überall.
    »Wie konnten sie uns nur finden?«, wollte ich wissen. Shiva blic k te wütend in den Himmel. »Wir sollten hier schleunigst verschwi n den, am besten zum Flughafen, dorthin werden sie uns nicht fo l gen«, grummelte er, ohne auf meine Frage einzugehen.
    »Aber dein Gepäck steht noch oben im Zimmer«, sagte ich za g haft und blickte auf meine Reisetasche, die Shiva mitgenommen hatte. »Ist nicht schlimm, das Wichtigste habe ich bei mir. Auf die paar Klamotten kommt es nicht an. Wir müssen hier weg!« Das erste Taxi, das vorüberfuhr, hielt Shiva an. Eine halbe Stunde später betraten wir das sichere Gelände des Flughafens.
     
    »Woher wussten die Rava , wo wir sind?«, fragte ich und kauerte mich dicht an Shiva, da mir kalt war. Nicht die Nacht ließ mich frösteln, sondern die Gewissheit, dass die Rava es erneut geschafft hatten, uns aufzulauern.
    »Ich weiß es leider nicht. Wahrscheinlich haben sie das Auto ve r folgt. Wir hätten nicht so auffällig vor dem Hotel parken sollen.«
    Ich glaubte ihm kein Wort. »Sei bitte ehrlich. Sie waren in uns e rem Zimmer! Die haben dort über fünfzig Räume, aber genau in unserem waren sie! Das lag gewiss nicht an dem Auto vor dem Hotel, oder können die Rava durch Wände sehen?«
    »Nein!«
    »Na also … Und hast du gehört, was sie gesagt haben? Dass sie uns überall finden werden?«
    »Manchmal wünschte ich, du könntest sie nicht verstehen. Mach dir jetzt keine Sorgen darüber. Erst mal sind wir sie los und morgen früh sehen wir weiter.« Diese Antwort gefiel mir gar nicht, doch was blieb mir anderes übrig? Ich musste Shiva vertrauen und das tat ich – bedingungslos.
    Wir verbrachten die halbe Nacht am Flughafen, ehe wir am Mo r gen eine Maschine nach Erfurt ergatterten. Shiva wollte wieder zurück nach Bad Liebenstein . Er sagte mir nicht warum, hatte es aber eilig. Wir waren kaum am Erfurter Flughafen gelandet, da orderte er ein Taxi und wir fuhren in Richtung Heimat. Dieses Ziel gab mir die schreckliche Gewissheit, dass unsere Flucht aussichtslos war. Wieso würde er sonst in die Höhle des Löwen fahren – dahin, wo sie uns garantiert finden würden?
    Ich fragte nicht nach, sondern ließ es geschehen. Das Taxi rauschte ü ber die Autobahn und wir kamen › Ba Li ‹ jede Minute näher. Mein ganzes Leben glich einer Farce. Es waren keine dreißig Stunden verstrichen, seit Torben uns – in der Annahme, wir würden nach Rom reisen – mit Sack und Pack zum Bahnhof gefahren hatte. Mir kam es jedoch vor, als wären seitdem Tage vergangen, dabei waren es nur Stunden.
    Shiva lotste den Taxifahrer gekonnt zum Parkplatz am Elis a bethpark, wo wir ausstiegen. Was hatte er nur vor?
    Ohne danach zu fragen, folgte ich ihm. Wir gingen durch die A n lage, am Teich vorbei, hoch in Richtung Tierpark und da wurde mir etwas klar. Er wollte zu Dog, Fa Gant, wie er ihn nannte.
    »Richtig! Genau da will ich hin. Um die Uhrzeit muss er hier sein«, sagte Shiva entschlossen.
    »Glaubst du, er kann uns helfen?«
    »Ja!« Das kam deutlicher als erwartet. Ich war überrascht und freute

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